Neue Westfälische (Bielefeld): KOMMENTAR
Gabriel präsentiert Fortschrittsprogramm
SPD im Glück
ALEXANDRA JACOBSON, BERLIN
Geschrieben am 11-01-2011 |   
 
 Bielefeld (ots) - Bekanntlich haben Parteiprogramme mehr Autoren  
als Leser. Auch dem neuen Fortschrittsprogramm der SPD dürfte dieses  
Schicksal beschieden sein. Schon das schwer verdauliche  
Soziologendeutsch könnte den Normalbürger von einer eingehenden  
Lektüre abhalten. Doch das 43-seitige Papier richtet sich vorrangig  
natürlich nicht an den Wähler, sondern an die eigene Partei. In einer 
Situation, in der sich der rechte wie auch der linke Flügel wieder  
deutlich bemerkbar machten, hat SPD-Chef Sigmar Gabriel mit einem  
programmatischen Aufschlag alle auf einer Plattform vereint. Den  
Linken dürften die Verweise auf alte Werte wie Solidarität und  
Gerechtigkeit gefallen. Den Rechten tut gut, dass sich die SPD zur  
Schuldenbremse und damit zu einer Begrenzung der Staatsausgaben  
bekennt und der Steuertarif nicht maßlos in die Höhe klettern soll.  
Dass dieses Jahr für die SPD so hoffnungsfroh beginnt, hat mit dem  
Fortschrittspapier jedoch nicht das Geringste zu tun, vielmehr mit  
purem Glück. Fast wie ein Sechser im Lotto ist, dass Hamburg den  
Reigen der Landtagswahlen beginnt, wo der pragmatische und seriöse  
SPD-Mann Olaf Scholz einen hohen Sieg einfahren könnte. Auch dass  
sich die Partei Die Linke inhaltlich gerade selbst demontiert, kommt  
für die Genossen wie gerufen. Die Parteispitze in Berlin könnte noch  
stärker unterstützend wirken, wenn sie mehr auf Teamarbeit setzte.  
Dass Sigmar Gabriel allein das Fortschrittspapier vorstellt, an dem  
doch Frank-Walter Steinmeier und Andrea Nahles mitgearbeitet haben  
sollen, ist ungeschickt. Für die Sozialpolitik der SPD wird  
mittlerweile Manuela Schwesig als kompetente, sympathische  
Politikerin wahrgenommen. Aber wo bleiben die anderen Gesichter, die  
Wichtiges zu sagen haben? Wer verkörpert etwa die  
Wirtschaftskompetenz und wer die Bildungspolitik? 
 
 
 
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