| | | Geschrieben am 01-06-2009 Westfalen-Blatt: Das Westfalen-Blatt (Bielefeld) zum Thema Opel und Karstadt:
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 Bielefeld (ots) - Erst die Banken, jetzt Opel und morgen Karstadt?
 Der Staat greift immer häufiger in das Wirtschaftsgeschehen ein. Er
 gewährt Bürgschaften, gibt Milliardenkredite und stellt sich in der
 Öffentlichkeit gern als Retter dar. Doch zu welchem Preis?
 Es ist Wahlkampf. Jede Stimme zählt. Union und SPD versuchen beide
 aus der vermeintlichen Opel-Rettung Kapital zuschlagen. Bekanntes
 Beispiel ist der Fall Philipp Holzmann. Altkanzler Gerhard Schröder
 »rettete« den Baukonzern im Jahr 2000, zwei Jahre später kam doch das
 Aus.
 Auch bei Opel ist die Gefahr, dass weitere Arbeitsplätze abgebaut
 werden, nicht gebannt. Zudem schreitet die Verschuldung der
 öffentlichen Haushalte voran. Die Staatsbürgschaften werden zu Lasten
 nachfolgender Generationen gehen. Obendrein verzerrt der massive
 Eingriff des Staates den Wettbewerb. Neben Opel leiden auch andere
 Autohersteller unter der Krise. Sie müssen selbst sehen, wie sie
 damit fertig werden.
 Das gilt auch für Handelsunternehmen wie etwa die Kaufhauskette
 Hertie, die in die Insolvenz gehen musste. Dagegen fordert die
 Karstadt-Mutter Arcandor Milliardenhilfe vom Staat, ebenso der
 Autozulieferer Schaeffler, der den Reifenhersteller Continental
 schlucken wollte und sich dabei übernahm. Immer mehr Unternehmen
 rufen nach dem Staat. Haushaltsexperten warnen zurecht vor einem
 Dammbruch. Fast 1200 Unternehmen fordern vom Staat Kredite. Der Bund
 kann aber nicht jedes Unternehmen retten.
 Der junge Wirtschaftsminister Karl-Theodor zu Guttenberg (CSU) hat
 klar Position bezogen: Er war gegen den Opel-Kompromiss mit dem
 Autozulieferer Magna, weil er das Risiko für den Steuerzahler - und
 das sind wir - für zu hoch hält. Guttenberg macht sich mit dieser
 Haltung keine Freunde. Vor allem bei den Beschäftigten von Opel und
 Karstadt dürfte er zum Buhmann werden, nicht zuletzt durch seinen
 Vorschlag, für Opel eine »geordnete Insolvenz« vorzusehen.
 Tatsächlich aber nimmt der 37-Jährige seine Aufgabe als
 Bundeswirtschaftsminister ernst. Das heißt: Der Staat schafft
 Rahmenbedingungen für ein Funktionieren der Wirtschaft, er übernimmt
 aber nicht das Ruder, von Ausnahmen wie bei der Hypo Real Estate
 einmal abgesehen. Guttenberg macht seinen Job - ohne Rücksicht auf
 Wählergunst. Er kungelt nicht, bleibt seiner Linie treu. Dafür
 gebührt ihm Respekt.
 Auch wenn eine Insolvenz von Opel vorerst vom Tisch ist, so ist der
 deutsche Traditionsautobauer noch lange nicht am Ziel. Die von
 manchen Politikern gefeierte »Rettung« ist Wunschdenken. Noch macht
 Opel täglich Verluste von drei Millionen Euro. Noch sind die
 Konzepte, den russischen Markt zu erobern, reine Theorie. Wenn es
 Opel nicht gelingt, Autos zu bauen, die gekauft werden, geht das
 Drama von vorne los. Arbeitsplätze werden abgebaut, Standorte dann
 doch geschlossen. Und die Milliardenbürgschaft - rechnerisch 180000
 Euro pro Arbeitsplatz - geht verloren. Wie gesagt, unser Steuergeld.
 
 Originaltext:         Westfalen-Blatt
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 Pressekontakt:
 Westfalen-Blatt
 Nachrichtenleiter
 Andreas Kolesch
 Telefon: 0521 - 585261
 
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