Bei der Kohle fahrlässig viel Zeit gelassen Kommentar Von Birgit Marschall
Geschrieben am 12-01-2020 |   
 
 Düsseldorf (ots) - Wer geglaubt hatte, die Empfehlungen der Kohlekommission vor  
einem Jahr hätten einen Konsens zum Kohleausstieg herbeigeführt, wird in diesen  
Tagen eines Besseren belehrt: Ost und West streiten um den Stilllegungs-Zeitplan 
für ihre Kraftwerke, um die milliardenschweren Strukturhilfen des Bundes. Die  
Bundeskanzlerin muss in dieser Woche unter Beweis stellen, dass sie ihre  
Fähigkeit zur Kompromiss-Findung in harten Konfliktlagen noch nicht verloren  
hat. Solche Kompromisse werden aber in der Regel teuer - für die Steuerzahler.  
Allein die zugesagten 40 Milliarden Euro an Strukturhilfen für die Kohle-Länder  
werden sie rund 200.000 Euro für jeden einzelnen der derzeit noch 20.000  
Kohle-Kumpel kosten. Für Ökonomen ist damit die Schwelle einer verantwortlichen  
Subventionspolitik längst überschritten. Und der Kohleausstieg wird ja noch  
teurer. Es rächt sich, dass sich die Regierung zu lange Zeit gelassen hat. Vor  
allem war es fahrlässig von Wirtschaftsminister Altmaier, die  
Entschädigungsverhandlungen mit den Konzernen spät zu beginnen. Je länger sie  
sich hinziehen, desto teurer wird der Ausstieg. Schließlich wäre es nicht für  
die Konzerne, sondern für die Regierung ein Fiasko, wenn sie auch nach dem  
Jahrestag des Kohleausstiegs-Beschlusses am 26. Januar nicht liefern könnte. Der 
Klimaschutz sollte an oberster Stelle stehen. Er ist das gesamtgesellschaftliche 
Ziel Nummer eins, nicht die Entschädigung der Konzerne oder die Befriedigung der 
Länderinteressen. Insofern macht es Sinn, lieber ein modernes,  
klimafreundlicheres Steinkohle-Kraftwerk wie Datteln 4 in NRW ans Netz gehen zu  
lassen, als fünf weniger klimafreundliche Braunkohle-Kraftwerke noch längere  
Zeit laufen zu lassen. Den Zorn der Ost-Länder darüber zu besänftigen, ist die  
Hauptaufgabe Merkels. 
 
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Rheinische Post 
Redaktion 
  
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