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Lausitzer Rundschau: Integer integrieren Gesundheitsnetze bündeln Kräfte

Geschrieben am 02-07-2009

Cottbus (ots) - Niedergelassene Ärzte, Krankenhäuser und
Reha-Einrichtungen sollen enger zusammenarbeiten. Was die
Gesundheitsreform mit "integrierter Versorgung" beschreibt, ist vom
gesunden Menschenverstand her ohnehin klar: Natürlich sollte der
Krankenhausarzt die Befunde des Hausarztes kennen. Selbstverständlich
muss der Hausarzt wissen, was in der Klinik gelaufen ist. Auf keinen
Fall sollte ein Patient unnötig mehrfach angezapft oder geröntgt
werden.
Warum es trotzdem so schwierig ist, die Kräfte zu bündeln, ist wohl
nur mit - vor allem in den alten Bundesländern - gewachsenen
Strukturen im Gesundheitswesen zu erklären, mit unterschiedlichen
Kostenrechnungen oder Zuschüssen, mit Pharma- oder
Medizintechnik-Lobbyismus, vielleicht auch mit Statusdenken und
-gefühlen.
Gut, dass es Ärzte sind, die selbst neue Wege initiieren. In den in
der Lausitz entstehenden Gesundheitsnetzen "Pro Med Plus" und
"prosper Lausitz" sollen Kräfte gebündelt, Kompetenzen vermehrt,
Patienten geschont, möglichst Kosten gespart und vielleicht sogar
Ressourcen freigesetzt werden, um dem drohenden Ärztemangel
entgegenzuwirken. Noch sind die Netzwerke in den Kinderschuhen,
Belege für die erhofften Ergebnisse nicht vorzuweisen. Doch schon
zeigen sich neue Barrieren: Die Vorteile der Zusammenarbeit von
ambulanten und stationären Ärzten sollen nur die Mitglieder jener
Kassen haben, die im Netzwerk sind. AOK- und Barmer-Mitglieder bei
Pro Med Plus. Knappschaft- und DAK-Mitglieder bei prosper. Was ist
mit den Mitgliedern anderer Kassen? Fühlen sie sich nach Privat- und
Netzwerk-Patienten als Patienten dritter Klasse? Ist das noch der von
der Großen Koalition gewünschte Wettbewerb im Gesundheitswesen oder
schon heftiger Wechseldruck? Droht also gar die gute Idee der engeren
Zusammenarbeit der medizinischen Versorger zum Wohle der Patienten
zum Wettbewerbsobjekt der Krankenkassen zu verkommen? Oder sollte
nicht besser integer integriert werden?

Originaltext: Lausitzer Rundschau
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/47069
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_47069.rss2

Pressekontakt:
Lausitzer Rundschau

Telefon: 0355/481231
Fax: 0355/481247
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