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Mindener Tageblatt: Kommentar zu Wahlversprechen Wer bietet mehr?

Geschrieben am 03-08-2009

Minden (ots) - Von Christoph Pepper
Der Himmel ist blau dieser Wahlkampf-Tage über Deutschland, davon
lässt sich schön das eine oder andere herunter versprechen.
Niedrigere Steuern zum Beispiel - das ist die bürgerliche Variante.
Kommt immer gut an, denkt man in den Wahlkampfzentralen jener
Parteien, wo man auf Bürger baut, die Steuern zahlen. Gleichzeitig
geht man bei CDU und FDP offenbar davon aus, dass Steuerzahler nicht
rechnen können.
Andere versprechen lieber Arbeitsplätze. Den eindrucksvollen Einstieg
machten die Grünen mit ihrem New Öko-Deal: eine Million. Da will sich
die Linke nicht lumpen lassen, geht mit und verdoppelt: wir bieten
zwei. Wer bietet mehr? Frank-Walter Steinmeiers SPD beabsichtigt
offenbar, sich an diesem Zopf aus dem Umfragesumpf ziehen, verdoppelt
noch mal und will sehen: entsprechende Wahlergebnisse natürlich. Im
Unterschied zu richtigen Pokerpartien hoffen alle darauf, dass ihnen
ein voller Satz Asse im Ärmel zugetraut wird, mit denen sie ihre
Versprechungen auch realisieren könnten.
Wähler können aber nicht nur rechnen, sie erkennen auch heiße Luft in
dicken Backen. Sie sind des Großsprechens, des Bluffens müde. Und
deswegen tun sich all diese Versprecher keinen Gefallen, der am
Wahltag in klingende Stimme umzumünzen wäre. Stattdessen schüren sie
Skepsis, Unmut, ja Verdrossenheit.
Um nicht falsch verstanden zu werden: die hehren Ziele sind aller
Ehren wert. Deutschland könnte auch gut einen Plan vertragen, der den
ebenfalls schon einmal wahlkampfmäßig ins Spiel gebrachten
Deutschland-Vertrag an Wirksamkeit überträfe. Doch der kritische
Konsument weiss inzwischen durchaus auch in der Politik zwischen
Markenkern, Marketing und Marktgeschrei zu unterscheiden. Zuviel von
letzterem führt dazu, dass er sich veräppelt fühlt.

Originaltext: Mindener Tageblatt
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/71694
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_71694.rss2

Pressekontakt:
Mindener Tageblatt
Christoph Pepper
Telefon: (0571) 882-/-248
chp@mt-online.de


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