(Registrieren)

Westfalenpost: Der Wind hat sich gedreht, und das ist gut so / Kommentar zum Druck des NRW-Finanzministers auf die Sparkassen von Stefan Pohl

Geschrieben am 19-09-2013

Hagen (ots) - Finanzwirtschaft und Transparenz - zwei Welten
begegnen sich. Jeder Kunde, der schon einen Dispo-Kredit in Anspruch
nehmen musste, kann das vom Gefühl her bestätigen. Zwar geben sich
Branchen wie die Energieversorgung ähnlich undurchsichtig im
Kleingedruckten, aber in keiner sind klar formulierte Vorgaben wie
das Transparenzgesetz von 2009 so lange so hartnäckig zur Seite
geschoben worden wie von den Sparkassen in Nordrhein-Westfalen. Über
die Gründe für die Weigerung, Vorstandsgehälter zu veröffentlichen,
lässt sich nur spekulieren - sie mögen von Institut zu Institut
verschieden sein. Je kleiner das Institut und die Gemeinde, desto
größer offenbar die Angst vor Neid im Umfeld - welcher Vorstand
möchte schon, dass seine Nachbarn wissen, dass er 200 000 oder
300 000 Euro im Jahr verdient. Und desto größer die Hoffnung,
wegen der geringen Bilanzsumme seines Instituts gar nicht erst
aufzufallen. Bei anderen wird die Hoffnung eine Rolle gespielt haben,
auch diese Landesregierung werde die Einhaltung von Regeln für die
öffentlich-rechtlichen Sparkassen nicht so ernst nehmen. Schließlich
wusch lange Zeit eine Hand die andere. Doch nun hat sich der Wind
gedreht - der Finanzminister macht Ernst, und das ist gut so. Er hat
das Recht und die öffentliche Meinung auf seiner Seite. Nur dort
durchzugreifen, wo es politisch opportun ist, kann sich keine
Landesregierung mehr leisten. Die wenigen verbliebenen
Verweigerer-Sparkassen liefern sich nur noch Rückzugsgefechte auf
verlorenem Posten. Häme allerdings ist jetzt fehl am Platze. Den
eigenen Gehaltszettel im Internet zu finden, wäre nur für die
wenigsten ein angenehmer Gedanke.



Pressekontakt:
Westfalenpost
Redaktion

Telefon: 02331/9174160


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

486701

weitere Artikel:
  • Stuttgarter Zeitung: Kommentar zu Bundestagswahl/Nichtwähler Stuttgart (ots) - In manchen Kreisen ist es modern geworden, die Wahl zu verweigern. Gelegentlich wird das auch mit intellektuellen Sprüchen verbrämt, als sei politische Abstinenz geradezu eine demokratische Heldentat. Aus allen Argumenten bekennender Nichtwähler spricht letztlich eine Politikverachtung, die auf einem fundamentalen Missverständnis beruht. Das Verlangen nach idealen Parteien und Politikern, die sich exakt so verhalten, wie jeder einzelne Wähler sich das wünscht, ist schlichtweg naiv. Wer auf sein Wahlrecht verzichtet, mehr...

  • Stuttgarter Zeitung: Berlin ist gefragt / Kommentar zu Sicherungsverwahrung/Entschädigung/Urteil Stuttgart (ots) - Die menschenrechtswidrige, weil nachträglich angeordnete Sicherungsverwahrung war in einem Bundesgesetz geregelt. Zahlen soll jetzt aber das Land Baden-Württemberg, das damals nichts anderes getan hat, als geltendes Bundesrecht anzuwenden. Dafür gibt es überzeugende rechtliche Gründe. Gerecht ist es nicht. Deshalb wäre es angebracht, wenn die Bundesländer und die Bundesregierung sich zusammenraufen könnten, die Kosten für diese Entschädigungen zumindest zu teilen. Pressekontakt: Stuttgarter Zeitung Redaktionelle mehr...

  • Stuttgarter Zeitung: Kommentar zu Iran/Rohani/Atomprogramm Stuttgart (ots) - Jahrelang hat Mahmud Ahmedinedschad die Welt mit seinen wüsten Drohungen in Atem gehalten. Dass der ehemalige iranische Präsident nebenbei stets beteuert hat, Atombomben für unmoralisch zu halten, das ist von der Welt nicht ernst genommen worden. Eingebettet in Signale der Entspannung versichert nun der neue Präsident Hassan Rohani, sein Land werde keine Atomwaffen bauen - und gilt vielen als Hoffnungsträger. Dass der Ton die Musik macht, ist selten so wahr gewesen wie in diesem Fall. Hinter beiden Präsidenten mehr...

  • RNZ: "Praxis zur Miete" - Rhein-Neckar-Zeitung (Heidelberg) zum Ärztemangel Heidelberg (ots) - Zwei wesentliche Faktoren sind es, die junge Mediziner davor zurückschrecken lassen, aufs Land zu gehen. Erstens: Sechsstellige Eurobeträge, die für die Übernahme von Kassensitz und Praxis an den Vorgänger gezahlt werden müssen. Und zweitens die Aussicht, sich dauerhaft auf ein Dorf, eine Region festlegen zu müssen - nicht unbedingt attraktiv für End-Zwanziger, die sich gerade im gesellschaftlichen und kulturellen Kosmos einer Unistadt eingelebt haben. Deshalb sollte in die Flexibilisierung des Hausarztsektors mehr...

  • Neue OZ: Kommentar zu Syrien / Giftgas / Deutschland Osnabrück (ots) - Sie wussten es Rund 173 000 Euro waren der Fluorwasserstoff, das Natriumfluorid und das Ammoniumhydrogenfluorid aus Deutschland wert. Diese Stoffe haben möglicherweise zum qualvollen Tod von mehr als 1000 Menschen im syrischen Bürgerkrieg beigetragen. 1000 Tote auf der einen, 173 000 Euro Umsatz auf der anderen Seite, eine furchtbare Rechnung. Falls sie denn stimmt. Bewiesen ist nichts. Und dennoch: Allein die Möglichkeit, dass deutsche Unternehmen einen Massenmörder wie Baschar al-Assad dazu befähigen, ein Gas mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht