Badische Neueste Nachrichten: Zwei Kreuze in vier Jahren
Geschrieben am 20-09-2013 |   
 
 Karlsruhe (ots) - Die Verfassungsväter sind dem Lebensgefühl des  
modernen Menschen weit entgegengekommen: Nur an einem einzigen Tag  
alle vier Jahre muss sich ein Bundesbürger auf den Weg machen, um die 
Richtschnur für die Politik in der Bundesrepublik vorzugeben. Den  
Rest übernehmen jene über 600 Männer und Frauen, die dann im  
Parlament über die xte Änderung des Sozialgesetzbuchs, die Regelungen 
zur Förderung von Solaranlagen oder die Anschaffung einer neuen  
Kampfausrüstung für Bundeswehrsoldaten entscheiden. Eine klug  
durchdachte Arbeitsteilung, an sich. Aber selbst die überzeugt viele  
nicht: Sie lehnen es ab, ihre zwei Stimmen zur Bundestagswahl  
abzugeben. Die Argumente der Wahlverweigerer sind sattsam bekannt,  
sie reichen von pseudo-akademischen Sprüchen über verantwortungslose  
"Unlust" bis zur entwaffnenden Bekenntnis, man wisse eh nicht, "was  
richtig ist." Das, übrigens, wissen auch die Volksvertreter letzten  
Endes nicht. Aber zum Wesen der Demokratie gehört es, dass sie sich  
darum mühen. Und wir alle hoffen, dass sich aus dem Ringen um  
Mehrheiten die vernünftigste Lösung ergibt - vernünftiger,  
nachvollziehbarer und konsensfähiger jedenfalls als das, was in  
Staaten ohne demokratisches Grundprinzip entschieden wird. Freilich  
ist dieses Ringen und Streiten der Parteien zuweilen ermüdend, zumal  
die Unterschiede oft gar nicht mehr so leicht zu erschließen sind.  
Dennoch ist es falsch, diesen Wahlkampf als "langweilig" abzutun.  
Dieser Wahlkampf lieferte ein Abbild dessen, was die politische  
Agenda derzeit bietet. Und er lieferte ein Abbild jenes Grundgefühls, 
in dem sich Deutschland etwa von den Vereinigten Staaten  
unterscheidet: Kleine Schritte statt große Ideen. Im Zeitalter  
globalen Tuns und Denkens ist wohl auch kein Platz mehr für mutige  
Alleingänge. Die großen Würfe sind nur noch im Einklang mit  
europäischen und transatlantischen Partnern möglich. Allerdings  
bedarf es einer starken Bundesregierung, um sich zu behaupten.  
Gleichzeitig ist das private Leben heute vom frühen Morgen bis zum  
späten Abend abertausendfach durchgeregelt. Wer dies ignoriert und  
als Bürger nicht wählt, der tut so, als würde er einfach nicht  
dazugehören zu einer Gesellschaft, die ihren Bürgern einen  
überdurchschnittlichen Lebensstandard sichert und ein enges Netz  
sozialer Hilfen für jeden bereit hält. Wer nicht wählt, macht sich  
lustig über all die Anstrengungen von Parlamentariern. Und er muss  
sich nicht wundern, wenn "die da oben" irgendwann wirklich nur noch  
das tun, was sie wollen. Der Gang zur Wahlurne ist das mindeste, was  
der Bürger an Respekt und Anerkennung zum Ausdruck bringen kann: Gut, 
dass es Menschen gibt, die sich für die Ordnung eines komplexen  
Staatsgebildes einsetzen. Überfordert haben die Verfassungsväter  
keinen. Es reichen zwei Kreuzchen in vier Jahren. 
 
 
 
Pressekontakt: 
Badische Neueste Nachrichten 
Klaus Gaßner 
Telefon: +49 (0721) 789-0 
redaktion.leitung@bnn.de
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