Börsen-Zeitung: European Central Bad Bank, Kommentar von Bernd Wittkowski zur erwogenen Kapitalerhöhung der EZB
Geschrieben am 14-12-2010 |   
 
    Frankfurt (ots) - Was haben sich führende Notenbanker  
aufgeplustert, wenn jemand wagte, die Europäische Zentralbank (EZB)  
wegen ihrer sogar in den eigenen Reihen umstrittenen Käufe von  
Anleihen überschuldeter Staaten als "Bad Bank" zu titulieren. Nun  
können die Hüter des Euro offiziell umfirmieren in ECBB - European  
Central Bad Bank. Wie sonst sollte man die Tatsache interpretieren,  
dass die gemeinsame Währungsbehörde eine milliardenschwere Erhöhung  
ihres Grundkapitals braucht, um drohende Abschreibungen auf die  
übernommenen toxischen Wertpapiere abzufedern? Eine Bank, die ihr  
Geld selbst drucken lassen darf, kann ja nicht pleitegehen. Aber  
würde man die EZB an den für Geschäftsbanken geltenden Maßstäben  
messen, dann müsste man ihr jetzt wohl eine Schieflage attestieren,  
und ihre Aktionäre würden sich vermutlich schwertun, dem schlechten  
Kapital gutes hinterherzuwerfen. 
 
   Die selbstverschuldete Krise von Griechenland, Irland & Co., so  
wird seit Monaten vorgegaukelt, koste die (noch) stabilen Länder und  
ihre Steuerzahler doch gar nichts. Es würden ja nur Kredite oder  
Garantien gewährt, die sogar noch Erträge abwerfen, ebenso wie die  
von der EZB aufgekauften Problemländeranleihen im zuletzt rasant  
gestiegenen Volumen von bisher 72 Mrd. Euro. Dieses Märchen wird  
Politikern und Notenbankern fortan niemand mehr abnehmen, geht doch  
die Kapitalerhöhung auf deutscher Seite über den entsprechend  
sinkenden Bundesbankgewinn zulasten des Bundeshaushalts. Oder die  
Mittelzuführung an die EZB wird aus Gold- oder anderen Reserven  
dargestellt, dann schmälert sie unmittelbar das Volksvermögen. Auch  
diese runde Milliarde, die wohl von Deutschland aufzubringen wäre,  
mögen uns der Euro und alles, was wirtschaftlich und politisch am  
Überleben der "Schicksalsgemeinschaft" Währungsunion hängt, ja wert  
sein. Man sollte nur allmählich anfangen, den Menschen reinen Wein  
einzuschenken. 
 
   Und auch den Märkten. Das tut die EZB mit ihrer Kapitalerhöhung  
nun immerhin implizit, wenn auch vermutlich ungewollt. Denn dieser  
Schritt ist gleichsam das Eingeständnis, dass es sich bei den  
übernommenen Anleihen der Krisenstaaten um Bad Assets handelt, deren  
volle Rückzahlung nicht zu erwarten ist. Mit der Aufstockung der  
Eigenmittel bereitet sich die Zentralbank im Ergebnis auf den Ausfall 
von Forderungen an die Problemländer im Zuge einer Insolvenz oder  
einer Umschuldung vor. 
 
   (Börsen-Zeitung, 15.12.2010) 
 
Originaltext:         Börsen-Zeitung 
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