Stellungnahme zum Beitrag über das MSC-Siegel in der TV-Sendung Frontal21
Geschrieben am 09-05-2012 |   
 
 Berlin (ots) - Alle MSC-zertifizierten Fischereien haben in einer  
unabhängigen Bewertung gezeigt, dass ihre Bestände groß genug sind,  
um die fischereilichen Aktivitäten zu stützen und dass ihre  
Tätigkeiten der Meeresumwelt keine irreparablen Schäden zufügen. Über 
die Lizenzerträge, die der gemeinnützige MSC aus dem Verkauf von  
Fisch mit seinem Siegel erhält, finanziert er zum Beispiel die  
Weiterentwicklung seiner Standards, damit das MSC-Siegel auch  
weiterhin das weltweit anerkannteste Programm zur Zertifizierung  
nachhaltiger Fischereien bleibt. Verbraucher können deshalb dem  
MSC-Siegel vertrauen und der MSC widerspricht den Aussagen der  
TV-Sendung Frontal21 am 08. Mai 2012. 
 
   Der MSC wurde 1997 gegründet. Heute, 15 Jahre später, sind 154  
Fischereien weltweit nach dem MSC-Standard für nachhaltige  
Fischereien zertifiziert. Dies entspricht etwa sechs Prozent der  
jährlich weltweit gefangenen Menge an Fisch. Die zertifizierten  
Fischereien haben gezielt darauf hingearbeitet, die Anforderungen des 
MSC-Standards zu erfüllen. Auch nach erfolgter Zertifizierung müssen  
die Fischereien weiterhin an sich arbeiten und kontinuierlich ihre  
gute Leistung unter Beweis stellen. So hat etwa die Hoki-Fischerei in 
Neuseeland ihre Bestände vollständig wieder aufgebaut, die  
Seehecht-Fischerei in Südafrika hat den Beifang an Seevögeln  
drastisch reduziert und die Schollen-Fischerei in Holland hat  
freiwillig Gebiete für ihre Fischerei gesperrt. "Diese Beispiele  
belegen den positiven Beitrag des MSC-Programms und zeigen, dass  
Verbraucher beim Kauf von Fisch mit MSC-Siegel den Fischbeständen und 
der Meeresumwelt helfen", sagt Marnie Bammert, Leiterin des MSC-Büros 
für den deutschsprachigen Raum in Berlin. 
 
   Der MSC ist eine gemeinnützige Einrichtung, die aus der  
Zertifizierung von Fischereien keine Gelder erhält. Der größte Teil  
des MSC-Budgets stammt aus Fördermitteln und aus Lizenzgebühren, die  
Produzenten und Händler für die Nutzung des MSC-Logos an den MSC  
abführen. Die Lizenzgebühren werden vollständig in das MSC-Programm  
reinvestiert und beispielsweise für die Weiterentwicklung der  
Standards und für Forschungsarbeiten ausgegeben. So stellt der MSC  
sicher, dass neue, wissenschaftlich anerkannte Erkenntnisse in seinen 
Anforderungen Berücksichtigung finden und die MSC-Kriterien  
weltweiter Best Practice entsprechen. 
 
   Der MSC widerspricht der Aussage in Frontal21, dass etwa ein  
Drittel der Fischbestände, die von MSC-zertifizierten Fischereien  
befischt werden, zu klein sind und zu hart befischt werden.  
Zertifizierungen nach MSC-Standard erfolgen auf Basis der  
Definitionen für 'überfischt' und 'Überfischung' wie sie von der  
Welternährungsorganisation (FAO) niedergeschrieben sind. Dies sind  
beides internationale, wissenschaftlich abgestimmte und anerkannte  
Definitionen. Folgend der Referenzwerte, die sich aus diesen  
Definitionen ergeben, sind die Bestände nicht überfischt und  
Fischereien, die nach dem MSC-Standard zertifiziert sind, nutzen ihre 
Zielartbestände nachhaltig. 
 
