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Westdeutsche Zeitung: Die Energiewende braucht einen Neustart = von Lothar Leuschen

Geschrieben am 22-01-2014

Düsseldorf (ots) - Zur Erinnerung: Am Anfang stand der größte
anzunehmende Unfall in einem Atomkraftwerk im japanischen Fukushima.
Landstriche wurden für lange Zeit unbewohnbar, Küsten verseucht. Die
Folge in Deutschland ist die Energiewende. Es hat Sinn, noch einmal
darauf hinzuweisen. Denn in der Zwischenzeit wird in Deutschland über
1,2 Cent mehr Ökostromumlage erbittert diskutiert. Den Nutzen der
überraschenden Entscheidung von Bundeskanzlerin Merkel zum
Atomausstieg übersehen viele Kritiker mehr oder weniger absichtlich.
Deshalb sei noch einmal erwähnt: In der Solar- und Windenergiebranche
entstanden in den vergangenen Jahren Zehntausende von Arbeitsplätzen.
Die Ökostromerzeugung ist ein deutsches Markenzeichen geworden. In
dieser Disziplin ist Deutschland mit Weltmarktführer, da kann China
so viel kopieren, wie es will. Aber es gibt auch die andere Seite.
Die Politiker haben Fehler gemacht. Der schwerwiegendste ist die Flut
von Fördermilliarden für Betreiber von privaten Ökostromanlagen,
dicht gefolgt von einer uferlosen Subvention der Industrie. Dabei ist
der Gedanke richtig, energieintensive Produktion im internationalen
Wettbewerb durch niedrigere Umlagen zu unterstützen. Aber welche
Firmen davon mittlerweile profitieren, ist in einigen Fällen eine
Farce. Deshalb weisen Gabriels Pläne in die richtige Richtung. Der
Anstieg der EEG-Umlage muss gebremst werden, und die Industrierabatte
müssen sinken. In der Hauptsache aber muss die neue Regierung Sorge
dafür tragen, dass den Deutschen der Sinn für die Energiewende nicht
abhanden kommt. Das aber geschieht, wenn der Strompreis weiter nur zu
Lasten der privaten Verbraucher steigt und wenn Deutschland für die
eigene Autoindustrie die gesamte EU nötigt, Grenzwerte für den
Ausstoß von Kohlendioxid weniger abzusenken. Wen wundert es da noch,
dass Frankreich und Großbritannien sich ohne Schamgefühl erlauben,
auch in Zukunft ausdrücklich auf Atomenergie setzen zu wollen? Die
Energiewende ist kein grünes Thema, sie gehört nicht der Kanzlerin
oder der SPD. Die Energiewende ist ein Zukunftsthema - für
Deutschland, für Europa, für die ganze Welt. Sie braucht einen
Neustart.



Pressekontakt:
Westdeutsche Zeitung
Nachrichtenredaktion
Telefon: 0211/ 8382-2370
redaktion.nachrichten@wz.de
www.wz.de


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