Luft wird dünn / Kommentar von Markus Lachmann zum Nürburgring-Urteil
Geschrieben am 31-01-2020 |   
 
 Mainz (ots) - Eine vom Bund der Steuerzahler immer wieder geäußerte Forderung  
lautet: Es muss strafbar werden, wenn ein Politiker Steuern vergeudet. Noch gibt 
es allerdings keine spezifische "Haushaltsuntreue" im deutschen Strafrecht. Umso 
so gebannter schauen Juristen auf den Prozess gegen den früheren  
rheinland-pfälzischen Finanzminister Ingolf Deubel (SPD). Er war die  
Schlüsselfigur in der Affäre um den Ausbau des Nürburgrings, bei dem die  
Landesregierung in Mainz das Geld des Steuerzahlers nur so verbraten hat. Das  
Urteil gegen ihn - eine Gefängnisstrafe ohne Bewährung - ist noch nicht  
rechtskräftig. Aber die Luft wird dünner für den Honorarprofessor, der  
seinerzeit zu den profiliertesten Finanzpolitikern Deutschland gehört hatte.  
Auch deshalb, weil er im Falle der Rechtskraft seine Pension verliert. Wer  
wissen will, warum Deubel vor Gericht stand, muss sich nur das schriftliche  
Urteil des Landgerichts aus (aller-) erster Instanz durchlesen. Es bleibt bis  
heute unfassbar, wie eine Landesregierung derart viele rote Stoppschilder  
überfahren konnte und Linien überschritten hat. Es gab Warnungen en masse vor  
windigen, möglicherweise kriminellen Geschäftspartnern beim Versuch der  
Privatfinanzierung des Nürburgrings, der zum Freizeitpark ausgebaut werden  
sollte. Es bleibt bis heute ein Wunder, wie der damalige Ministerpräsident Kurt  
Beck die Affäre politisch überstehen konnte. Man muss Deubel zugute halten, dass 
er nicht in die eigene Tasche gewirtschaftet hat. Auch dauert das Verfahren mit  
neun Jahren bereits unverhältnismäßig lange. Allerdings hat Deubel mit seinem  
arroganten Auftreten in erster Instanz sicher nicht zur Milde des Urteils  
beigetragen. 
 
Pressekontakt: 
 
Allgemeine Zeitung Mainz 
Zentraler Newsdesk 
Telefon: 06131/485946 
desk-zentral@vrm.de 
 
Weiteres Material: https://www.presseportal.de/pm/65597/4508288 
OTS:               Allgemeine Zeitung Mainz 
 
Original-Content von: Allgemeine Zeitung Mainz, übermittelt durch news aktuell
  Kontaktinformationen: 
   
  Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor. 
  Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
  
  
  Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden 
  Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik. 
   
  Sie suche nach weiteren Pressenachrichten? 
  Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres. 
   
  http://www.bankkaufmann.com/topics.html 
   
  Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com. 
   
  @-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt) 
  Schulstr. 18 
  D-91245 Simmelsdorf 
   
  E-Mail: media(at)at-symbol.de
  
  
  719752
  
weitere Artikel: 
- Kommentar zu den Kosten für externe Regierungsberater Berlin (ots) - An Sachverstand scheint es der Bundesregierung zu mangeln. Zum  
Glück mangelt es ihr nicht an Geld. So kauften die Bundesministerien im  
vergangenen Jahr auswärtige Beratungsleistungen für 548,5 Millionen Euro ein.  
Was Unternehmensberater wie McKinsey oder Anwaltskanzleien den Ministerien an  
Sachkunde liefern, entzieht sich der öffentlichen Kontrolle. Da ist es gut, dass 
Abgeordnete wie Matthias Höhn von der LINKEN nachfragen. Klarer wird das Bild  
dadurch freilich auch nicht. Die Bundesregierung beeilte sich zu erklären, mehr...
 
  
- Beschäftigte entlasten Frankfurt (ots) - Psychische Erkrankungen spielen bei den Fehlzeiten der  
Arbeitnehmer eine immer größere Rolle. Zwar sind die meisten Beschäftigten noch  
immer wegen Atemwegserkrankungen und Rückenschmerzen krankgeschrieben. Doch der  
Anteil der Menschen, die unter Depressionen oder Angststörungen leiden, steigt.  
Während Atemwegserkrankte im Schnitt etwa sieben Tage zum Auskurieren benötigen, 
fallen psychisch Erkrankte im Schnitt 37 Tage aus.  Es muss also gehandelt  
werden. Ein Fortschritt ist dabei schon erreicht: Weil das Thema zunehmend mehr...
 
  
- Filmen und Fördern / Kommentar von Peter Zander Berlin (ots) - Das gehört inzwischen auch schon zum Berliner Stadtbild:  
Abgesperrte Straßen, Kolonnen von Wohnwagen, die den Zugang blockieren, und  
Hinweise im Briefkasten, dass in der Nachbarschaft mal wieder gedreht wird. Das  
fällt zunehmend schwer, wird doch immer mehr gedreht in Berlin. Kinofilme, immer 
öfter aber auch Serienformate, wo die Dreharbeiten auch noch länger dauern. Da  
muss der Hauptstädter Langmut beweisen. Denn in Zeiten des Umbruchs der  
Medienlandschaft ist das ein gutes Zeichen, das optimistisch stimmt. Und es  
kommt mehr...
 
  
- Mitteldeutsche Zeitung zum TK-Gesundheitsreport Halle (ots) - Über psychische Probleme im Freundes- oder sogar Kollegenkreis zu  
sprechen, ist heute längst kein Tabuthema mehr. Erkrankte stoßen auch deshalb  
auf Verständnis, weil hoher Leistungsdruck, zunehmende Arbeitsverdichtung und  
vor allem eine ständige Erreichbarkeit für die Beschäftigten zur Normalität  
geworden sind. Die Digitalisierung hat daran großen Anteil. Doch einige  
Unternehmen sind schon dazu übergegangen, die Kommunikationskanäle zum  
Feierabend zu kappen. Derartige Beispiele müssen Schule machen. Auch angesichts  
des mehr...
 
  
- Mitteldeutsche Zeitung zum Brexit Halle (ots) - Der Morgen nach dem Brexit ist der Moment, in dem Europa den Blick 
wieder auf sich selbst richten sollte. Es muss Schluss sein damit, den  
vermeintlichen Leicht- und Wahnsinn der Londoner Politik zu belächeln und sich  
selbst damit zu erheben. In Europa läuft auch ohne Großbritannien einiges  
holprig, unrund oder falsch. Der Brexit ist zu oft in den vergangenen Monaten  
zum Alibi der Politik des Kontinents geworden, eigene Fehler wurden als weniger  
relevant betrachtet. Europa muss besser, attraktiver, verständlicher werden. mehr...
 
  
  |   
 |   
 | 
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
 Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
  
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
 
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
 
  
 |