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Böhmer/Heinen: Integration von Frauen durch Sprache und Bildung befördern

Geschrieben am 29-05-2006

Berlin (ots) - Anlässlich der Klausurtagung der Gruppe der Frauen
der CDU/CSU-Bundestagsfraktion am 28. Mai 2006 in Berlin erklären die
Vorsitzende der Gruppe der Frauen, Ursula Heinen MdB, und die
Beauftragte der Bundesregierung für Integration, Maria Böhmer MdB:

Integration ist ein langfristiger Prozess, der zum Ziel hat, alle
Menschen, die dauerhaft und rechtmäßig in Deutschland leben, in die
Gesellschaft einzubeziehen. Zuwanderern soll eine umfassende,
möglichst gleichberechtigte Teilhabe in allen gesellschaftlichen
Bereichen ermöglicht werden. Dies gilt für Frauen und Männer
gleichermaßen.

Gleichberechtigung ist ein Grundrecht in Deutschland, dessen
Einschränkung wir nicht akzeptieren können. Die Gruppe der Frauen der
CDU/CSU-Bundestagsfraktion wird in diesem Jahr die Integration
ausländischer, besonders bildungsferner Frauen zum Hauptthema machen.
Auf der Klausurtagung wurden folgende Schwerpunkte besprochen:

1. Deutsche Sprache
Die Kenntnis der deutschen Sprache ist eine entscheidende
Voraussetzung für die berufliche und soziale Integration. Frauen, die
die deutsche Sprache beherrschen, können vom Bildungsangebot in
Deutschland profitieren und haben so bessere Chancen zur
gesellschaftlichen Teilhabe. In Zwangslagen haben sie zudem die
Möglichkeit, von Hilfsangeboten zu erfahren und sich an
Beratungsstellen zu wenden. Deutschkenntnisse sind außerdem
Grundvoraussetzung für die berufliche Integration.

Die Integrationskurse sind nur für "Neuzuwanderer" verpflichtend.
Sie haben darüber hinaus einen großen Zuspruch bei schon länger in
Deutschland lebenden Ausländern. Das Angebot stößt auf größtes
Interesse bei Frauen: Zwei Drittel der Teilnehmer sind Frauen.

Die Integrationskurse sollten
- familien- und frauenspezifische Themen aufgreifen,
- kursbegleitend Kinderbetreuung oder "Tandemkurse" für Mütter und
Kinder anbieten,
- Grundrechte vermitteln und Frauenrechte stärken.

Darüber hinaus bieten viele Kommunen sogenannte "Mama-Kurse" an -
Angebote die sich speziell an Mütter, deren Kinder den Kindergarten
besuchen, richten. Auch wenn Kommunen unter zunehmender Geldknappheit
leiden, müssen solche "Mama-Kurse" als wichtige Integrationsmaßnahme
beibehalten werden.

Ein besonderes Augenmerk muss auf die Frühförderung von Kindern
gelegt werden. So sollten Deutschkenntnisse rechtzeitig überprüft
werden. Wenn diese Deutschkenntnisse nicht ausreichend vorhanden
sind, benötigen die Kinder eine besondere Förderung. Ziel muss sein,
dass jedes Kind, wenn es in die Grundschule kommt, die deutsche
Sprache beherrscht.

Da die Weiterentwicklung des Kindergartens zu einem vorschulischen
Angebot zur Zeit intensiv diskutiert wird, bietet es sich an, das
letzte Kindergartenjahr beitragsfrei und als Bildungselement für alle
Kinder verbindlich zu gestalten.

2. Selbstbestimmtes Leben
Immer wieder kommt es vor, dass Frauen zur Heirat gezwungen werden
und nicht mehr über ihr eigenes Leben entscheiden können. Mädchen
beispielsweise, die in Deutschland aufgewachsen sind, dürfen ihre
Schulausbildung nicht beenden und werden im Herkunftsland ihrer
Familie verheiratet. Sie werden teilweise sexuell ausgebeutet und
hängen in der Regel finanziell vollständig vom Ehemann ab.
Zwangsverheiratungen in Deutschland sollten daher durch einen eigenen
Straftatbestand geächtet werden.

Bildung und der Erwerb der deutschen Sprache sind zudem
entscheidende Instrumente, um Zwangsverheiratungen von Ausländerinnen
nach Deutschland zu verhindern. So sollte die Möglichkeit bestehen,
die deutsche Sprache bereits im Herkunftsland zu lernen. Damit würde
sowohl die Eigenständigkeit der Frauen für ihr Leben hier in
Deutschland als auch der Wert von Schul- und Sprachbildung im
Herkunftsland gestärkt.

Zentral ist: Voraussetzungen zu schaffen, die es erschweren, dass
Familien ihre Töchter aus Schulen in Deutschland willkürlich abmelden
und in der Türkei verheiraten.

3. Schulisches Leben
Mädchen mit Migrationshintergrund haben es im täglichen Schulablauf
oft schwer. Doch gerade in den Schulen wird durch die Vermittlung von
Werten und Akzeptanz von Verhaltensregeln der Grundstock für das
spätere Leben gelegt.

So werden leider viele Mädchen von ihren Familien vom Sport- und
Sexualkundeunterricht abgehalten. Darüber hinaus wird ihnen die
Teilnahme an Klassenfahrten untersagt. Die Schulen sind in besonderer
Verantwortung, etwa durch Schulordnungen oder durch Schulverträge
solches Verhalten zu verhindern.

Originaltext: CDU/CSU - Bundestagsfraktion
Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=7846
Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_7846.rss2

CDU/CSU - Bundestagsfraktion
Pressestelle
Telefon: (030) 227-52360
Fax: (030) 227-56660
Internet: http://www.cducsu.de
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