   In Frontal21 wurde der Seelachs-Bestand in der Nordsee als  
Beispiel angeführt und behauptet, dass dieser Bestand kurz vor dem  
Zusammenbruch stehe. Diese Aussage ist nicht richtig. Der  
Seelachsbestand in der Nordsee hat in den letzten Jahren sehr  
schwache Nachwuchsjahrgänge produziert und der Bestand ist in der  
Folge zurückgegangen. Es gibt jedoch noch immer genug Elterntiere, um 
sicherzustellen, dass die Nachwuchsproduktion deshalb nicht  
eingeschränkt ist. Das Fischereimanagement hat auf die Abnahme mit  
einer Senkung der Fangmengen reagiert. Diese Maßnahme greift bereits, 
der Bestand entwickelt sich wieder positiv und so besteht keine  
Notwendigkeit, der Fischerei das MSC-Siegel zu entziehen. Nachhaltige 
Fischereien zeichnen sich dadurch aus, dass sie verantwortungsbewusst 
auf veränderte Bedingungen reagieren. Dies hat die Seelachs-Fischerei 
getan und Verbraucher sollten dies unterstützen, indem sie weiterhin  
Seelachs mit MSC-Siegel kaufen. 
 
   Auch die kürzlich zertifizierte Schwertfisch-Fischerei wurde in  
Frontal21 aufgegriffen. Es ist richtig, dass diese Fischerei Haie und 
Schildkröten beifängt, doch die Bewertung nach MSC-Standard hat  
gezeigt, dass dies die Bestände nicht an ihrer Erholung hindert, da  
diese Fischerei nicht der größte Einflussfaktor auf die Tiere ist.  
Trotzdem hielten die Prüfer fest, dass die Leistung der Fischerei in  
diesem Bereich verbessert werden kann und definierten sechs Auflagen, 
welche die Fischerei innerhalb eines vorgegebenen Zeitrahmens  
erfüllen muss, um weiterhin zu zeigen, dass ihre Einwirkungen auf  
diese Arten akzeptabel sind. 
 
   Über den südafrikanischen Seehecht wurde in der Sendung gesagt,  
dass er bedroht sei. In den Gewässern vor Südafrika sind zwei  
Seehechtarten zu finden. Der Bestand des in seichteren Gewässern  
lebenden Kap-Seehechts wird nachhaltig befischt und ist auf einem  
gesunden Niveau. Der Bestand des Tiefenwasser-Kap-Seehechts ist  
hingegen niedriger. Daher hat die südafrikanische Seehecht-Fischerei  
einen Erholungsplan eingeführt, der den Bestand wieder stärken soll.  
Auch diese Maßnahme war Folge einer Zertifizierungsauflage. Die  
neueste Bestandsbewertung zeigt, dass der Erholungsplan erste  
positive Auswirkungen hat. 
 
   Die MSC-Kriterien wurden von über 200 Wissenschaftlern,  
Umweltschützern und anderen Interessengruppen während eines  
zweijährigen Prozesses definiert und stellen einen breiten  
wissenschaftlichen Konsens dar. Die Kriterien schreiben nicht vor,  
welche Fanggeräte eingesetzt werden dürfen oder wofür der gefangene  
Fisch verwendet werden darf. Vielmehr geben sie vor, wie das Ergebnis 
der Fischerei auszusehen hat. Das MSC-Programm hilft dabei,  
notwendige Änderungen im Management von Fischereien voranzubringen  
und hat bereits zu beachtlichen Verbesserungen für die marine Umwelt  
geführt. Diesen überaus wichtigen Aspekt des MSC-Programms haben die  
Macher des Frontal21-Beitrages leider außer Acht gelassen. "Es sind  
gerade diese Veränderungen, die dabei helfen, die weltweite Fischerei 
zu einem nachhaltigeren Sektor zu machen. Verbraucher können sich  
darauf verlassen, dass nur nachhaltig arbeitende Fischereien mit dem  
MSC-Siegel ausgezeichnet werden. Über den Kauf von Fisch mit unserem  
blauen Siegel unterstützen sie diese Fischereien und geben ihnen  
Anerkennung", sagt Marnie Bammert. 
 
 
 
Pressekontakt: 
Wenn Sie weitere Informationen wünschen, wenden Sie sich bitte an:  
Gerlinde Geltinger, MSC Deutschland, Tel. 49 (0)30 609 8552-0,  
E-Mail: gerlinde.geltinger@msc.org.
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