Flughafenpolitik: EU plädiert für einheitliche Aufsichtsbehörde - BDF favorisiert Bundesnetzagentur
Geschrieben am 24-01-2007 |
Berlin (ots) - Mit dem am Mittwoch vorgelegten Entwurf zur Flughafenpolitik beweist die Europäische Kommission, dass Brüssel dem Wettbewerb im Luftraum über Deutschland auf die Sprünge helfen will. "Die vom BDF geforderte einheitliche und vor allem unabhängige Aufsichtsbehörde soll nun Realität werden", sagte die Geschäftsführerin des Bundesverbandes der Deutschen Fluggesellschaften (BDF), Tanja Wielgoß, in Berlin. "Damit wächst die Aussicht auf europaweit verbindliche Entgeltgrundsätze."
Als federführende Behörde schlägt der BDF die Bundesnetzagentur vor. "Die Bundesnetzagentur hat belastbare Erfahrungen in der Wettbewerbssteuerung gemacht", sagte Wielgoß. "Da sich der Luftverkehr ähnlich wie die Telekommunikation mit schwer zu knackenden Monopolen auseinander setzen muss, wäre es sinnvoll, an diese Erfahrungen anzuknüpfen."
Seit Jahren sorgen die Fluggesellschaften für steigende Passagierzahlen. Doch anstatt die Flughafengebühren für Start und Landung pro Passagier zu senken, haben die Flughäfen die Gebühren konstant gehalten, wenn nicht sogar erhöht. "Das ist, wie wenn sie fünf Brötchen kaufen und den Preis für sechs zahlen."
Der Anteil der Flughafengebühren beträgt bisher rund 20 Prozent der Kosten der Fluggesellschaften. Das sind mehr als eine Milliarde Euro, die indirekt an die Bundesländer fließen, denen die Flughäfen mehrheitlich gehören. Da die Länder als Aufsichtsgremien gleichzeitig die Gebühren genehmigen, stehen sie regelmäßig in einem Interessenkonflikt. "Eine unabhängige Aufsichtsbehörde würde hier die Gewaltenteilung wieder herstellen und endlich Transparenz in die völlig verschiedenen Flughafengebühren bringen."
Der BDF bedauert, dass der EU-Entwurf zur Flughafenpolitik keine Vorschläge zur Flexibilisierung der Bodenverkehrsdienste enthält. An den deutschen Flughäfen operieren derzeit jeweils nur maximal zwei Abfertiger, einer davon gehört dem Flughafen. Bei den europäischen Nachbarn hingegen ist der Markt deutlich offener, zum Teil sogar vollständig liberalisiert mit bis zu elf Anbietern. Nach Ansicht der deutschen Fluggesellschaften liegen gerade im Wettbewerb zwischen Gepäckladern, Tank- und Reinigungsdiensten hohe Einsparmöglichkeiten. "Jede Senkung der Flughafengebühr zahlt sich für die Fluggesellschaften aus und bestimmt den Preis des Passagiertickets", so Tanja Wielgoß. Da eine hierzu verfasste EU-Richtlinie in Deutschland nur sehr mangelhaft umgesetzt wurde, hat der BDF gegenüber der EU eine Beschwerde eingereicht.
Bezüglich des EU-Entwurfs zur Flughafen-Entgelte-Richtlinie sieht der BDF einer Stellungnahme der Bundesregierung mit großen Erwartungen entgegen.
Der BDF vertritt die Interessen der deutschen Linien-, Charter- und Low Cost-Carrier gegenüber Wirtschaft und Politik. Die Verbandsmitglieder gehören zu den weltweit sichersten Fluggesellschaften. Sie befördern jährlich nahezu 100 Millionen Passagiere. Dabei kommen knapp 500 moderne Flugzeuge zum Einsatz. In Summe beschäftigen die BDF-Fluggesellschaften über 100.000 Mitarbeiter/innen.
