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Über zwei Drittel der Bäume krank / Klimawandel bedroht Forsten / Seehofer muss "Gesundheitsreform für den Wald" durchsetzen

Geschrieben am 24-01-2007

Berlin (ots) - Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland
(BUND) forderte von Bundeslandwirtschaftsminister Horst Seehofer
anlässlich der Veröffentlichung des Waldzustandsberichtes 2006 die
Durchsetzung einer "Gesundheitsreform für den Wald". Die aktuellen
Zahlen über massive Baumschäden würden belegen, wie wenig die
Bundesregierung bisher zur Lösung des Problems unternommen habe. Als
einzige öffentlich wahrnehmbare Tat in punkto Wald lasse Seehofer
derzeit prüfen, ob der Waldzustandsbericht nur noch alle vier Jahre
veröffentlicht werden könne. Der BUND erwarte, dass mit der heutigen
Publizierung des Berichts dieser Plan beerdigt worden sei.

Helmut Klein, Waldexperte des BUND: "Als Gesundheitspolitiker
sollte Seehofer wissen, dass der Patient Wald nicht gesünder wird,
wenn man ihn nicht mehr untersucht. Nur die Abkehr vom überhöhten
Energieverbrauch und die Verringerung des Schadstoffausstoßes kann
den Wald retten."

Wälder seien für den Klimaschutz unverzichtbar und leideten
zugleich mit am stärksten unter der Erderwärmung. Blatt- und
Nadelverluste, Nottriebe, Notblüte und verstärkte Fruchtbildung seien
Zeichen für den Stress, dem die Bäume ausgesetzt seien. Bei Eichen
und Buchen wiesen 83 bzw. 84 Prozent der Bäume Schäden auf.
Hauptverantwortlich dafür seien auch die Luftschadstoffe aus Verkehr
und Landwirtschaft.

Als wirksame Sofortmaßnahme zum Schutz des Waldes forderte der
BUND Tempolimits im Straßenverkehr und die massive Reduktion des
Energieverbrauches u.a. über eine höhere Besteuerung fossiler
Energieträger. Auf Unverständnis stoße Seehofers Schweigen, wenn
Verkehrsminister Tiefensee und Umweltminister Gabriel in unheiliger
Allianz mit dem ADAC für das "Freie Rasen für freie Bürger"
votierten. Die inkonsequente Umwelt- und Klimapolitik der Großen
Koalition werde sich verheerend auf den Zustand des Waldes auswirken.
Auch im Landwirtschaftsressort müsse Seehofer sofort handeln. Die
stärkere Förderung des Ökolandbaus könne die Massentierhaltung
zurückdrängen. Deren massiver Ausstoß von Ammoniak schädige den Wald
besonders stark.

Der BUND bezweifelt, dass sich die Energie- und Klimaprobleme mit
einer stärkeren Nutzung von Biomasse lösen ließen. Klein: "Es nützt
nichts, die heutige Energieverschwendung lediglich mit neuen
Rohstoffen weiter aufrecht zu erhalten. Der Energieverbrauch muss
drastisch gesenkt werden, das schont nicht nur Ressourcen, sondern
verschont auch den Wald vor Schadstoffen."

Weitere Hintergrund-Informationen und Grafiken im Internet unter:
www.waldklein.de

Originaltext: BUND
Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=7666
Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_7666.rss2

Pressekontakt:
Rüdiger Rosenthal, BUND-Pressesprecher:
Tel. 030-27586-425, Fax: -449
E-Mail: presse@bund.net
Internet: www.bund.net


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