| | | Geschrieben am 26-01-2014 Lausitzer Rundschau: Ich sag nur Glühbirnenverbot - Zu den Europaparteitage von SPD, CSU und AfD
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 Cottbus (ots) - Wenn jemand am Stammtisch "Ich sag nur
 Glühbirnenverbot" sagt, wissen alle Bescheid. Ähnlich ist es beim
 Stichwort "Gurkenkrümmung" und "Olivenölkännchen". Es ist nicht
 schwer, gegen die EU Stimmung zu machen. Dem selbstverständlichen
 Wissen breiter Kreise der Bevölkerung über die Mängel der
 Europäischen Gemeinschaft entsprachen bisher keine politischen
 Parteien.  Auf dem Stimmzettel stand stets nur proeuropäischer
 Einheitsbrei. Das wird bei der kommenden Europawahl mit der
 "Alternative für Deutschland" anders. Dass sie sich am Wochenende bei
 ihrem Parteitag in Aschaffenburg scharfer antieuropäischer Töne
 enthielt und mehr auf konservative Familienpolitik machte, ist dabei
 kein Widerspruch. Jeder weiß ohnehin, dass sie den Euro und die
 Rettungsschirme ablehnt.  Auf der anderen Seite lockt die Linkspartei
 mit ebenso scharfer Kritik. Wenn sie Europa in ihrem Wahlprogramm als
 "neoliberale, militaristische und weithin undemokratische Macht"
 bezeichnet, ist das zwar eine groteske Karikatur, spricht aber alle
 an, die die EU als Moloch empfinden, der für alles Mögliche da sein
 mag, aber nicht für die kleinen Leute. Mit Ausnahme der CSU setzen
 die großen Volksparteien diesen tendenziell populistischen Losungen
 eine Strategie des "Augen zu und durch" entgegen. Mittlerweile ist
 ihr Hauptargument im Wahlkampf schon, dass man den Antieuropäern von
 rechts und links nicht das Feld überlassen dürfe, wie es am Sonntag
 auch bei der SPD wieder intoniert wurde. Und mantrahaft wird die
 Friedenskraft Europas beschworen. Was ja richtig ist. Oder es wird,
 wie bei Angela Merkel, das ökonomische Axiom bemüht: Scheitert der
 Euro, dann scheitert Europa. Und dann geht es auch der Exportnation
 Deutschland schlecht. Auch diese Aussage ist zutiefst wahr. Doch das
 sind immer die Perspektiven von ganz oben, die die Wahrnehmung von
 unten übersehen. Die bayerischen Christsozialen haben einmal mehr die
 bessere Witterung. Zwar nähern sie sich mit ihrem
 Anti-Zuwanderer-Wahlkampf bedenklich den Rechtspopulisten an. Ihr
 Slogan "Wer betrügt, der fliegt" wäre besser auf die eigenen
 Steuerhinterzieher wie Uli Hoeneß gemünzt. Aber mit ihren Aussagen
 gegen die Brüsseler Bürokratie und den übergroßen Wasserkopf an
 Kommissaren trifft die CSU einen Nerv. Sie scheint begriffen zu
 haben: Die antieuropäischen Parteien am Rande werden gewinnen, wenn
 die proeuropäischen Parteien der Mitte nicht glaubhaft machen, dass
 sie Europa wirklich besser machen wollen. Sozialer, demokratischer
 und bürgernäher. Das ist die Aufgabe.
 
 
 
 Pressekontakt:
 Lausitzer Rundschau
 
 Telefon: 0355/481232
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