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Allg. Zeitung Mainz: Griff in die Tasche / Kommentar zur Krankenkassenfinanzierung

Geschrieben am 30-01-2014

Mainz (ots) - Das ist doch ein Wort: statt 15,5 künftig nur noch
14,6 Prozent, die man an die Krankenkasse zahlen muss. Da hat die
neue schwarz-rote Koalition doch schon richtig was zustande gebracht
für die Arbeitnehmer in diesem Land. Wirklich? Ob die beschlossene
Reform der Krankenkassenfinanzierung dazu führen wird, dass der
Arbeitnehmer künftig weniger zahlen muss, muss sich erst noch
herausstellen. Denn trotz derzeit wohlgefüllter Kassen wird sich wohl
kaum eine Kasse künftig nur noch mit 14,6 Prozent bescheiden wollen.
Sie wird vielmehr ihre neu gewonnene Freiheit dazu nutzen, statt der
0,9 Prozent, die sie bisher vom Arbeitnehmer zusätzlich kassieren
durfte, auf Basis ihrer Versichertenstruktur neue Zusatzbeiträge zu
errechnen - die ebenfalls nur der Arbeitnehmer zu entrichten hat. Was
immer also künftig an Kostensteigerungen im Gesundheitswesen anfällt,
wird der Arbeitnehmer zu 100 Prozent tragen müssen. Und das wird
sicher nicht weniger werden angesichts der demografischen Entwicklung
hierzulande. Nützen würde die so viel gepriesene Abschaffung des
fixen Zusatzbeitrages dem Arbeitnehmer nur dann, wenn es hierzulande
künftig wirklich knallharten Wettbewerb über den Preis bei gleicher
Leistung gäbe. Was vor allem die SPD als bedeutenden Schritt zur
Entlastung der Arbeitnehmer propagiert und als Erfolg für sich
reklamiert, ist also allenfalls ein Abbau an Bürokratie. - Genau das
sagen übrigens die Kassen selbst und freuen sich schon auf ihre
zurückgewonnene Finanzautonomie, oder anders gesagt: auf den deutlich
erleichterten Griff in die Tasche ihrer Versicherten. Eines verdient
diese Reform sicher nicht, nämlich Lob und Anerkennung.



Pressekontakt:
Allgemeine Zeitung Mainz
Florian Giezewski
Regionalmanager
Telefon: 06131/485817
desk-zentral@vrm.de


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