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1,4 Millionen Mängel dank Abwrackprämie verschrottet

Geschrieben am 27-03-2009

Leipzig/Stuttgart (ots) - GTÜ-Statistik 2008 belegt: 54 Prozent
aller Pkw mit Mängeln unterwegs - Fahrzeuge immer älter -
Neuzulassungen durch Umweltprämie lassen hoffen

Die Abwrackprämie zeigt auch in Punkto Verkehrssicherheit auf
unseren Straßen Wirkung. Legt man bei den rund 600.000 bis zum
Ausschöpfen der ersten Prämie aus dem Verkehr gezogenen und
verschrotteten Altfahrzeugen den aktuellen GTÜ-Mängelindex für Pkw
über neun Jahre zu Grunde, so entspricht dies einem Volumen von 1,4
Millionen Mängeln, die in der Schrottpresse landen. "Mit einer
Aufstockung der Umweltprämie um eine Milliarde Euro könnten weitere
400.000 Neuwagen gefördert werden. Damit würde knapp eine Millionen
Mängel zusätzlich von unseren Straßen verschwinden und so zu einer
weiteren Verbesserung der Verkehrssicherheit beitragen", gibt
GTÜ-Geschäftsführer Rainer de Biasi zu bedenken.

Pkw-Durchschnittsalter achteinhalb Jahre

Die Autos auf Deutschlands Straßen werden immer älter, das
Durchschnittsalter liegt inzwischen bei etwa achteinhalb Jahren.
Zwangsläufig häufen sich die technischen Mängel. Zusätzlich bewirkt
ein immer mehr sinkendes Wartungs- und Reparaturverhalten der
Autofahrer einen kontinuierlichen Anstieg des Mängelvolumens.
"Positiv dürften sich in diesem Zusammenhang künftig die durch die
Abwrackprämie bedingten Neuzulassungen bei Alter und
Mängelentwicklung auswirken", betont Rainer de Biasi.

Im Jahr 2008 waren von den von der GTÜ untersuchten Fahrzeugen
knapp 54 Prozent (Vj. 53,1) mit Mängeln unterwegs - rund 200.000 mehr
als im Vorjahr. Bei 17,3 Prozent (Vj. 16,8) der Fahrzeuge wurden von
den Prüfingenieuren sogar erhebliche Mängel festgestellt. Lediglich
46,3 Prozent (Vj. 46,9) gingen ohne Beanstandung durch die
Hauptuntersuchung. Wenn man berücksichtigt, dass viele Autofahrer
ihre Wagen vor der HU noch reparieren lassen, ist das Ergebnis der
aktuellen Mängelstatistik umso bedenklicher.

Erhebliche Mängel nehmen zu

Besorgniserregend ist die Jahr für Jahr ansteigende Zahl der
Personenwagen mit erheblichen Mängeln. Bei einem
Gesamtfahrzeugbestand von rund 42 Millionen Pkw bedeutet dies, dass
mehr als 7 Millionen Fahrzeuge mit gravierenden Mängeln auf unseren
Straßen unterwegs sind. Damit erhöht jedes siebte in Deutschland
zugelassene Auto das Unfallrisiko erheblich. 19 Millionen aller
zugelassenen Pkw sind älter als 9 Jahre und nach dem GTÜ-Mängelindex
mit knapp 44 Millionen Mängeln behaftet. Diese Zahlen unterstreichen
einmal mehr die Notwendigkeit einer qualifizierten Hauptuntersuchung
für die Verkehrssicherheit.

