| | | Geschrieben am 17-10-2007 WAZ: Beck kontra Müntefering: Wer ist wirklich der Sieger? - Leitartikel von Angela Gareis
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 Essen (ots) - Bei einem Machtkampf muss es einen Sieger und einen
 Verlierer geben. Das galt früher für Politiker genauso wie
 beispielsweise für alle Primaten, weshalb das Wort Alpha-Tier als
 Respektsbekundung in den allgemeinen Wortschatz aufgenommen wurde.
 Während aber Affen sich in überschaubaren Verhältnissen bewegen und
 Entwicklungen auf dem Arbeitsmarkt weitgehend ignorieren, wird die
 Lage für menschliche Alpha-Tiere in der Globalisierung immer
 komplizierter. Es kann vorkommen, dass ein Sieger am Ende das
 Nachsehen hat und der Verlierer das bereits in der Stunde der
 Niederlage ahnt.
 
 Müntefering weiß, dass die Partei im Streit um das
 Arbeitslosengeld ihrem Vorsitzenden Beck folgen wird, aber er glaubt
 an die Kraft seiner Argumente. Er will mehr in die Ausbildung und
 Vermittlung älterer Arbeitsloser investieren als in die Bezugsdauer
 von ALG I. Er hat sich nicht durchgesetzt, aber die SPD wird die
 Frage beantworten müssen, wie sie politische Zusammenhänge
 prinzipiell begreifen will.
 
 Nach Becks Auffassung hat die Agenda 2010 viele Menschen derart
 überfordert, dass sie die SPD in Umfragen bestrafen. Die Linke
 rekrutiert ihre Anhänger vor allem unter älteren Menschen, weshalb
 Beck ein Signal an die Enttäuschten richten wollte: Mehr Sicherheit
 durch mehr Geld, fast so wie früher, vor der Agenda. Nach
 Müntefe-rings Auffassung hat Arbeit einen hohen Wert, weil sie
 Menschen mitten im Leben hält, er sieht sie nicht als Belastung, die
 möglichst früh abgeschüttelt werden sollte.
 
 Die Praxis der Frühverrentung hat ein Denken befördert, in dem
 Ältere als weniger attraktive Arbeitnehmer aussortiert wurden. In
 einer alternden Gesellschaft in einem überlasteten Sozialstaat muss
 Politik dem gegensteuern, und das ist auch eine psychologische
 Aufgabe. Laut Bundesagentur für Arbeit hat sich der Aufschwung bei
 der Beschäftigung zu zwei Dritteln unter den über 50-Jährigen
 ausgewirkt. Das könnte für ein Umdenken sprechen, indem Arbeitgeber
 die Älteren wiederentdecken und diese sich auch gebraucht fühlen. Die
 Agenda, die gewiss an einigen Stellen verändert werden muss, hat
 zumindest hier Erfolge erzielt. Dafür, dass Arbeit angemessen bezahlt
 werden muss, kämpft Müntefering mit dem Mindestlohn. Auch hier ist
 Psychologie im Spiel, denn das Ansehen von Managern soll sich künftig
 auch darin bemessen, dass sie Menschen anständig bezahlen. Beck hat
 klar gemacht, wer das Sagen hat, aber Müntefering hat ein schlüssiges
 Konzept für das, was zu sagen ist. Wer also ist der Sieger?
 
 Originaltext:         Westdeutsche Allgemeine Zeitung
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