Neue Roland Berger-Studie: Wachstumsfinanzierung bleibt für deutsche Unternehmen eine Herausforderung
Geschrieben am 17-11-2011 |   
 
 München (ots) -  
 
   - Abschwächung, aber kein Einbruch des Wirtschaftswachstums in  
     Deutschland in Sicht: Unternehmen brauchen Finanzierung, um  
     weiter zu wachsen 
   - Mittelständische Unternehmen setzen zunehmend auf Private  
     Equity-Beteiligungen und auf Mittelstandsanleihen als  
     zusätzliche Finanzierungsquellen 
   - Auswahlkriterien bei Finanzierungsinstrumenten: niedrige  
     Finanzierungkosten und geringes Risiko 
   - Eurokrise hat das Bewusstsein für Länderrisiken gestärkt 
 
   Aufgrund der zunehmenden Staatsverschuldung einiger EU-Länder  
zeichnet sich eine Abschwächung des Wirtschaftswachstums in  
Deutschland ab, jedoch kein Konjunktureinbruch. So benötigen deutsche 
Unternehmen weiterhin frisches Kapital, um ihr Wachstum  
voranzutreiben. Dafür greifen Unternehmen - vor allem aus dem  
mittelständischen Bereich - verstärkt auf Finanzinvestoren und  
Mittelstandsanleihen zurück. Zudem spielt bei der Auswahl der  
Finanzierungsinstrumente neben dem Kostenaspekt die Risikobewertung  
eine sehr wichtige Rolle. Denn die finanzielle Instabilität einiger  
EU-Länder und die gefährdete Euro-Stabilität haben Unternehmen für  
Länderrisiken sensibilisiert. Das sind die Ergebnisse der neuen  
Studie "Herausforderungen für Unternehmen in der  
Wachstumsfinanzierung im aktuellen Marktumfeld" von Roland Berger  
Strategy Consultants. Im Rahmen dieser Studie wurden rund 1.200  
deutsche Unternehmen befragt. 
 
   Obwohl die Unternehmen seit 2009 ihre Profitabilität steigern und  
die Verschuldung reduzieren konnten, zeigt die anhaltende Eurokrise  
bereits erste Auswirkungen auf die Realwirtschaft: Eine Abkühlung der 
Konjunktur zeichnet sich ab. Deutsche Unternehmen sind jedoch immer  
noch positiv eingestimmt: 54 Prozent von ihnen erwarten bis 2013 ein  
jährliches Wachstum von 3 bis 10 Prozent. "Wir beobachten im Moment  
eine Divergenz in den Wachstumserwartungen der Unternehmen", erklärt  
Sascha Haghani, Partner von Roland Berger und Leiter des Competence  
Centers Corporate Finance. "Während viele Unternehmen eine skeptische 
Haltung gegenüber der Entwicklung der Gesamtwirtschaft haben, stehen  
sie dem eigenen Wachstum positiv gegenüber. Deutsche Unternehmen  
wollen weiter wachsen. Dafür brauchen sie die entsprechenden  
Finanzierungen und Strukturen." 
 
   Hausbanken als bevorzugte Unterstützung 
 
   Wachstumstreiber für deutsche Unternehmen waren im ersten Halbjahr 
2011 wieder die Exporte, vor allem nach West- und Osteuropa.  
Künftiges Wachstum planen deutsche Unternehmen ebenfalls vor allem im 
Ausland, wobei in erster Linie Westeuropa (56%), China (40%), Asien  
(33%) und Osteuropa (25%) als Kernwachstumsregionen gesehen werden.  
"Um das erforderliche Kapital für ihr Wachstum zu erhalten, setzen  
deutsche Unternehmen vor allem auf ihre Hausbanken", erklärt Jürgen  
Müller von Roland Berger. "Vor allem Hausbanken mit Niederlassungen  
im Ausland werden von fast 65 Prozent der deutschen Unternehmen  
bevorzugt. Denn eine starke Bindung an eine vertraute Hausbank  
erleichtert den Firmen den Zugang zu Finanzmitteln auch bei  
Auslandsinvestitionen." Anders als bei Geschäftsaktivitäten in Asien  
und Südamerika greift knapp die Hälfte der Befragten in West- und  
Osteuropa auch auf nationale Finanzierungspartner im Zielland zurück. 
 
