(Registrieren)

neues deutschland: Juncker nominiert: Einig im Irrtum

Geschrieben am 27-06-2014

Berlin (ots) - Fast alle wollten ihn, nun bekommen sie ihn auch:
Jean-Claude Juncker wird neuer EU-Kommissionspräsident. Die Staats-
und Regierungschefs haben ihn zu ihrem Kandidaten bestimmt. Das
Parlament hatte sich bereits vor Wochen auf ihn festgelegt und seine
Nominierung gefordert. Juncker braucht nun nur noch bei der Wahl am
16. Juli im Parlament zu erscheinen. Lediglich David Cameron, Viktor
Orbán, ein paar Europaabgeordnete aus dem linken wie rechten Lager
und einige EU-Bürger wird das grämen. Die Machtbesitzenden sind sich
nach wochenlangem Gezerre einig geworden, aber - und das ist der
eigentliche Grund zur Sorge - nur in ihrem Irrtum, als Sieger daraus
hervorgegangen zu sein. Denn das Parlament hat keinesfalls einen Sieg
der Demokratie errungen, sondern einen, den kein Mensch braucht.
Weder steht Juncker für einen Neuanfang, noch lassen die
Mehrheitsverhältnisse im neuen EU-Parlament auf progressive Impulse
hoffen. Mehr Einfluss hat es im Übrigen auch nicht, nur weil es
Juncker durchsetzen half. Der wird die Unterstützung schon bald
vergessen haben. Die Macht in der EU liegt weiterhin beim Rat, auch
wenn dessen Ansehen erneut gelitten hat. Schlimmer noch: Der »Brexit«
ist wieder ein Stück näher gerückt. Für die Zukunft der EU verheißt
dieser Auftakt einer neuen Legislaturperiode nichts Gutes. Die
Menschen, die diese EU schon jetzt satt haben, können sich bestätigt
fühlen. Die Frage bleibt, wie viele von ihnen in den nächsten Jahren
einig für ein anderes Europa streiten werden.



Pressekontakt:
neues deutschland
Redaktion

Telefon: 030/2978-1715


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

534864

weitere Artikel:
  • USA bewegen sich in Richtung Minenverbot / Erfreuliche Ankündigungen zum Ende der Minenkonferenz in Maputo Maputo/München (ots) - Die US-Regierung hat heute zum Abschluss der Revisionskonferenz zum Minenverbotsvertrag in Mosambik angekündigt, dass sie einen Beitritt zu diesem Vertrag beabsichtigt und aus der Produktion von Anti-Personen-Minen aussteigen will. Gleichzeitig deuteten chinesische Delegierte, die als Beobachter teilnahmen, am Rande der Konferenz an, dass China große Mengen von Anti-Personen-Minen zerstört habe und die Bestände heute anstatt der aufgrund früherer Angaben angenommenen 100 Millionen unter 5 Millionen liegen. mehr...

  • Frankfurter Rundschau: Kommentar zu den Assoziierungsabkommen der EU mit der Ukraine, Georgien und Moldawien Frankfurt (ots) - In Brüssel wurden die Assoziierungsabkommen mit der Ukraine, Georgien und Moldawien gefeiert. Man kann sich fragen, was die Länder davon haben. Die Abkommen versprechen wenig und verlangen viel. Man kann sich das fragen und antworten, dass es sich um einen fiesen Versuch handelt, ehemalige Teile der Sowjetunion zu Kolonien der EU zu machen - das ist die Antwort, die Wladimir Putins Wirtschaftsberater Sergej Glasjew gefunden hat. Er behauptet, es wäre doch viel attraktiver, Moskaus "Eurasischer Union" beizutreten. mehr...

  • DER STANDARD-Kommentar: "Der Grat ist schmal" von Alexandra Föderl-Schmid Weltkriegsgedenken und Ukraine-Krise zeigen, wie fragil Europas Friedensprojekt ist (Ausgabe ET 28.6.2014) Wien (ots) - So schnell kann es gehen: Zu Jahresbeginn sagte der US-Historiker Timothy Snyder bei einer vom Standard mitveranstalteten Diskussion im Wiener Burgtheater über 1914 und die Folgen: Die wahre, bedrohliche Konfrontation spiele sich derzeit in der Ukraine ab. Es gebe eine Auseinandersetzung zwischen der "soft power" der EU und der von Russlands Präsident Wladimir Putin forcierten "hard power" alter nationalistischer mehr...

  • Westdeutsche Zeitung: Der Bundestag beschließt das reformierte Energie-Gesetz = von Werner Kolhoff Düsseldorf (ots) - Das reformierte Erneuerbare-Energien-Gesetz, das die große Koalition gestern im Schweinsgalopp durch den Bundestag getrieben hat, ist dick im Umfang, aber dünn im Ergebnis geworden. Das liegt an den zahlreichen Lobbyinteressen, die darauf eingewirkt und fast alle irgendwie Berücksichtigung gefunden haben. Die energieintensive Industrie, die Ökostromproduzenten, die Energie-Investoren, die Kohleförderer, die EU. Nein, dieses Werk gibt keinerlei Grund zur Wehklage, für keine Branche. Außer für die normalen Verbraucher. mehr...

  • WAZ: Junckers Sieg, Putins Niederlage - Kommentar von Ulrich Reitz Essen (ots) - Die Deutsche Angela Merkel und der Brite David Cameron mögen sich damit trösten, dass ein europäischer Kommissionspräsident so wichtig nun auch wieder nicht ist. Nicht so bedeutend wie ein Kanzler oder ein Präsident und keinesfalls so legitimiert; nämlich gerade nicht durchs Volk gewählt, sondern von den nationalen Regierungschefs bestimmt und später dann vom Europäischen Parlament bestätigt. Die Statik im Haus Europa wird jedenfalls nicht verändert, einen "Putsch" der Euro-Parlamentarier haben die Regierungschefs, mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht