Streit um Sauenhaltung: Tierschutzbund droht Agrarministerin Klöckner mit Anzeige
Geschrieben am 14-01-2020 |   
 
 Osnabrück (ots) - Streit um Sauenhaltung: Tierschutzbund droht Agrarministerin  
Klöckner mit Anzeige 
 
Präsident hält Reformvorschlag für gesetzeswidrig - Ministerium spricht von  
PR-Gag 
 
Osnabrück. Der Streit zwischen Tierschützern und Bundesregierung um die Zukunft  
der Schweinezucht spitzt sich weiter zu. Im Gespräch mit der "Neuen Osnabrücker  
Zeitung" kündigte Tierschutzbund-Präsident Thomas Schröder an, Strafanzeige  
gegen Bundesagrarministerin Julia Klöckner (CDU) stellen zu wollen, sollte die  
geplante Reform der Sauenhaltung nicht gestoppt werden. Schröder sagte: "Die  
Anzeige ist formuliert, wir sind bereit, den Schritt zu gehen." Er hoffe aber,  
dass die Ministerin den Verordnungsentwurf zurückziehe. Das Reformvorhaben  
verstoße "eklatant gegen das Staatsziel Tierschutz". Das hätten juristische  
Gutachten im Auftrag der Tierschützer belegt. Das Ministerium sprach auf Anfrage 
der "NOZ" von einem "PR-Gag" und zweifelte die Erfolgsaussichten an. 
 
Konkret geht es Schröder um den Kastenstand im Sauenstall. Dieser schränkt das  
Tier in der Zeit rund um die künstliche Befruchtung längere Zeit stark in der  
Bewegung ein. Im sogenannten Magdeburger Kastenstandsurteil hatten Richter  
rechtskräftig festgestellt, dass der Sau mehr Platz zustehe. Sie muss im Liegen  
die Beine ausstrecken können, ohne an Hindernisse zu stoßen. In vielen  
Sauenställen ist das nicht möglich. Die Bundesregierung überarbeitete die  
Nutztierhaltungsverordnung, der Entwurf liegt derzeit im Bundesrat.  
Tierschutzbund-Präsident Schröder kritisiert, dass die Reform nicht die  
Anforderungen aus dem Urteil berücksichtige: Der Vorschlag fordere nicht, dass  
die Sau ihre Beine ausstrecken können muss. 
 
Schröder sagte, er sehe nun "keine andere Möglichkeit mehr", als die Justiz  
einzuschalten und persönlich gegen die Ministerin vorzugehen. "Sollte die  
Verordnung wie vorgelegt beschlossen werden, werden wir eine persönliche  
Strafanzeige gegen die Bundesministerin Julia Klöckner wegen Meineids und  
Anstiftung zur Tierquälerei stellen." Nach Auffassung von Schröder verstößt das  
Reformvorhaben gegen den in der Verfassung verankerten Tierschutz. 
 
Ein Sprecher von Klöckners Agrarministerium bezweifelte auf Anfrage, ob eine  
solche Klage überhaupt Erfolg haben könne: "Das sieht eher nach einem PR-Gag  
aus, und es stellt sich umgekehrt die Frage, ob eine solche Klage nicht den  
Tatbestand der Nötigung und der falschen Verdächtigung erfüllen könnte." Es sei  
fraglich, wie eine konstruktive Zusammenarbeit künftig aussehen solle, sei doch  
der Tierschutzbund "regelmäßig Gast im Ministerium". 
 
Pressekontakt: 
 
Neue Osnabrücker Zeitung 
Redaktion 
  
Telefon: +49(0)541/310 207 
 
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OTS:               Neue Osnabrücker Zeitung 
 
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