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China darf Elfenbein kaufen

Geschrieben am 16-07-2008

Genf (ots) - China darf Elfenbein aus Afrika kaufen. Das beschloss
gestern Nachmittag der ständige Ausschuss der Artenschutzkonvention
CITES (Convention on International Trade in Endangered Species oder
Washingtoner Artenschutzübereinkommen) mit Zustimmung Deutschlands
und der EU.

China ist nun, neben Japan, als Käuferland für den einmaligen
Verkauf von 108 Tonnen Elfenbein anerkannt, was den Stoßzähnen von
10.000 Elefanten entspricht. Das Land der Mitte ist als größter Markt
für illegales Elfenbein bekannt. Allein zwischen 2004 und 2007 wurden
47,2 Tonnen geschmuggeltes Elfenbein beschlagnahmt.

"Diese Entscheidung wird die Wilderei weiter anfachen und ist das
Todesurteil für mehrere zehntausend wildlebende Elefanten", so Peter
Pueschel, Leiter der Wildtierkampagne des IFAW (Internationaler
Tierschutz-Fonds). "Schon im Vorfeld sind die Preise für illegal
gehandeltes Elfenbein auf asiatischen Märkten von 270 US$ pro Kilo
auf 880 US$ pro Kilo explodiert. Der Anreiz ist also groß, dass
Schmuggler im Schatten des vereinbarten Kaufs tonnenweise illegales
Elfenbein in die Zielländer bringen werden. Und die Vergangenheit hat
uns gezeigt, dass China und Japan ihre Märkte nicht unter Kontrolle
haben."

Untersuchungen des chinesischen Elfenbeinmarkts durch den IFAW
belegen, dass der Handel bisher wenig kontrolliert wird und
zahlreiche illegale Geschäfte existieren. Eine Umfrage bei den
Konsumenten in China ergab: Von 14,5 Prozent bekennender
Elfenbeinkäufer würden 75,7 Prozent die Regularien umgehen, sollten
sie dadurch weniger zahlen müssen.

"Deutschland spielt in dieser Entscheidung eine schändliche
Rolle," so Pueschel weiter. "Obwohl den Zuständigen alle Risiken und
Probleme bekannt waren, hat sich die Bundesregierung gegen die
Elefanten und die Haltung einer großen Zahl afrikanischer Länder
gestellt. Sie muss endlich wieder zum Vorsorgeprinzip zurückkommen,
nur dann können die hehren Worte zur Unterstützung Afrikas auch wahr
werden."

Auf der letzten Artenschutzkonferenz 2007 in Den Haag hatten die
Mitgliedsländer einem dritten Einmalverkauf von Elfenbein aus
Lagerbeständen seit dem Elfenbein-Handelsverbot von 1989 zugestimmt.
Demnach können die Länder Botswana, Namibia, Südafrika und Zimbabwe
ihre registrierten Lagerbestände verkaufen. Danach ist eine
mindestens neunjährige Ruhepause für jeglichen Handel vorgesehen.

Originaltext: IFAW - Int. Tierschutz-Fonds
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/15641
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_15641.rss2

Pressekontakt:
Andreas Dinkelmeyer, Tel.: 040-866 500 15, Fax: 040-866 500 22,
Mobil: 0173 - 622 75 39; E-mail: adinkelmeyer@ifaw.org


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