   Mittelstand setzt zunehmend auf Private Equity und  
Mittelstandsanleihen  
 
   Mittelständische Unternehmen greifen jedoch immer öfter auf die  
Möglichkeit einer Eigenkapitalfinanzierung durch Finanzinvestoren  
zurück. Ein Trend, der deutlich zugenommen hat. Waren 2010 nur knapp  
15 Prozent der Befragten für diese Möglichkeit, so suchen heute rund  
80 Prozent der Firmen externe Investoren - allerdings bevorzugen 55  
Prozent der Befragten eine Minderheitsbeteiligung. "Mittelständische  
Unternehmen möchten nur einen begrenzten Anteil ihres Unternehmens an 
Finanzinvestoren verkaufen. Denn sie möchten die Kontrolle über das  
eigene Unternehmen nicht verlieren", erklärt Haghani. "Private Equity 
Investoren streben jedoch in der Regel eine Mehrheitsbeteiligung an.  
Hier besteht noch viel Potenzial auf beiden Seiten." 
 
   Alternativ setzten Mittelständler zunehmend auf  
Fremdkapitalinstrumente wie Anleihen. Die Einhaltung von  
Mindestanforderungen, wie etwa ein externes Rating, ist jedoch  
Voraussetzung, um das Vertrauen der Investoren zu erhalten. "Doch  
viele Unternehmen nutzen auch den internen Cashflow, um weiter zu  
expandieren. Im Zuge der letzten Finanzkrise haben viele Firmen  
gelernt, eine gewisse Unabhängigkeit in der Finanzierung zu wahren  
und nutzen deshalb ihre eigene interne Finanzierungskraft für ein  
weiteres Wachstum", so Müller. 
 
   Wichtige Auswahlkriterien: niedrige Finanzierungskosten und  
geringes Risiko  
 
   Für die Unternehmen stehen bei der Auswahl der einzelnen  
Finanzierungsinstrumente niedrige Finanzierungskosten (88 Prozent)  
und ein geringes Risiko (87 Prozent) an oberster Stelle. "Die letzte  
Finanzkrise sowie die hohe Verschuldung mancher europäischer Staaten  
haben deutsche Unternehmen zu mehr Vorsicht gezwungen, wenn es darum  
geht, sich für die richtigen Finanzierungsmittel zu entscheiden",  
erklärt Haghani. 
 
   Vor allem die Problematik der Länderrisiken spielt bei 55 Prozent  
der Unternehmen eine wesentliche Rolle: "Probleme wie eine hohe  
Staatsverschuldung, der Ausfall von Forderungen von Kunden und  
Gläubigern oder mögliche Währungsschwankungen haben direkte  
Auswirkungen auf die Entwicklung vieler Unternehmen", so Haghani.  
Davon sind größere mittelständische Unternehmen stärker betroffen, da 
sie breiter auf internationaler Ebene agieren. Doch aufgrund der  
zunehmenden Vernetzung der Waren- und Kapitalströme spüren auch  
kleinere Unternehmen zunehmend die Folgen der Instabilität mancher  
Länder. 
 
   "Rund 70 Prozent der deutschen Unternehmen sichern sich  
mittlerweile gegen Länderrisiken ab", erläutert Jürgen Müller. "Dafür 
entscheiden sich 32 Prozent der Firmen für den gezielten Aufbau von  
Produktionsstätten in den entsprechenden Absatzmärkten, um möglichen  
Währungsschwankungen entgegenzuwirken." Zusätzlich zu dieser  
natürlichen Absicherung (Natural Hedge) nutzen außerdem 28 Prozent  
der Befragten Finanzderivate und 12 Prozent Finanzierungen in der  
entsprechenden Fremdwährung. 
 
   Die Studie können Sie kostenlos herunterladen unter:  
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   Roland Berger Strategy Consultants, 1967 gegründet, ist eine der  
weltweit führenden Strategieberatungen. Mit 2.500 Mitarbeitern und 45 
Büros in 33 Ländern ist das Unternehmen erfolgreich auf dem Weltmarkt 
aktiv. Die Strategieberatung ist eine unabhängige Partnerschaft im  
ausschließlichen Eigentum von mehr als 200 Partnern. 
 
 
 
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