Pfeiffer: Eingriff in Emissionshandel gefährdet Industriestandort  ohne Mehrwert für Klimaschutz
Geschrieben am 24-07-2012 |   
 
 Berlin (ots) - Die Europäische Kommission bereitet laut  
Pressemeldungen zusätzliche Eingriffe in den EU-Emissionshandel vor.  
Hierzu erklärt der wirtschaftspolitische Sprecher der  
CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Joachim Pfeiffer: 
 
   "Die von der EU-Kommission geplante Änderung der  
EU-Emissionshandelsrichtlinie muss verhindert werden. Dadurch  
erhielte die Kommission das Recht, Emissionszertifikate vom Markt zu  
nehmen und die Zertifikate-Preise künstlich nach oben zu treiben.  
Strompreise und Produktionskosten in Deutschland würden weiter  
steigen. Das belastet nicht nur die deutschen Stromkunden. Vielmehr  
wird auch die Industrie benachteiligt, die bereits heute aufgrund der 
sehr hohen Energiepreise in Deutschland erhebliche  
Wettbewerbsnachteile gegenüber ihren europäischen und globalen  
Konkurrenten hat. Dies wäre ein Generalangriff auf den  
Industriestandort. 
 
   Es passt nicht zusammen, dass Deutschland mit immer höheren  
Milliardenhilfen zur Stützung des Euro beitragen soll, gleichzeitig  
aber der deutschen Industrie, die dieses Geld erwirtschaftet, immer  
neue politische Lasten aufgebürdet werden. Die EU-Kommission sollte  
bedenken: Nicht nur der finanziellen Leistungsfähigkeit Deutschlands  
sind Grenzen gesetzt. Auch unsere Industrie darf nicht überfordert  
werden. Nur wenn wir ihre Wettbewerbsfähigkeit erhalten, kann sie  
gegen die globale Konkurrenz bestehen. Europa sollte nicht an dem Ast 
sägen, auf dem es sitzt. 
 
   Eingriffe in den Emissionshandel führen zu zusätzlichen  
Belastungen der europäischen Industrie - ohne positive Effekte für  
den Klimaschutz. Denn die ambitionierten EU-Klimaschutzziele werden  
auch ohne die jetzt vorgeschlagenen Eingriffe erreicht. Deutschland  
hat seine CO2-Emissionen um 23 Prozent gegenüber 1990 reduziert und  
damit die EU-Vorgaben für 2020 (C02-Reduktion um 20 Prozent) bereits  
heute erfüllt. 
 
   Politisch motivierte Eingriffe in den Emissionshandel untergraben  
das Vertrauen der Investoren in den Wirtschaftsstandort und hebeln  
die Wirkung des Emissionshandels insgesamt aus. Denn damit zeigt  
sich, dass dieses ursprünglich marktwirtschaftlich ausgerichtete  
Klimaschutzinstrument nicht sicher ist vor politischer Einflussnahme. 
Dies wäre Wasser auf die Mühlen derjenigen, die - z.B. in den USA -  
ein globales Klimaschutzabkommen und insbesondere einen  
internationalen Emissionshandel bekämpfen. 
 
   Durch eine künstliche Verknappung der Zertifikate entsteht auch  
kein echter Investitionsanreiz für CO2-arme Technologien. Hierfür  
bedürfte es vielmehr einer europaweiten Harmonisierung der Förderung  
der erneuerbaren Energien und einer grundlegenden Reform des EEG.  
Solange erneuerbare Technologien unabhängig vom CO2-Preis  
subventioniert und in den Markt gedrückt werden, senken sie den  
Bedarf an CO2-Zertifikaten und damit den CO2-Preis. Die beiden  
Systeme behindern sich also gegenseitig und müssen dringend  
aufeinander abgestimmt werden. Anderenfalls zahlt der Verbraucher  
doppelt: einmal für die EEG-Subventionen und ein zweites Mal für die  
künstliche Zertifikateverknappung. 
 
   Dies alles zeigt: Das Vorhaben der Kommission bekämpft die Ursache 
des Problems nicht, sondern bürdet unserem Industriestandort neue  
Lasten auf. Damit sägt Brüssel an einem der tragenden Pfeiler der  
Wirtschaftskraft Europas. Besonders gefährdet ist bereits heute die  
energieintensive Industrie, d.h. Alu- und Kupferhütten, Stahlwerke,  
Gießereien oder Papierfabriken etc. Sie bildet das Fundament der  
gesamten industriellen Wertschöpfungskette und damit für die  
hochspezialisierten Industriegüter, die Deutschland mit so großem  
Erfolg auf den Weltmärkten verkauft. Es gilt, eine schleichende  
De-Industrialisierung zu verhindern. Wenn wir unsere Wirtschaftkraft  
gefährden, setzen wir Wohlstand, soziale Sicherheit und den sozialen  
Frieden in Europa aufs Spiel." 
 
 
 
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