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Greenpeace-Report: Falsche Hoffnung CO2-Speicherung / Mehr Investitionen in Erneuerbare Energien nötig

Geschrieben am 05-05-2008

Hamburg (ots) - Zu einem Stolperstein für den Schutz des Klimas
kann die von den Energiekonzernen ins Spiel gebrachte Abscheidung und
Speicherung von Kohlendioxid (CO2) aus Kohlekraftwerken werden. Zu
diesem Ergebnis kommt der heute veröffentlichte Greenpeace-Report
"Falsche Hoffnung". Die sogenannte CCS-Technologie steht für
Kohlekraftwerke noch nicht zur Verfügung, vergeudet laut Report
erhebliche Mengen an Energie und Rohstoffen und wird die Strompreise
zudem massiv steigen lassen. Greenpeace fordert, alle Investitionen
vorrangig in Erneuerbare Energien und Energieeffizienz zu lenken.

"Die Speicherung von CO2 packt das Problem nicht bei der Wurzel.
Statt weniger Klimagas wird mehr produziert, das dann aufwändig
gelagert und langfristig überwacht werden muss", sagt Gabriela von
Goerne, Energie-Expertin von Greenpeace. "Unter dem Vorwand, diese
Technik werde in Zukunft zur Verfügung stehen, bauen Energiekonzerne
weiter klimaschädliche Kohlekraftwerke. Doch was soll passieren, wenn
die Versprechungen der Industrie als falsche Versprechungen erkannt
werden? Daran will offensichtlich niemand denken."

Sollen die schlimmsten Auswirkungen der Erderwärmung noch
vermieden werden, sollte der globale Klimagasausstoß schnell
verringert werden. Er muss spätestens im Jahr 2015 die Spitze
erreicht haben und danach um mindestens 50 Prozent bis zur Mitte des
Jahrhunderts sinken. Die CCS-Technologie steckt jedoch noch in der
Entwicklungsphase und steht somit auf absehbare Zeit nicht zur
Verfügung. Unsicherheiten bezüglich Risiken, Kosten und möglicher
Einsatzfähigkeit lassen vermuten, dass CCS nicht vor dem Jahr 2030 in
größerem Maßstab kommerziell einsetzbar sein wird. Für die
Entwicklung sind bis dahin Milliardenbeträge nötig. Schon werden
Stimmen laut, dass die Industrie diese Investitionen gar nicht
alleine stemmen kann.

Dennoch wird die Abscheidung und Speicherung von CO2 massiv
beworben und als "grünes Deckmäntelchen" für den Bau von
Kohlekraftwerken missbraucht. Das von der Kohlelobby gegründete
Informationszentrum Klima lädt sogar den Vorsitzenden des
UN-Klimarats IPCC, Rajendra Pachauri, zu einer CCS-Veranstaltung am
8.Mai ein.

"Deutschland kann sich nicht für eine fossile Technik in neuem
Gewand entscheiden, von der wir heute noch nicht wissen ob sie jemals
funktioniert. Wir müssen auf Erneuerbare Energien setzen, die
verfügbar sind und deren Ausbaupotenzial gewaltig ist", so Gabriela
von Goerne. Greenpeace hat mit seinen Energieszenarien
"energy[r]evolution" und "Plan B" gezeigt, wie sich Treibhausgase
global um fünzig Prozent bis zum Jahr 2050 verringern lassen und wie
Deutschland seine Treibhausgase um 40 Prozent bis 2020 reduzieren
kann.

Achtung Redaktionen: Rückfragen bitte an Dr. Gabriela von Goerne,
Tel. 040-30618 352. Den Report "Falsche Hoffnung" finden Sie im
Internet unter http://www.greenpeace.de.

Originaltext: Greenpeace e.V.
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/6343
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_6343.rss2


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