| | | Geschrieben am 13-01-2014 Badische Zeitung: Auch Soldaten sind Eltern / Es ist gut, dass  die Verteidigungsministerin die Sorgen der frustrierten Truppe ernst nimmt
Kommentar von Dietmar Ostermann
 | 
 
 Freiburg (ots) - Bundesverteidigungsministerin Ursula von der
 Leyen will die  Bundeswehr zu einem attraktiveren Arbeitgeber machen.
 Gut so. Denn nicht neue Auslandseinsätze, sondern der komplizierte
 innere Umbau der neuen Berufsarmee dürfte ihre Amtszeit  prägen.   Es
 scheint zu den Ritualen des Berliner Politikbetriebs zu gehören, dass
 jeder  Vorstoß der ehrgeizigen CDU-Politikerin von der Leyen sofort
 unter Profilierungsverdacht steht und von Häme begleitet wird. Nun
 also ist von der "Familienministerin in Uniform" und der "Mutter der
 Kompanie" zu lesen, weil die frühere Familien- und Arbeitsministerin
 mit ihrer ersten großen Initiative im neuen Amt den Dienst an der
 Waffe familienfreundlicher gestalten will. Dabei hat Ursula von der
 Leyen nichts anderes getan, als jenes Thema zu benennen, das beim
 Umbau der Bundeswehr zur Berufsarmee bislang am meisten
 vernachlässigt wurde: die Befindlichkeit der tief frustrierten und
 schwer verunsicherten Truppe. Hartgesottene Verteidigungs- und
 Sicherheitspolitiker mögen darüber die Nase rümpfen: Gibt es keine
 anderen  Themen für die neue Ministerin? Mancher General alter Schule
 schüttelt lange schon den Kopf über junge Offiziere, die den Dienst
 gern mal in Elternteilzeit ableisten wollen oder  vom Arbeitgeber
 eine Kinderbetreuung erwarten. Doch Deutschlands militärische
 Fähigkeiten hängen eben nicht nur von moderner Ausrüstung und
 zeitgemäßen Bündnisstrukturen ab, sondern maßgeblich auch von den
 Soldaten. Bislang wird der tiefgreifende Wandel, den die Abschaffung
 der Wehrpflicht und die Reformen der vergangenen Jahre ausgelöst
 haben,  vielfach unterschätzt. Der Aufbau einer Berufsarmee aber ist
 nicht abgeschlossen, er steht erst am Anfang. Die Kasernen füllen
 sich  nicht mehr automatisch; die Bundeswehr ist heute ein
 Arbeitgeber unter vielen,  im zunehmend harten Wettbewerb um
 qualifizierten Nachwuchs. Häufige Versetzungen, lange
 Auslandseinsätze, viele Überstunden - all das macht die Truppe wenig
 attraktiv.   Immer mehr junge Menschen wünschen eine
 eigenverantwortliche, kreative Arbeit, für die militärische
 Befehlsstrukturen nur bedingt Raum lassen. Angesichts der hohen
 Abbrecherquote und unbesetzter Planstellen ist längst nicht mehr
 klar, wie die Truppe von morgen aussehen wird. Eine Bundeswehr aber,
 die irgendwann nur noch Rambo-Charaktere anzieht oder zur
 Prekariatsarmee wird, kann niemand wollen.  Der Rückzug aus
 Afghanistan und die damit sinkende Einsatzbelastung öffnen der
 Ministerin  nun ein Zeitfenster, um den schwierigen inneren Reformen
 mehr Aufmerksamkeit zu widmen. Auch  von der Leyen weiß, dass Dienst
 und Familie sich im Soldatenberuf noch schwerer in Einklang bringen
 lassen als anderswo. Besser als bisher aber geht es schon. Das wird
 sich auszahlen, wenn die Politik die Bundeswehr in den nächsten
 Einsatz schickt.
 
