(Registrieren)

Rheinische Post: Die Gefahren der neuen "Sonntagsfrage"

Geschrieben am 19-09-2013

Düsseldorf (ots) - Fünfzigtausend Euro Strafe drohen jedem
Blogger, der am Sonntag vor dem Schließen der Wahllokale um 18 Uhr
Umfragen über das Wählervotum publik macht. Die Wähler sollen sich
nicht kirre machen lassen und ihre Entscheidung ohne taktische
Erwägungen treffen. Schließlich muss das Ergebnis nicht nur eine
Stunde sondern vier Jahre tragen. Weil sich aber immer mehr Wähler
immer später festlegen, haben Demoskopen und Medien nachgezogen: Je
näher an der Wahlentscheidung, desto weniger müssen "Rohdaten" mit
Erfahrungswerten gewichtet werden, desto präziser lässt sich die
aktuelle Stimmung im Volk spiegeln. Warum sollen das die Wähler nicht
erfahren? Doch der Boden der Hypothese ("Was würden sie wählen, wenn
am nächsten Sonntag Bundestagswahlen wären?") wird verlassen. Und das
birgt auch Gefahren. Was am Sonntag früh veröffentlicht wird, beruht
auf Befragungen bis Freitagmittag. Das kann am Wahltag schon wieder
überholt sein und suggeriert dann einen falschen Wasserstand für
mögliche Machtperspektiven. Zudem muss einer Verwechslungsgefahr von
Umfragen vor der Stimmabgabe mit Prognosen danach dringend
gegengesteuert werden.



Pressekontakt:
Rheinische Post
Redaktion

Telefon: (0211) 505-2621


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

486682

weitere Artikel:
  • Allg. Zeitung Mainz: Aufschrei / Kommentar zum Urteil zur Sicherungsverwahrung Mainz (ots) - Mehr als 70000 Euro Schadenersatz für einen ehemals Sicherungsverwahrten? Für jemanden also, der sich einst eines schweren Verbrechens schuldig machte, dafür bestraft wurde und dann auch noch in Verwahrung blieb, weil er als gefährlich einzustufen war? Muss das nicht einen Aufschrei provozieren? Empörung ist gut nachvollziehbar. Aber sie kommt am falschen Ort und zu spät. Die gestrige Karlsruher Entscheidung ist nicht zu beklagen, weil sie geltendes Recht umsetzt, gesetzt vom Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte mehr...

  • Neue Westfälische (Bielefeld): Kommentar Sicherungsverwahrte erhalten Schadenersatz Konsequent HUBERTUS GÄRTNER Bielefeld (ots) - Wer zu Unrecht im Gefängnis saß, hat Anspruch auf Entschädigung. Dieser Grundsatz gilt in einem Rechtsstaat. Der Bundesgerichtshof (BGH) ist ihm gefolgt und hat ehemaligen Sicherungsverwahrten 500 Euro Schadenersatz für jeden Monat zugesprochen, den sie zu lange eingesperrt waren. Bei den vier Klägern kommen zwischen 49.000 und 73.000 Euro zusammen. Weitere Betroffene werden nun ähnliche Forderungen stellen - die Länder müssen dafür geradestehen. Juristisch ist die BGH-Entscheidung richtig und konsequent, aber mehr...

  • Schwäbische Zeitung: Parteien im Endspurt - Leitartikel Ravensburg (ots) - Große, wohl choreographierte Abschlusskundgebungen, noch mehr Klinkenputzen bei den Wählern, Werbeveranstaltungen und Plakate überall: Die Bundespolitik hetzt dem Wahlergebnis am Sonntag um 18 Uhr entgegen. Verringerten die Wahlkämpfer bei vergangenen Bundestagswahlen ihre Schlagzahl in den letzten Tagen vor der Abstimmung tendenziell, so wird diesmal bis zuletzt um Stimmen geworben - auch befeuert von immer neuen Umfragen. Sogar am Wahltag will ein Meinungsforschungsinstitut noch eine aktuelle Sonntagsumfrage mehr...

  • Weser-Kurier: Der "Weser-Kurier" (Bremen) kommentiert in seiner Ausgabe vom 20. September zu Wahlumfragen Bremen (ots) - Die Ergebnisse werden gerne zu Nachrichten gemacht, sind aber nur eine Fata Morgana: Von den Meinungen der rund 1000 Befragten auf die politische Stimmung von fast 62 Millionen Wahlberechtigten hochzurechnen, kann man kaum anders als kühn bezeichnen. Aus individuellen Stimmungen, Empfindungen und Launen verlässliche Werte ableiten zu wollen, ist nichts als Spökenkiekerei. Dafür gibt es triftige Gründe: Die Wähler sind wankelmütiger, unentschlossener, unberechenbarer geworden. Nicht nur für Parteien, sondern auch für mehr...

  • Lausitzer Rundschau: Kreuze, die die Welt bedeuten Warum es wichtig ist, am Sonntag wählen zu gehen Cottbus (ots) - Irgendwie müssen die Dinge in einer Gesellschaft nun mal geregelt werden. Wer was bekommt, wer bestimmen darf, wer Recht hat, wer Unrecht. Wo das nicht im demokratischen Prozess geschieht, herrschen bald Hauen und Stechen, Diktatur, Korruption. Es sind immer die Schwächeren einer Gesellschaft, die dann verlieren. Für diese Feststellung braucht man keinen Blick zurück in die dunkle europäische Geschichte zu werfen. Es reicht, eine Zeitung zu lesen. Aktuell schlagen sie sich in Syrien die Köpfe ein, in vielen Ländern. mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht