Mittelbayerische Zeitung: Internet Killed MTV
Kommentar zu 25 Jahre MTV in Deutschland
Geschrieben am 30-07-2012 |   
 
 Regensburg (ots) - In wenig Branchen hat sich der massenwirksame  
Aufbruch ins digitale Zeitalter so schnell vollzogen wie in der  
Musikwelt. Kein heute 30-Jähriger kann sich vorstellen, was es für  
die Jugend der 80-er Jahre bedeutete, dass sich ihre Musik in  
Bewegung setzte. Und in deutlich weniger als 25 Jahren wird niemand  
mehr verstehen, dass es dafür einmal eines Fernsehers bedurfte. Bevor 
der deutsche Ableger von MTV an den Start ging, gab es im  
Öffentlich-Rechtlichen - wenige - Clip-Shows. Die Eltern räumten  
widerstrebend die Wohnzimmercouch. Von den ungewohnt schnellen  
Schnitten wurde ihnen übel. Und die zwischen neongreller  
New-Wave-Optik, schwarz-weißer Avantgardeästhetik und strafrechtlich  
noch unbedenklichem Gangsta-Getue schillernden Auftritte fanden sie  
oft genug obszön. Eine neue Kunstform sahen sie darin nicht. Dabei  
ist Michael Jacksons "Thriller" heute ein kulturgeschichtlicher  
Meilenstein - natürlich weil der großartige John Landis ihn drehte  
und nicht, weil Michael Jackson sich darin als Zombie in den Schritt  
greift. Die bildende und darstellende Kunst hat sich den Videoclip  
einverleibt, kaum eine Installation oder Theaterinszenierung kommt  
ohne aus. Auf Musikkanälen mit aktuellen Hits sind hingegen nur noch  
selten Juwelen zu entdecken - dafür viel lasziv wippendes Fleisch und 
doofe Shows. Das beste, was man Musikkanälen noch abgewinnen kann,  
sind originelle Ex-Moderatoren wie Sarah Kuttner, Christian Ulmen  
oder Joko und Klaas. Aber auch die haben Konkurrenz bekommen durch  
YouTube. Coldmirror etwa hat mit ihrem Kanal Kultstatus erlangt und  
wird millionenfach geclickt. Das Internet wird zur wichtigen  
Startrampe. Mit "Video Killed The Radio Star" begann einst das  
Musikfernsehen. Mit "Internet Killed MTV" wird es vielleicht  
abgeschaltet. 
 
 
 
Pressekontakt: 
Mittelbayerische Zeitung 
Redaktion  
Telefon: +49 941 / 207 6023 
nachrichten@mittelbayerische.de
  Kontaktinformationen: 
   
  Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor. 
  Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
  
  
  Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden 
  Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik. 
   
  Sie suche nach weiteren Pressenachrichten? 
  Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres. 
   
  http://www.bankkaufmann.com/topics.html 
   
  Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com. 
   
  @-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt) 
  Schulstr. 18 
  D-91245 Simmelsdorf 
   
  E-Mail: media(at)at-symbol.de
  
  
  409152
  
weitere Artikel: 
- Rheinische Post: Putins Justiz
= Von KLAUS PETER KÜHN Düsseldorf (ots) - Wladimir Putin ist verunsichert. Anders lässt  
es sich nicht erklären, dass er gegen eine freche Band, die ihn aus  
dem Kreml vertreiben will, schwerstes juristisches Geschütz auffahren 
lässt. Der russische Präsident hat für seine dritte Amtszeit offenbar 
mit weniger Widerstand gerechnet. Doch die Zeiten sind vorbei, in  
denen ihn seine Landsleute dafür feiern, dass er ihrem Nationalstolz  
Nahrung gibt. Russland hat sich weiterentwickelt, die wachsende  
Mittelschicht will sich nicht länger mit einer Statistenrolle in  mehr...
 
  
- Neue Westfälische (Bielefeld): KOMMENTAR
Die USA und die Euro-Krise
Kommunizierende Röhren
THOMAS J. SPANG, WASHINGTON Bielefeld (ots) - Timothy Geithners Reise nach Sylt hatte alles  
andere als selbstlose Motive. Der US-Finanzminister wollte seinen  
Kollegen Wolfgang Schäuble überreden, der Europäischen Zentralbank  
lange Leine beim Ankauf von Staatsanleihen zu lassen. Die Deutschen  
werden in Washington als Haupthindernis für eine aktivere  
Geldmarktpolitik der EZB gesehen. Hinter Geithners Mission steckt das 
Kalkül des Weißen Hauses, dass ein Anhalten der Euro-Krise die  
Aussichten auf eine Erholung der US-Konjunktur zurückhält und damit  
die Wiederwahl mehr...
 
  
- Neue Westfälische (Bielefeld): Kommentar
Bedingungen in der Kälbermast
Fehler im System
HUBERTUS GÄRTNER Bielefeld (ots) - Wer die Bilder sieht, dem vergeht spontan der  
Appetit: kleine Kälber, die wenige Wochen nach ihrer Geburt von der  
Kuh-Mutter getrennt und in spezielle Mastställe mit  
Bongossi-Spaltenböden verfrachtet werden. Anschließend müssen sie ein 
halbes Jahr lang auf diesem rutschigen Untergrund ausharren, ohne  
dass jemals saubergemacht wird. Ein Teil ihrer Ausscheidungen fällt  
oder sickert nach unten durch die Spalten. Auf dem Rest rutschen die  
armseligen Kreaturen notgedrungen so lange herum, bis ihre Klauen und 
Glieder deformiert mehr...
 
  
- Neue Westfälische (Bielefeld): Kommentar
In NRW fehlen Plätze für die U-3-Betreuung
Notlösungen
PETER JANSEN, DÜSSELDORF Bielefeld (ots) - Die Zeit des Schönredens ist vorbei.  
Mittlerweile macht auch die NRW-Regierung kein Hehl mehr daraus, dass 
die versprochene Zahl von 144.000 Betreuungsplätzen für Kinder  
zwischen einem und drei Jahren bis zum Sommer nächsten Jahres kaum zu 
erreichen sein wird. Rot-grüne Koalition und schwarze Opposition  
schieben sich gegenseitig die Verantwortung für den Rückstand zu.  
Familienministerin Ute Schäfer (SPD) kann sich immerhin zugutehalten, 
deutlich mehr Mittel als ihre Vorgänger für diese Aufgabe  
lockergemacht zu haben. mehr...
 
  
- Rheinische Post: Attraktive Ältere
= Von MICHAEL BRÖCKER Düsseldorf (ots) - Aus der Not heraus begreifen die deutschen  
Unternehmen allmählich, welches Potenzial in den älteren Mitarbeitern 
steckt. Schrittweise steigen die Jobangebote und die Stellen für  
ältere Arbeitnehmer jenseits der 60. Die Weisheit des Volksmunds -  
"Altes Eisen rostet nicht" - spiegelt sich in der  
Arbeitslosenstatistik wider. Immer mehr Ältere arbeiten. Noch nicht  
in ausreichender Zahl. Doch Firmen wie BMW, Daimler, Volkswagen und  
Otto reaktivieren ihre Rentner, um die Fachkräftelücke zu schließen.  
Mögen die Alten mehr...
 
  
  |   
 |   
 | 
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
 Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
  
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
 
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
 
  
 |