HU nimmt Elektronik stärker ins Visier

Mit der im Jahr 2006 eingeführten Erweiterung der
Hauptuntersuchung um eine vertiefte Elektronikprüfung will der
Gesetzgeber sicherstellen, dass wichtige elektronisch gesteuerte
Systeme im Auto richtig funktionieren. Vom April 2009 an nehmen die
Prüfer deshalb die Sicherheitselektronik stärker ins Visier.
Betroffen sind davon etwa drei bis vier Millionen Autos, die vom 1.
April 2006 an zugelassen wurden und nun nach drei Jahren erstmals zur
HU fahren müssen. Die Fahrzeugsystemdaten-Prüfung liefert neue
Erkenntnisse über die Funktion wichtiger elektronisch gesteuerter
Systeme wie ABS, ESP, Airbags, Rückhalteeinrichtungen,
Geschwindigkeitsbegrenzer, Bremsassistenten etc. Über die Ergebnisse
wird die GTÜ im nächsten Jahr berichten.

Beleuchtung, Elektrik und Bremsen weiter Spitzenreiter

Platz eins in der aktuellen GTÜ-Statistik nehmen nach wie vor
Mängel an Beleuchtung/Elektrik mit 23,5 Prozent (Vj. 21,9) ein,
gefolgt von Bremsanlagen mit 17,7 Prozent (Vj. 18,8) auf Platz zwei.
Platz drei belegen Achsen/Räder/Reifen mit 17,5 Prozent (Vj. 18,8)
und auf Platz vier rangiert die Umweltbelastung, wie Motorabgase,
Ölverluste, Lärmentwicklung etc., mit 16,7 Prozent (Vj. 15,8).
Sonstige Mängel (Scheibenwischer, Windschutzscheibe,
Scheibenwaschanlage, Außenspiegel etc.) landen mit 13,6 Prozent (Vj.
13,7) auf Platz fünf. Schlusslicht auf der Mängelliste sind
Fahrgestell/Rahmen/Aufbau mit 11,1 Prozent (Vj. 11,0).

Hohes Alter - viele Mängel

Mit dem Alter steigt der Anteil der erheblichen Mängel bei
Personenwagen steil an. Wie schon in den vergangenen Jahren sind
ältere Fahrzeuge über neun Jahre besonders auffällig. 72,4 Prozent
(Vj. 71,6) dieser Pkw waren 2008 mit Mängeln behaftet, rund 25,1
Prozent (Vj. 24,3) Prozent mit erheblichen Mängeln oder sogar
verkehrsunsicher - ein Viertel aller Pkw dieser Altersklasse!

Deutlich wird die Diskrepanz zwischen alten und neuen Fahrzeugen
im GTÜ-Mängelvergleich. Während die Prüfer der GTÜ bei Autos mit
einem Alter bis 3 Jahre an 100 Pkw lediglich 22 Mängel (Vj. 24)
fanden, spürten sie in der Altersgruppe über 9 Jahre beachtliche 230
Mängel (Vj. 221) pro 100 Fahrzeuge auf. Das ist mehr als das
Zehnfache im Vergleich zur Fahrzeugklasse bis 3 Jahre.

Nur noch selten in die Werkstatt

Dies lässt darauf schließen, dass der regelmäßige Service
vernachlässigt wird und die Fahrzeughalter mit Autos dieser
Altersklasse häufig aus Kostengründen nur noch selten eine Werkstatt
aufsuchen. An Reparaturkosten zu sparen geht hier eindeutig zu Lasten
der Verkehrssicherheit.

Nicht ohne Grund fordert deshalb die GTÜ mit Nachdruck, Fahrzeuge
mit einem Alter von 9 Jahren und mehr einer jährlichen Untersuchung
zu unterziehen. Nur so lassen sich verkehrssicherheitsrelevante
Fahrzeugmängel wirksam reduzieren.

Bei Abdruck Belegexemplar an die GTÜ erbeten.

Originaltext: GTÜ Gesellschaft für Technische Überwachung GmbH
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/36262
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_36262.rss2

Für weitere Informationen:

GTÜ Gesellschaft für Technische Überwachung mbH
Vor dem Lauch 25
70567 Stuttgart

Ihr Ansprechpartner:
Hans-Jürgen Götz
Fon: 0711 97676-620
Fax: 0711 97676-609
E-Mail: hans-juergen.goetz@gtue.de
Internet: http://presse.gtue.de


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