Rheinische Post: Showgeschäft mit Kriminalität
Geschrieben am 03-07-2012 |   
 
 Düsseldorf (ots) - Ein Kommentar von Ulli Tückmantel: 
 
   Für den Teil des deutschen Fernsehpublikums, der seine  
Unterhaltungsbedürfnisse mit dem Programm von RTL II stillt, muss  
einer ja kein schlechter Mensch sein, bloß weil er ein Bordell  
betreibt oder wegen erpresserischen Menschenraubs im Gefängnis saß.  
Hauptsache, er zieht sich lustig an, tut und redet absurdes Zeug vor  
laufender Kamera, ist aber dennoch kein Politiker. Kaum einer seiner  
Zuschauer würde den Hauptdarsteller der Seifenoper "Die Wollersheims  
- eine schrecklich schräge Familie" wohl für ein Unschuldslamm halten 
- aber im Zweifelsfall vor allem für ein "Original", das irgendwie  
zur großstädtischen Milieu-Folklore dazugehört. Den Mechanismus der  
fortwährenden Bagatellisierung von Straften und kriminellen  
Strukturen zum Zwecke der Unterhaltung machten sich schon die Kölner  
Milieugrößen der 60er und 70er Jahre zunutze. Anders als ihr Lehrling 
Bert, für den selbstverständlich die juristische Unschuldsvermutung  
gilt, hätten sie aber keine eigene TV-Show bekommen. Die Massivität  
der Vorwurfe gegen Wollersheim macht nicht nur die Unangemessenheit  
verharmlosender Ehrentitel wie "Rotlicht-König" deutlich, sondern  
zeigt vor allem den Wasserstand des Werteverlust einer Fernsehwelt  
an, in der Kriminalität und Kriminelle ganz selbstverständlich zum  
Gegenstand des Unterhaltungsprogramms geworden sind. 
 
 
 
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