Lausitzer Rundschau: Zu viel des Guten  Guttenberg-Gesetz aus Kanzlei sorgt für Wirbel
Geschrieben am 12-08-2009 |   
 
    Cottbus (ots) - Der Mann überzeugt durch stilvollen Umgang und  klare Ansage. Dies macht Karl-Theodor zu Guttenberg beim Wahlvolk  beliebt und ärgert die politische Konkurrenz. So ist die Aufregung,  mit der ihm jetzt die sozialdemokratische Justizministerin  Verschwendung von Steuergeldern vorwirft, sicher auch dem Wahlkampf  geschuldet. Denn dass heikle Gesetze von scheinbar unverzichtbaren  Experten mit gestaltet werden, ist so neu nicht. Aber das, was das  von Guttenberg geführte Wirtschaftsministerium jetzt einer  Anwaltskanzlei in Auftrag gab, entschuldigt sich nicht allein schon  dieser fragwürdigen Gewohnheit wegen.  Der Umfang der Arbeit wie auch die offenkundige Nähe der  beauftragten Juristen zur Finanzwelt werfen neben dem Grundsätzlichen zusätzlich berechtigte Fragen auf. Bei dem Gesetzentwurf geht es ja  darum, endlich politische Wege zu finden, um den Schaden zu  minimieren, den verantwortungsloses Managerverhalten verursacht. Man  muss der international tätigen Anwaltskanzlei, die sich dabei im  Gesetzgebungsverfahren übte, nicht unlautere Motive unterstellen. Wenn sie dafür das nicht zu knapp bemessene Honorar genommen hat,  wäre dies immerhin ein Indiz für Unabhängigkeit - all zu oft wird ja  in Berlin scheinbar ganz uneigennützig und kostenfrei Rat erteilt.  Aber darüber war bislang keine Auskunft zu erhalten. Das alles  spricht nicht für Guttenberg. Die Debatte um die Entstehungsgeschichte dieses Gesetzentwurfes  könnte ein Lehrbeispiel dafür sein, wie weit inzwischen die Politik  auf ihren ureigensten Feldern den Rückzug angetreten hat und zum  Moderator der von Lobbyisten vorgebrachten Wünsche geworden ist. Dem  teuren Beamtenheer in den Ministerien trauen die Minister in den  meisten Ressorts nicht all zu viel zu. Der Bundestag, der eigentliche Gesetzgeber, ist mit seinen geringen Ressourcen überfordert. Da gibt  es tatsächlich Änderungsbedarf.  Als billige Wahlkampfmunition für die SPD taugt der Fall allerdings  nicht. Denn die hat - man erinnere sich an einen gewissen Peter Hartz - ihre eigene Geschichte mit der Auslagerung des Regierungsgeschäfts.
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