(Registrieren)

Lausitzer Rundschau: Kreuze, die die Welt bedeuten Warum es wichtig ist, am Sonntag wählen zu gehen

Geschrieben am 19-09-2013

Cottbus (ots) - Irgendwie müssen die Dinge in einer Gesellschaft
nun mal geregelt werden. Wer was bekommt, wer bestimmen darf, wer
Recht hat, wer Unrecht. Wo das nicht im demokratischen Prozess
geschieht, herrschen bald Hauen und Stechen, Diktatur, Korruption. Es
sind immer die Schwächeren einer Gesellschaft, die dann verlieren.
Für diese Feststellung braucht man keinen Blick zurück in die dunkle
europäische Geschichte zu werfen. Es reicht, eine Zeitung zu lesen.
Aktuell schlagen sie sich in Syrien die Köpfe ein, in vielen Ländern.
Viele Menschen kämpfen darum, das zu bekommen, was wir schon lange
haben: freie Wahlen. Denn freie Wahlen bedeuten immer auch Freiheit
und Menschenrechte. Deswegen bleibt einem das Lachen bei den
Satirikern von der "Partei" im Halse stecken, so gelungen einige
ihrer Gags auch sind. Deshalb wirkt die schick formulierte
Feststellung eines Intellektuellen wie Richard David Precht so
arrogant, er wähle nicht, weil dies "die vermutlich belangloseste
Wahl in der Geschichte der Bundesrepublik" sei. Es ist schon schlimm
genug, dass viele nicht wählen, weil sie nicht informiert und nicht
interessiert sind. Vor allem Menschen aus den unteren Schichten. Ihre
Nichtteilnahme sorgt dafür, dass sich die soziale Wirklichkeit im
Land politisch nicht mehr exakt abbildet. Das ist auf Dauer
gefährlich. Aber noch schlimmer ist es, wenn Leute, die es besser
wissen könnten, der Demokratie schaden, weil sie damit Geld
verdienen. Das sind Abstauber einer Errungenschaft, für die Menschen
gestorben sind und immer noch sterben. Die Demokratie kann und muss
besser werden, wohl wahr. Mehr Bürgerbeteiligung, spannendere
Diskussionen, weniger Rituale, mehr Mut, mehr Wahrheit. Aber welches
System will der, der das Parlament an sich zur Schwatzbude erklärt,
die Parteien alle gleich findet und die Politiker alle korrupt? Will
er einen Führer? Ja, das, was nach den Wahlen folgt, die Koalitionen
und Regierungen, enttäuschen die Wähler fast immer. Weil das Ergebnis
nie zu 100 Prozent die eigene Meinung widerspiegelt. Aber der
Kompromiss und die Achtung von Minderheiten machen nun einmal das
Wesen jedes gedeihlichen Gemeinwesens aus. Deutschland ist gut
gefahren mit seinem politischen System. Es ist damit sogar ein
fantastisches Land geworden. Niemand sollte es auf den Versuch
ankommen lassen, die Dinge, die zu regeln sind, anders zu regeln, als
mit diesen Kreuzchen. Also: Wählen gehen.



Pressekontakt:
Lausitzer Rundschau

Telefon: 0355/481232
Fax: 0355/481275
politik@lr-online.de


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

486696

weitere Artikel:
  • Südwest Presse: Kommentar zur AfD Ulm (ots) - Schon mit ihrem Namen macht die Alternative für Deutschland klar, dass sie sich als Kampfansage an eine Politik versteht, die sich gern als alternativlos bezeichnet, besonders bei der Euro-Rettung. Der Erfolg, den die Demoskopen der neuen Formation bei der Bundestagswahl zutrauen, ist daher eine Quittung für die etablierten Parteien, die sich zu wenig Mühe gemacht haben, die Bürger davon zu überzeugen, dass es tatsächlich keinen vernünftigen Gegenentwurf zum Kurs der schwarz-gelben Koalition gibt, den SPD und Grüne weithin mehr...

  • Westfalen-Blatt: das Westfalen-Blatt (Bielefeld) zum Thema Sicherungsverwahrung Bielefeld (ots) - Und was ist den Opfern? Das ist die erste Frage, sie sich nach diesem Urteil des Bundesgerichtshofes stellt. Mehr als 100 Straftäter haben also einen Anspruch auf Entschädigung, weil sie nach ihrer Haft unbegrenzt lange in Sicherungsverwahrung verbringen sollten. Mehr als 70 000 Euro soll einem verurteilten Kinderschänder oder Mörder überwiesen werden. Skandal? Nein. Dieses Urteil war zu erwarten. Denn die Politiker haben es sich zu einfach gemacht. Nach fast jeder Bluttat - insbesondere wenn Kinder die Opfer sind mehr...

  • Westfalen-Blatt: das Westfalen-Blatt (Bielefeld) zum Iran Bielefeld (ots) - Für religiöse Minderheiten im islamischen Gürtel zwischen Casablanca und Taschkent ist die Taquia, die Kunst der Verstellung, eine Frage des Überlebens. Vor allem Drusen und Schiiten haben die Taquia zur Tugend erhoben. Sie ist nahezu genetisch eingebrannt in das Bewusstsein dieser Minderheiten - für Mullahs im Iran ist sie sogar zur zweiten Natur geworden. Vor diesem Hintergrund sind die Signale einzuschätzen, die seit der Wahl des neuen iranischen Präsidenten Rohani von Teheran ausgesandt werden: Oppositionelle mehr...

  • Westfalenpost: Flexibilität kostet Geld / Kommentar zu Kinderbetreuungsangeboten von Wilfried Goebels Hagen (ots) - Berufstätige Eltern wissen ein Lied zu singen über ihre Nöte, Betreuungs- und Arbeitszeiten miteinander in Einklang zu bringen. Starre Öffnungszeiten der Kitas bis 16.30 Uhr sind nicht nur für Pendler, Pflegeberufe und im Einzelhandel unzureichend - die mangelnde Flexibilität der Kitas führt regelmäßig zu Panikattacken bei Eltern, wenn etwas Unverhofftes passiert. Das Kinderbildungsgesetz hat einen wichtigen Beitrag zur Vereinbarkeit von Familie und Beruf geleistet - jetzt müssen Kommunen die Kita-Zeiten flexibler gestalten. mehr...

  • Westfalenpost: Der Wind hat sich gedreht, und das ist gut so / Kommentar zum Druck des NRW-Finanzministers auf die Sparkassen von Stefan Pohl Hagen (ots) - Finanzwirtschaft und Transparenz - zwei Welten begegnen sich. Jeder Kunde, der schon einen Dispo-Kredit in Anspruch nehmen musste, kann das vom Gefühl her bestätigen. Zwar geben sich Branchen wie die Energieversorgung ähnlich undurchsichtig im Kleingedruckten, aber in keiner sind klar formulierte Vorgaben wie das Transparenzgesetz von 2009 so lange so hartnäckig zur Seite geschoben worden wie von den Sparkassen in Nordrhein-Westfalen. Über die Gründe für die Weigerung, Vorstandsgehälter zu veröffentlichen, lässt sich mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht