Südwest Presse: Kommentar zur Justiz
Geschrieben am 07-08-2009 |   
 
    Ulm (ots) - Die Zahl ist wahrlich beeindruckend: 22 Jahre für  einen Zivilprozess - das ist rekordverdächtig und scheint alle  Vorurteile zu bestätigen, die der Justiz bisweilen anhaften. Doch  gemach: Die durchschnittliche Dauer eines Zivilverfahrens liegt in  Deutschland seit vielen Jahren bei sieben bis acht Monaten. Das  zeigt, dass die meisten Gerichte eines Rüffels aus Karlsruhe, wie ihn sich jetzt das Landgericht Hamburg eingefangen hat, in aller Regel  nicht bedürfen. Das Machtwort des Bundesverfassungsgerichts sollte man dennoch nicht  auf die leichte Schulter nehmen - zumindest nicht angesichts der  Details der Begründung. Denn abseits aller eigenen Versäumnisse der  Klägerin stellt der Beschluss unmissverständlich klar: Die Justiz hat sich personell so zu organisieren, dass die Prozessparteien nicht  darunter zu leiden haben. Das ist richtig angesichts des grundgesetzlich verbrieften Rechts auf einen effektiven Rechtsschutz der Bürger und doch leichter gesagt als getan. Denn das in der Wirtschaft grassierende Effizienzdenken hat  längst auch Bereiche der Gesellschaft erfasst, in denen  Kosten-Nutzen-Abwägungen nicht der alleinige Maßstab sein dürfen. So  hat die Justiz wie alle anderen Sektoren des öffentlichen Dienstes  längst mit Zielvorgaben und Budgetierungen zu kämpfen und die  Arbeitsbelastung steigt seit Jahren. Eine funktionierende Justiz ist in der pluralistischen Gesellschaft  ein wesentlicher Ankerpunkt des Vertrauens der Bürger in den Staat.  Ihn sollte niemand leichtfertig aufgeben. Der Haushaltsposten für die Justiz ist im Rahmen eines Landeshaushalts in aller Regel  vergleichsweise gering. Hier zu sparen, ist der falsche Weg.
  Originaltext:         Südwest Presse Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/59110 Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_59110.rss2
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