Westdeutsche Zeitung: Ratingagentur Moody's =
von Peter Kurz
Geschrieben am 24-07-2012 |   
 
 Düsseldorf (ots) - Wie Ratingagenturen zu ihren Ergebnissen  
kommen, ist wenig transparent. Sie bewerten, wie es um die  
Erfolgsaussichten von in Angriff genommenen Reformen steht. Auch sie  
können aber nicht zuverlässig vorhersagen, wie politische  
Weichenstellungen wirken. Hinzu kommen Zweifel, welche Interessen  
hinter den Bewertungen durch die Agenturen stehen. Zumal diese sich  
in der Vergangenheit keineswegs durch Unfehlbarkeit empfohlen haben.  
Den Zusammenbruch von Lehman Brothers 2008 etwa sahen auch sie nicht  
kommen. All diese Zweifel vorausgeschickt, muss aber doch gefragt  
werden: Wen eigentlich kann die Warnung, dass auch Deutschland in der 
Staatsschuldenkrise sein Spitzenrating verlieren könnte, ernsthaft  
überraschen? In aller Deutlichkeit wurde es uns doch erst dieser Tage 
in dem noch schwebenden Verfahren vor dem Bundesverfassungsgericht  
vor Augen geführt: Bei dem dort verhandelten Euro-Rettungsschirm geht 
es um schwindelerregende Milliardenbeträge, mit denen Deutschland  
haftet. Beträge, die durchaus dazu führen können, dass der  
Handlungsspielraum immer kleiner wird. Worauf Wirtschaftsexperten  
schon lange mahnend hinweisen und was die Ratingagentur Moody's jetzt 
eigentlich nur nachvollzieht, liegt doch für jedermann offen zutage:  
Verschuldet sich auch Deutschland immer weiter, muss die  
Kreditwürdigkeit des Landes insgesamt sinken. Folge: Der  
Finanzminister und damit der Steuerzahler zahlt höhere Zinsen, wenn  
er sich Geld leiht. Niemandem ist gedient, diese jetzt auch von einer 
weiteren Instanz ausgesprochene Wahrheit auf die leichte Schulter zu  
nehmen. Noch ist es ja nur eine Warnung. Noch sind die Deutschen auf  
einer Insel der Seligen, was die Niedrigzinsen für die Kreditaufnahme 
betrifft. Doch das muss nicht so bleiben. Eben darauf hat Moody's  
hingewiesen. Übrigens wäre es zu viel der Ehre für den  
Bundeswirtschaftsminister, wenn man sagte, er habe dieses  
Negativurteil durch seine Äußerungen zum Austritt Athens aus der  
Eurozone provoziert. Die Rating-Experten dürften ihren Report kaum  
übers Wochenende geschrieben und von einem Philipp Rösler abhängig  
gemacht haben. Ob sein Vorpreschen klug war, steht auf einem anderen  
Blatt. 
 
 
 
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Westdeutsche Zeitung 
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