Westdeutsche Zeitung: Organspende =
von Wibke Busch
Geschrieben am 11-01-2011 |   
 
 Düsseldorf (ots) - Über die Bedeutung der Organspende muss nicht  
diskutiert werden. Laut einer Umfrage steigt in Deutschland die  
Bereitschaft, nach dem Tod beispielsweise eine Niere zur Verfügung zu 
stellen - zumindest grundsätzlich. Ganz konkret allerdings ist die  
Kluft zwischen der Zahl der Menschen, die dringend ein neues Organ  
brauchen, und der der Spender weiter groß. Zu groß. Das hat auch  
damit zu tun, dass wir Menschen bei der Entscheidung über einen  
Spenderausweis wie auch über eine Patientenverfügung mit der  
Endlichkeit unseres Seins konfrontiert werden. Diesem existenziellen  
Thema so lange wie möglich aus dem Weg zu gehen, ist menschlich,  
allzu menschlich. Allerdings geht es nicht nur um den Tod, sondern  
auch um das Leben. Bei der Patientenverfügung um ein würdevolles Sein 
in der letzten Phase des Lebens. Und bei der Organspende um das Leben 
eines anderen. Und es geht darum, Angehörigen in der für sie  
vielleicht schlimmsten Situation ihres Lebens eine schwere  
Entscheidung abzunehmen. Der Vorstoß zur Reform der Organspende ist  
daher richtig. Das Thema muss stärker in das Bewusstsein der  
Öffentlichkeit gerückt werden - und zwar nachhaltig und nicht nur  
dann, wenn es einen aktuellen Anlass wie etwa die Nierenspende des  
SPD-Politikers Frank-Walter Steinmeier gibt. Die Idee der sogenannten 
Entscheidungslösung, wie sie von CDU-Politiker Volker Kauder in  
Absprache mit Steinmeier nun auf den Tisch gelegt wurde, hat dabei  
einiges für sich. Jeder Bürger wäre gezwungen, sich zumindest einmal  
im Leben mit dem Thema zu befassen und eine bewusste Entscheidung zu  
treffen - ohne vom Staat durch eine Widerspruchsregelung, wie es sie  
in anderen Ländern gibt, bevormundet zu werden. Der Vorstoß lässt  
zugleich Fragen offen. Wann ist ein Mensch reif für eine solche  
Entscheidung? Kann der Zeitpunkt allgemein gültig festgelegt werden?  
Wie kann sich der potenzielle Spender umfassend informieren? Umso  
wichtiger, dass dies nur ein Anstoß für eine breite Debatte des  
Bundestages ist - frei von parteipolitischen Zwängen und angereichert 
mit Alternativ-Vorschlägen. Am Ende handelt es sich um eine  
Gewissensentscheidung: jedes Abgeordneten und jedes Bürgers. 
 
 
 
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