| | | Geschrieben am 01-02-2013 Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zur schwarz-gelben Koalition
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 Bielefeld (ots) - »Und wenn ich mal nicht weiter weiß, dann gründ'
 ich einen Ar- beitskreis.« Dieses selbstironische Motto stammt zwar
 nicht aus dem jüngsten Koalitionsausschuss, passt aber trotzdem.
 Irgendein Fortschritt in irgendeiner Sache? Fehlanzeige. Die Spitzen
 von CDU, CSU und FDP haben weder zum Thema Rente noch zur
 Energiewende und auch zu keiner der anderen Fragen, die das Land
 wirklich beschäftigen, einen Plan, wie es vorangehen könnte. Es ist
 geradezu läppisch, dass die Vorfestlegung des Bundestagswahltermins
 herhalten musste, um überhaupt etwas Greifbares vorweisen zu können.
 Blöd nur: Dass wir am 22. September an die Wahlurnen gerufen werden
 sollen, war erstens nicht mehr neu, und zweitens hätte es dazu den
 Koalitionsgipfel vom Donnerstag nicht gebraucht. Nur weil die
 schwarz-gelbe Not so groß ist, wurde am Mittwoch im Kabinett auf den
 eigentlich dort vorgesehenen Beschluss verzichtet. Dabei hätten Union
 und FDP die Wahl wahrscheinlich viel lieber auf den 22. Februar
 vorgezogen, wenn sie es denn gekonnt hätten. Zwar hängen die
 Liberalen im Bund unter der Fünf-Prozent-Hürde fest, aber das hatte
 zuletzt ja selten etwas zu bedeuten. Und dank einer - zumindest in
 den Umfragen - starken Union bleibt aktuell eine Neuauflage von
 Schwarz-Gelb weiter möglich. Diese von den Demoskopen verheißene und
 allein deshalb mit Vorsicht zu genießende Aussicht - schließlich war
 die Fehlerquote der Branche zuletzt beachtlich - steht im krassen
 Widerspruch zu den realen Aussichten aufs Regieren. Will heißen:
 Besser muss die Situation nicht unbedingt werden für Union und FDP.
 Mindestens für den Rest dieser Legislaturperiode ist die Lage nicht
 nur ernst, sondern fast hoffnungslos. Dank des knappen Erfolges in
 Niedersachsen und der so errungenen Gestaltungsmehrheit im Bundesrat
 ist Rot-Grün endgültig von der Opposition zur Nebenregierung
 geworden. So können sich beide Lager beinahe nach Belieben blockieren
 - was sie auch kräftig tun, obwohl sie eifrig das Gegenteil
 behaupten. Viel geht nicht mehr, der Wahlkampf droht lang zu werden.
 Stillstand trifft alle politischen Akteure. Doch hat die Opposition
 damit im Zweifel weit weniger Probleme als die Regierung, die nicht
 nur an ihren Worten, sondern an ihren Taten oder eben ihren
 Nichttaten gemessen wird.  Das Hauptproblem dieser Regierung waren
 aber nie die widrigen Umstände. Sie sind es auch jetzt nicht. Das
 Hauptproblem dieser Koalition war und ist sie selbst.
 Christdemokraten, Christsozialen und Liberalen fehlt der Respekt
 voreinander, und ihnen fehlt eine Leitidee für das Miteinander. So
 regierte Schwarz-Gelb von Anfang an aus der Defensive, in der man nun
 auch objektiv angelangt ist. Und nach allem, was in den vergangenen
 drei Jahren passiert ist, scheint nur schwer vorstellbar, dass sich
 daran in den kommenden acht Monaten noch etwas ändert.
 
 
 
 Pressekontakt:
 Westfalen-Blatt
 Nachrichtenleiter
 Andreas Kolesch
 Telefon: 0521 - 585261
 
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