Originaltext: BDF Bundesverband der Deutschen Fluggesellschaften e.V. Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=64798 Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_64798.rss2
Pressekontakt: Sabine Teller Presse- & Öffentlichkeitsarbeit Fon + 49 (0) 30 700 11 85 - 13 Fax + 49 (0) 30 700 11 85 - 20 E-Mail s.teller@BDFaero.de
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
50389
weitere Artikel:
- Petra Pau: "Ein Mann, ein Wort" gilt nicht Berlin (ots) - Mit Verweis auf Original-Dokumente erhärten der Stern, die Süddeutsche Zeitung und weitere Medien den Verdacht, wonach das Bundeskanzleramt die Freilassung des Bremers Murat Kurnaz aus Guantanamo aktiv hintertrieben habe. Dazu erklärt Petra Pau, stellvertretende Vorsitzende der Fraktion DIE LINKE: Zu demselben Schluss kommt der EU-Sonderausschuss. Bundesaußenminister Frank Walter Steinmeier hat dessen Bericht als "falsch und infam" zurück gewiesen. Das hätte er glaubhafter vor dem EU-Ausschuss selbst tun können. Aber mehr...
- Reiche: Sicherheitsforschungsprogramm bedeutet Sicherheit der Bürger und Wettbewerbsstärkung Deutschlands Berlin (ots) - Zur heutigen Vorstellung des Sicherheitsforschungsprogramms im Kabinett erklärt die Stellvertretende Vorsitzende der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Katherina Reiche MdB: Bis 2010 werden 123 Millionen Euro für die Sicherheitsforschung ausgegeben. Bei dem Sicherheitsforschungsprogramm geht es um Neuentwicklungen in der Detektion und Sensorik, um die Automatisierung der Einsatzplanung in Krisenfällen mit Hilfe von Mathematik und Neurobiologie, aber auch um eine geisteswissenschaftliche Begleitforschung, mit der ethische, mehr...
- Singhammer/Noll: Prostitutionsgesetz wirkungslos Berlin (ots) - Zu dem heute von Bundesministerin Dr. Ursula von der Leyen vorgestellten Bericht der Bundesregierung zu den Auswirkungen des Prostitutionsgesetzes erklären der frauenpolitische Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Johannes Singhammer MdB und die zuständige Berichterstatterin, Michaela Noll MdB: Das Prostitutionsgesetz muss überarbeitet werden, da es seine Wirkung verfehlt hat. Eine verbesserte soziale Absicherung der Prostituierten ist kaum messbar. Im Bereich der Kriminalitätsbekämpfung wurden die Erwartungen nicht mehr...
- stern.de: Im Fall Kurnaz wirft FDP-Politiker Stadler ehemaliger rot-grüner Bundesregierung unmoralisches Verhalten vor Hamburg (ots) - Der FDP-Innenpolitiker Max Stadler hat der ehemaligen rot-grünen Bundesregierung unmoralisches Verhalten im Umgang mit dem Ex-Guantanamo-Häftling Murat Kurnaz vorgeworfen. "Die neuen Erkenntnisse des stern machen überdeutlich, dass die Frage, ob es ein offizielles Angebot der USA gegeben hat, Kurnaz freizulassen oder nicht, absolut zweitrangig ist, sagte Stadler stern.de, der Online-Ausgabe des Hamburger Magazin stern. "Die Schapper-Anweisung sowie die schon bekannte, damals verfügte Einreisesperre gegen Kurnaz beweisen mehr...
- Brüssel will einheitliches Strafrecht für Umweltsünder Hamburg (ots) - Die Strafen für Umweltsünder in vielen EU-Ländern sollen drastisch verschärft werden. Das geht aus einem der ZEIT vorliegenden Richtlinienentwurf zum "Umweltschutz durch Strafrecht" hervor. Die EU-Kommission will in der ersten Februarwoche über den Entwurf entscheiden. Dem Papier zufolge soll etwa die illegale Entsorgung von Abfällen in allen Mitgliedsländern auf ähnliche Weise bestraft werden. Welche Umweltsünde mit wie viel Geld oder Freiheitsentzug sanktioniert wird, soll demnach nicht mehr vornehmlich Sache der mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|