 
 
 Pressekontakt:
 Badische Zeitung
 Schlussredaktion Badische Zeitung
 Telefon: 0761/496-0
 redaktion@badische-zeitung.de
 
 Kontaktinformationen:
 
 Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
 Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
 
 Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
 Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
 
 Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
 Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
 
 http://www.bankkaufmann.com/topics.html
 
 Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
 
 @-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
 Schulstr. 18
 D-91245 Simmelsdorf
 
 E-Mail: media(at)at-symbol.de
 
 506010
 
 weitere Artikel:
 
 | 
Badische Zeitung: EU und Sozialmissbrauch / Europa braucht Zeit
Kommentar von Daniela Weingärtner Freiburg (ots) - Vierzehn Millionen Europäer leben in einem  
anderen EU-Land -  Tendenz steigend. Dazu zählen Studenten, die in  
der Fremde von geringeren Kosten profitieren, oder sonnenhungrige  
Rentner, die in Süditalien zum Pflegefall werden, ebenso wie  
Arbeitsmigranten aus Rumänien. Sie alle wandern aus, weil sie sich  
davon Vorteile versprechen. Das können ein gesünderes Klima sein,  
eine niedrigere Miete oder besser bezahlte Jobs.      Je enger Europa 
zusammenwächst, je selbstverständlicher es wird, für ein paar Jahre  
anderswo zu mehr...
 
Stuttgarter Nachrichten: zu Bundeswehrreform: Stuttgart (ots) - Die Bundeswehr soll eines der  
familienfreundlichsten Unternehmen werden, verkündet Ursula von der  
Leyen lächelnd. In den vergangenen acht Jahren hat sie die  
Vereinbarkeit von Familie und Beruf in der Bundeswehr nicht  
interessiert. Selbst in den vier Jahren, in denen sie die  
Familienministerin gab, drängte von der Leyen bei ihren  
Ministerkollegen nicht darauf, das größte Problem der Bundeswehr zu  
lösen.  Kaum im neuen Amt, sollen Kindergärten, die Drei- bis  
Viertagewoche und weniger Versetzungen das Problem nun mehr...
 
Schwäbische Zeitung: Der bewegte Mann - Kommentar Ravensburg (ots) - Keine Frage, beim Rollenbild gerät mächtig  
etwas in Bewegung. Kinderwagen schiebende Männer gelten längst nicht  
mehr als Weicheier, sondern als vorbildliche Väter. Immer mehr junge  
Väter sammeln ganz neue Erfahrungen, dank Elterngeld kümmern sie sich 
in der ersten Zeit immer öfter intensiv um ihre Kinder. 
 
   Doch insgesamt stecken Männer mitten in einer für sie oft  
unangenehmen Umbruchsituation. Sie wollen sich auf der einen Seite  
mehr in der Kindererziehung engagieren, auf der anderen Seite  
weiterhin ihrer Rolle mehr...
 
Schwäbische Zeitung: Korruption auf beiden Seiten - Kommentar Ravensburg (ots) - Aktivisten, die der so genannten Demokratischen 
Partei nahestehen, wollen die Demokratie abschaffen. Die Armen folgen 
einem populistischen, korrupten Milliardär. Der 86 Jahre alte König  
kann sich nicht gegen eine Vereinnahmung durch die Regierungsfeinde  
wehren. Viele seiner Höflinge sympathisieren mit den Demonstranten.  
Und das Militär arbeitet auf eigene Rechnung. 
 
   Sonderlich sympathisch wirkt keine der Konfliktparteien in  
Thailand. Die Demonstranten werfen der Regierung Korruption vor -  
sicher zu Recht. Machtmissbrauch mehr...
 
Mittelbayerische Zeitung: Kommentar von Wolfgang Ziegler zu Thailand Regensburg (ots) - Selten war der Name einer politischen Bewegung  
unangebrachter: "Demokratisches Reformkomitee des Volkes" (PDRC)  
nennt sich die Partei des thailändischen Protestführers Suthep  
Thaugsuban, der die gewählte Regierung aus dem Amt und  
Ministerpräsidentin Yingluck Shinawatra am liebsten aus dem Land  
jagen will. Dabei bewegt er die Demonstranten mit demagogischer  
Rhetorik dazu, genau das Gegenteil von Demokratie zu fordern. Er will 
nichts anderes als die für den 2. Februar angesetzten Neuwahlen  
sabotieren und stattdessen mehr...
 
 | 
 | 
 | Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
 
 LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
 durchschnittliche Punktzahl: 0
 Stimmen: 0
 
 
 
 |