(Registrieren)

Westdeutsche Zeitung: Zukunft in der Schwebe = Von Alexander Marinos

Geschrieben am 22-09-2006

Düsseldorf (ots) - Als am 12. April 1999 ein Zug der Wuppertaler
Schwebebahn laut krachend in die Wupper stürzte, weil Gleisarbeiter
einen fatalen Fehler begangen hatten, da wurde ein Mythos zerstört.
Zum ersten Mal in der fast 100-jährigen Geschichte der Schwebebahn
waren Passagiere zu Tode gekommen. Die Wuppertaler brauchten lange,
um sich von diesem Schock zu erholen. Heute erzählen sie Besuchern
der Stadt wieder stolz, dass die Bahn das sicherste Verkehrsmittel
der Welt ist, und das ist auch gut so. Denn an der Genialität der
Schwebebahn-Technik hat sich nichts geändert. Das gilt prinzipiell
auch für den Transrapid. Der Mensch allerdings bleibt ein
Risikofaktor. Er macht Fehler - das allein ist sicher.

Zugegeben: Es ist ein gewaltiger Unterschied, ob ein Zug mit 20
oder 200 Stundenkilometern gegen ein Hindernis prallt. Je mehr unsere
Gesellschaft beschleunigt - und sie beschleunigt rasant, desto mehr
Investitionen in Sicherheit werden notwendig. Beim Automobil ist das
gut zu beobachten: Die meisten Menschen lieben es, immer mehr PS
unter der Motorhaube zu besitzen. Gleichzeitig verbaut die Industrie
immer mehr Airbags in den Autos. Heute gehört es schon zum Standard,
dass einem mindestens sechs von Dingern um die Ohren knallen, kommt
es zum Crash. Totale Sicherheit würden aber auch zehn oder zwanzig
Airbags nicht bieten.

Bleibt nur zu hoffen, dass der Schock von Lathen nicht das
endgültige Aus für den Transrapid in Deutschland bedeutet. Seine
Zukunft ist ohnehin in der Schwebe, weil sich Bayern und der Bund
bislang nicht auf eine Finanzierung der Strecke München/Münchener
Flughafen einigen konnten. Trotz des gestrigen Unfalls bleibt die
Magnetschwebebahn-Technologie in der Relation zu den erreichbaren
Geschwindigkeiten eine besonders sichere.

Originaltext: Westdeutsche Zeitung
Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=62556
Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_62556.rss2

Rückfragen bitte an:
Westdeutsche Zeitung
Nachrichtenredaktion
Telefon: 0211/ 8382-2358
redaktion.nachrichten@westdeutsche-zeitung.de


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

31293

weitere Artikel:
  • IAA-Veranstaltung "Omnibusverkehr zukunftssicher gestalten" / VDA: Busflotten sollten rasch erneuert werden Hannover (ots) - "Der Finanzrahmen des öffentlichen Busverkehrs ist neu zu definieren, um den Weg für moderne und schadstoffarme Fahrzeuge frei zu machen. Das hilft auch den Innenstädten, in denen Fahrverbote für ältere Busse drohen. Während Investitionen in das Verkehrssystem Omnibus dringend notwendig sind, um seine verkehrs- und gesellschaftliche Bedeutung zu sichern, geschieht derzeit allerdings das Gegenteil: Die Mittel für den ÖPNV - wie Regionalisierungsmittel, Gemeindefinanzierungsgesetz oder Ausgleichsleistungen der Bundesländer - werden mehr...

  • WAZ: Leider keine Realsatire - Kommentar von Hendrik Groth Essen (ots) - Wer Realsatire mag und nicht alles immer gleich von der ernsten Seite betrachtet, der sollte nach Italien ziehen. Geboten wird immer etwas. Kaum war ein der Korruption verdächtiger und mit hohen schauspielerischen Fähigkeiten ausgestatteter Regierungschef abgewählt, legten die Italiener beherzt nach. Ein Fußballskandal um manipulierte Spiele wurde publik und laut beklagt, doch die Strafen wurden milder, sobald eine höhere Instanz angerufen wurde. Nun erregt sich Italien darüber, dass ein Spionagering jahrelang Bürger und mehr...

  • LVZ: Die Leipziger Volkszeitung zum Transrapid - Leipzig (ots) - Der Transrapid kommt nicht aus den Schlagzeilen. Leider sind erstmals bei einer Fahrt mit der Magnetschwebebahn Todesopfer zu beklagen. Ausgerechnet zu einem Zeitpunkt, da Bundesverkehrsminister Tiefensee in China die Technologie als Verkaufsschlager preist. Aber der Unfall auf der Emsländer Teststrecke darf nicht einmal im Ansatz als Anlass missbraucht werden, das Projekt Transrapid neuerlich in Frage zu stellen. Ein Werkstattwagen auf der Trasse gehört dort ebenso wenig hin, wie etwa ein stehen gebliebenes Auto auf einem mehr...

  • Lausitzer Rundschau: Zu Transrapid/Unfall: Transrapid-GAU Cottbus (ots) - Die Lausitzer Rundschau, Cottbus, zu Transrapid/Unfall: Erst in diesen Tagen haben die Transrapid-Förderer, allen voran Bayerns Ministerpräsident Edmund Stoiber (CSU), eine neue Initiative gestartet, um der Magnetschwebebahntechnik in Deutschland endlich zum Durchbruch zu verhelfen. "Durchschlagen" wollte Stoiber noch am Mittwoch den Gordischen Knoten, der bislang dem Transrapid den Weg zwischen München-Hauptbahnhof und dem Flughafen versperrt hatte. Seit gestern Vormittag, zehn Uhr, ist alles anders. Obwohl nur ein mehr...

  • Rheinische Post: Transrapid - das doppelte Drama Düsseldorf (ots) - Von Thomas Reisener Der Transrapid gehört zu den sichersten Verkehrsmitteln, die wir kennen. Aber die schreckliche Tragödie von Lathen zeigt wieder einmal, dass es auf dieser Welt keine Gewissheiten gibt. Warum stieß der Zug auf einer banalen Routinefahrt, wie er sie seit 1984 tausendfach zurückgelegt hat, mit einem Werkstattwagen zusammen? Mit einem Werkstattwagen, der in der täglichen Routine der Teststrecke seinen festen Platz hatte? Techniker und Juristen werden jetzt tagelang, vielleicht Wochen nach Antworten mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht