(Registrieren)

Allg. Zeitung Mainz: Von wegen reibungslos (zu Guntersblum)

Geschrieben am 07-09-2007

Mainz (ots) - Nach dem brutalen Angriff auf Ausländer in
Guntersblum hatten sich Ermittler und Mainzer Landesregierung
gegenseitig Lob gezollt, wie schnell, reibungslos und gründlich man
den offenkundig rechtsextremen Schlägern doch das Handwerk gelegt
habe. Wie wir jetzt wissen, kann man das Stichwort "reibungslos"
getrost vergessen, und über die Gründlichkeit der Arbeit wird noch zu
reden sein. Im allergünstigsten Fall hat es eine böse
Kommunikationspanne gegeben. Warum sollte der Guntersblumer
Bürgermeister im Interview betonen, in seiner Gemeinde könne er sich
Vorfälle wie im sächsischen Mügeln nicht vorstellen, wenn er es
angeblich seit Tagen besser wusste? Wie gesagt: Das ist nur die
günstigste Annahme. Weitaus schlimmer wäre es, wenn Bürgermeister,
Staatsanwaltschaft oder Ministerium in dieser Angelegenheit bislang
nicht alle Fakten genannt haben. Dass dieser Verdacht nicht erst seit
den neuerlichen Anschuldigungen in der Luft liegt, daran sind
zumindest die Ermittler selbst schuld. Sie sind mit ihrem langen
Schweigen ein hohes Risiko eingegangen: Ermittlungstaktik hin oder
her - hätten wir zum Thema Guntersblum von offizieller Stelle auch
dann etwas erfahren, wenn die Täter nicht gefasst worden wären? Oder
hat ist man nur an die Öffentlichkeit gegangen, weil diese Zeitung
den üblen Vorfall publik zu machen drohte?
Diese Frage sollte schleunigst beantwortet werden.
Am besten gemeinsam mit der, wie hoch - nach Mügeln, wohlgemerkt -
das Problembewusstsein der in Guntersblum eingesetzten Beamten war
und ob dieses Bewusstsein die Qualität ihrer Arbeit und somit die
Entschlossenheit beim Zugriff bestimmt hat.

Originaltext: Allgemeine Zeitung Mainz
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/65597
Pressemappe via RSS : feed://www.presseportal.de/rss/pm_65597.rss2

Pressekontakt:
crossmedia@vrm.de


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

91566

weitere Artikel:
  • Rheinische Post: Terrorabwehr im 21. Jahrhundert Düsseldorf (ots) - Von Gregor Mayntz Der fehlgeschlagene Kofferbomben-Anschlag hat vielen das Gefühl vermittelt, in Sachen Terrorgefahr auf den Faktor Glück setzen zu können. Der Schlag gegen die Terrorpläne der drei Islamisten im Sauerland könnte zur Annahme verleiten, die Behörden hätten irgendwie schon alles im Griff. Beides ist falsch. Die Eingeweihten können die Wahrheit nicht offen legen, ohne den Terroristen zu viel Einblick zu geben. Doch sie versichern, dass sie im Internet-Zeitalter an Boden verlieren. Unbekümmert hinterlassen mehr...

  • Rheinische Post: König Bahn-Kunde Düsseldorf (ots) - Von Alexander von Gersdorff Der Bahnkunde wird König, zumindest mit kleiner Krone. Denn bald muss ihm die DB bei großen Verspätungen bis zur Hälfte des Fahrpreises zurückerstatten. So sieht es ein Gesetz vor, dass die Bundesregierung jetzt auf den Weg bringt. Lobenswert daran ist vieles. So kommt Deutschland einer geplanten EU-Verordnung um Jahre zuvor. Gut ist zweitens, dass die Bahn die Entschädigung in bar leisten muss. Vor allem muss sie nun ihre Pünktlichkeits-Anstrengungen verstärken: Das Verschleppen von mehr...

  • Rheinische Post: Rückzug aus Irak? Düsseldorf (ots) - Von Frank Herrmann Selten hat man einen Bericht mit so viel Spannung erwartet wie den Irak-Report, den Bushs fähigster General, David Petraeus, nächste Woche dem US-Parlament präsentiert. Was die Amerikaner brennend interessiert, ist vor allem dies: Wann wird ihr Präsident zum Rückzug blasen? Stellt Petraeus die ersten Weichen? Bush selbst hat kleine Schritte in Aussicht gestellt, als er jüngst in der irakischen Krisenprovinz Al-Anbar landete, um Fortschritte zu feiern. Termine machen die Runde, Zahlen, Szenarien. mehr...

  • Rheinische Post: Grünen-Fraktionschef Kuhn fordert in Umweltpolitik "klare Kante" gegenüber Wirtschaft Düsseldorf (ots) - Der Fraktionschef der Grünen im Bundestag, Fritz Kuhn, hat eine restriktivere Umweltpolitik gegenüber der Wirtschaft gefordert. "Die Politik der freiwilligen Vereinbarungen ist total gescheitert", sagte Kuhn der "Rheinischen Post" (Samstagausgabe). Die Wirtschaft habe gezeigt, dass sie Dinge ohne staatlichen Rahmen nicht zufriedenstellend lösen könne. "Der Staat muss klare Kante zeigen, wenn es darum geht, Grenzwerte zu erreichen", fügte Kuhn hinzu. Vor dem Hintergrund der Frankfurter Automobil-Ausstellung sagte mehr...

  • LVZ: Stegner: Schäuble tarnt seine Angriffe gegen die SPD durch badische Unschuldssprache und mit intellektueller Brillanz / Bosbach verteidigt Schäubles konsequentes Vorgehen Leipzig (ots) - Der Innenminister von Schleswig-Holstein und Sprecher der SPD-Landesinnenminister, Ralf Stegner, hat seinen Kollegen im Bund, Bundesinnenminister Wolfgang Schäuble (CDU), vorgehalten, aus einer Mischung aus badischer Unschuldssprache und intellektueller Brillanz die Maßlosigkeit seiner innenpolitischen Gesetzesvorschläge verdecken zu wollen. In einem Gespräch mit der "Leipziger Volkszeitung" (Sonnabend-Ausgabe) meinte Stegner: "Natürlich muss man für die innere Sicherheit streiten. Das hat Otto Schily getan, das tut auch mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht