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Rheinische Post: Kommentar: Ende der Kieler Mesalliance

Geschrieben am 15-07-2009

Düsseldorf (ots) - Von dem früheren Bundesaußenminister Genscher
stammt eine legendäre, wenn auch sprachlich unschöne Redewendung für
politische Hoffnungslosigkeit: Eine Sache sei "tot, töter geht's
nicht". Für die schleswig-holsteinische große Koalition trifft das
zu. CDU und SPD, besonders ihre beiden Protagonisten Carstensen und
Stegner, sind seit Jahren politisch-menschlich entzweit. Es scheint,
als vermählten sich eher Feuer und Wasser, als dass die beiden sich
noch einmal an einen Tisch setzten.
Das menschlich-politisch Unvereinbare ist das Eine; das
Politisch-Berechnende ist das Andere; es ist auch in Kiel das
Entscheidende. Denn dass der in seiner CDU nicht unumstrittene, im
Volk ziemlich beliebte Ministerpräsident Carstensen man könnte ihn
wegen seiner volkstümlichen Art und ländlichen Prägung einen Kurt
Beck des Nordens nennen nun robust Kurs auf vorgezogene Neuwahl Ende
September nimmt, liegt zuerst an den für die CDU guten, für die SPD
jedoch schlechten Siegchancen im Herbst. Stegners Partei kann die
Auflösung des Landtags eigentlich nur mit herbeiführen, wenn sie Lust
an politischer Selbstverstümmelung hat. Darauf zielt der
gutmütig-schlaue Carstensen. Wer es wohl meint mit dem verschuldeten
Krisenland zwischen den Meeren, muss jenseits von Partei-Kalkül ein
schnelles Ende der Mesalliance herbeisehnen.

Originaltext: Rheinische Post
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/30621
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Pressekontakt:
Rheinische Post
Redaktion

Telefon: (0211) 505-2303


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