(Registrieren)

Westdeutsche Zeitung: SPD-Wahlprogramm = von Alexander Marinos

Geschrieben am 03-08-2009

Düsseldorf (ots) - Es gibt nicht wenige Menschen, die kleben
unserem neuen Bundeswirtschaftsminister von der CSU bei allem, was er
sagt, an den Lippen. Vielleicht sollten sie so konsequent sein, sich
das, was er sagt, auch einmal auf der Zunge zergehen zu lassen.
Die Menschen seien es "leid", zu Wahlkampfzeiten "mit Versprechen
überschüttet" zu werden, ist Karl-Theodor zu Guttenberg jetzt zum
Wahlprogramm der SPD eingefallen. Ist ihm entgangen, dass seine
eigene Partei gerade erst kräftige Steuersenkungen versprochen und
gegen den Rat der großen Schwester CDU sogar einen konkreten Termin
dafür ins CSU-Wahlprogramm geschrieben hat?
Man kann sich darüber streiten, was (un-) seriöser ist: vier
Millionen neue Arbeitsplätze bis 2020 anzustreben, wie
SPD-Kanzlerkandidat Frank-Walter Steinmeier es tut, oder sinkende
Steuern trotz geplünderter Staatskassen in Aussicht zu stellen, wie
es Guttenberg und CSU-Chef Horst Seehofer tun. Aber dass
Vollbeschäftigung weiterhin zentrales Ziel aller Volksparteien sein
muss, werden auch die Unionsparteien nicht bestreiten. Auf Seite 13
ihres gemeinsamen "Regierungsprogramms" versprechen CDU und CSU in
Anlehnung an Ludwig Erhards "Wohlstand für alle" Arbeit für alle. So
weit ist das von Steinmeiers Visionen gar nicht entfernt.
Deutschland sollte sich auf seine Stärken besinnen. Dazu gehört ein
beachtlicher Vorsprung in Umwelttechnologien, den es konsequent
auszubauen gilt. Deutschland sollte aber auch seinen Schwächen
begegnen. Investitionen und damit auch neue Arbeitsplätze im
Bildungssektor sind bitter notwendig. Steinmeiers "Deutschland-Plan"
beinhaltet all das. Nach der zuweilen plan- und phantasielosen
Politik der Großen Koalition ist das ein Fortschritt.
Wenn der SPD-Kandidat nur darauf verzichtet hätte, diese riesigen
Zahlen in die Welt zu setzen! Unweigerlich denken die Menschen an
Gerhard Schröder, der 1998 mit dem pompösen Versprechen zur Wahl
antrat, die Arbeitslosigkeit auf 3,5 Millionen zu reduzieren - und
damit als Kanzler kläglich scheiterte. Vor diesem Hintergrund wäre
diesmal weniger mehr gewesen. Hohn und Spott hat Steinmeier trotzdem
nicht verdient. Sein Programm ist ernsthafter als so manches
Guttenberg-Interview.

Originaltext: Westdeutsche Zeitung
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/62556
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_62556.rss2

Pressekontakt:
Westdeutsche Zeitung
Nachrichtenredaktion
Telefon: 0211/ 8382-2358
redaktion.nachrichten@westdeutsche-zeitung.de


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

217204

weitere Artikel:
  • Mindener Tageblatt: Kommentar zu Wahlversprechen Wer bietet mehr? Minden (ots) - Von Christoph Pepper Der Himmel ist blau dieser Wahlkampf-Tage über Deutschland, davon lässt sich schön das eine oder andere herunter versprechen. Niedrigere Steuern zum Beispiel - das ist die bürgerliche Variante. Kommt immer gut an, denkt man in den Wahlkampfzentralen jener Parteien, wo man auf Bürger baut, die Steuern zahlen. Gleichzeitig geht man bei CDU und FDP offenbar davon aus, dass Steuerzahler nicht rechnen können. Andere versprechen lieber Arbeitsplätze. Den eindrucksvollen Einstieg machten die Grünen mit ihrem mehr...

  • Berliner Morgenpost: Steinmeier verpasst die Chance zum Aufbruch - Leitartikel Berlin (ots) - Es ist eine der leichtesten Übungen dieser Tage, über den Kanzlerkandidaten der Sozialdemokraten herzufallen, ihm einen dramatischen Niederschlag vorherzusagen für den Tag der Bundestagswahl, über sein mangelndes Charisma zu schwadronieren und sich im Zweifel auch noch über seine Haarfrisur lustig zu machen. Bei Zustimmungswerten um die 20 Prozent und demoskopischen Welten Rückstand gegenüber der Kanzlerin ist Häme wahrlich keine Kunst. Gern zitiert beim wohlfeilen Prügeln des angeschlagenen Kandidaten wird auch die Rolle mehr...

  • WAZ: Schreibers Auslieferung - Windiger Zeuge. Kommentar von Dietmar Seher Essen (ots) - Nein, natürlich ist der CDU-Parteispendenskandal nicht Schnee von gestern. SPD und Grüne werden dafür sorgen. Die Auslieferung von Karlheinz Schreiber kommt für sie zu einem günstigen Zeitpunkt. Es ist Wahlkampf in Deutschland. Der Drahtzieher der Affäre, die den Einheitskanzler 1999 belastete und die Unionsführung einer Grundreinigung unterwarf, ist gut fürs Aufwärmen ungeklärter Fragen, um die Konkurrenz zu quälen. Freilich: Der Kronzeuge ist windig. Karlheinz Schreiber hat schon vor dem Untersuchungsausschuss gerne Fantasie mehr...

  • WAZ: Steinmeiers Deutschlandplan - Destruktive Kritiker. Kommentar von Angela Gareis Essen (ots) - Bundeskanzlerin Angela Merkel hat häufig versichert, dass Deutschland gestärkt aus der Krise hervorgehen werde. Kanzlerkandidat Frank-Walter Steinmeier legt in seinem Deutschland-Plan dar, wie das seiner Meinung nach funktionieren könnte. Er setzt einen Schwerpunkt darauf, dass Umwelttechnologien "made in Germany" der Welt aus der Klimakrise und zugleich Deutschland aus der Wirtschaftskrise helfen können. Seine Botschaft lautet, dass Veränderung nötig und Vollbeschäftigung bis zum Jahr 2020 möglich sei. Das kann man für überambitioniert mehr...

  • Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT zu Schreiber Bielefeld (ots) - Ob in acht Wochen Bundestagswahlen stattfinden oder nicht: Die Rückkehr des CDU-nahen Waffenlobbyisten Karlheinz Schreiber nach Deutschland kommt so ungelegen wie zu jedem anderen Zeitpunkt. Wichtig ist allein, dass der Mann mit den Bestechungsgeldern überhaupt noch vor ein deutsches Gericht gestellt wird. 1999 hat Schreiber die CDU in ihre schwerste Krise gestürzt. Seine Enthüllungen über illegale Spenden und schwarze Kassen haben der Union nicht nur die NRW-Landtagswahl 2000 vermasselt. Für viele brach damals mehr mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht