Bürokratische Posse um Anerkennung polnischer Medizin-Abschlüsse geht weiter
Geschrieben am 10-01-2020 |   
 
 Schwedt (ots) - 
 
- Junge Ärzte mit polnischem Abschluss dürfen in ganz Europa arbeiten -  
  außer in Brandenburg 
- Problem wurde ohne Lösung im Landtag diskutiert  
- Verweigerung verschärft Ärztemangel und führt zu Versorgungsengpässen 
 
Noch immer warten zwanzig Absolventen des Asklepios Studiengangs der Pommerschen 
Medizinischen Universität in Stettin, die im Juni 2019 ihr Medizinstudium  
erfolgreich abgeschlossen haben, auf ihre deutsche Approbation, die ihnen wegen  
formaljuristischer Gründe verwehrt wird. Am 8. Januar 2020 hat sich der  
Gesundheitsausschuss des Brandenburgischen Landtags mit dieser Frage  
beschäftigt. Ursula Nonnemacher (Die Grünen), Ministerin für Soziales,  
Gesundheit, Integration und Verbraucherschutz des Landes Brandenburg, erklärte  
vor dem Ausschuss, dass sie das Problem zwar als dringlich einstufe, aber ihrer  
Behörde leider die Hände gebunden seien, weil wichtige juristische Fragen bzgl.  
des polnischen Studienabschlusses nicht geklärt seien. Damit setzt sich ein  
bürokratisches Pingpong zu Lasten der betroffenen Nachwuchsmediziner auf  
unabsehbare Zeit fort. Die Pressemitteilung des Ministeriums wiederum enthält  
zahlreiche Missverständnisse, was befürchten lässt, dass das Problem gar nicht  
richtig verstanden wurde. 
 
Die Ministerin Nonnemacher, die erst seit kurzem im Amt ist, spielt mit ihrer  
Aussage auf eine europäische Richtlinie über die Vergleichbarkeit von  
Berufsabschlüssen an. Dort stehe nämlich - so die Position der  
Gesundheitsministerin - dass ein Studium der Medizin in Polen erst beendet sei,  
wenn nach dem Universitätsdiplom eine staatliche Prüfung mit Schwerpunkt auf  
Fragestellungen des polnischen Medizinrechts und ein dreizehnmonatiges Praktikum 
in einem polnischen Krankenhaus absolviert worden sei. 
 
Bei diesen Fragen handelt es sich um die rein formaljuristische Auslegung einer  
europäischen Richtlinie, die in zwei Briefen des Polnischen  
Gesundheitsministeriums in Warschau bereits seit mehreren Monaten richtig  
gestellt sind. Das polnische Gesundheitsministerium hat schriftlich bestätigt,  
dass die Regelung nur gilt, wenn der Arzt in Polen arbeiten möchte. 
 
Bedauerlicherweise möchte das Brandenburgische Gesundheitsministerium diese  
Klarstellung nicht akzeptieren und fordert von der polnischen Seite eine  
Änderung der europäischen Richtlinie. In Warschau sieht man wiederum keine  
Veranlassung, diesen Schritt zu unternehmen, weil man sich ja bereits zweimal  
und in eindeutiger Weise erklärt habe. Das Bundesministerium für Gesundheit  
sieht sich nicht als zuständig an, weil Approbation Ländersache ist. Im Ergebnis 
schieben sich drei Behörden, das Brandenburgische Gesundheitsministerium, das  
Bundesministerium für Gesundheit, und das Gesundheitsministerium in Warschau den 
Schwarzen Peter hin und her. 
 
Die Leidtragenden sind die deutschen Absolventen polnischer Universitäten, junge 
Ärzte, die seit nunmehr sieben Monaten auf der Straße stehen. Sie sind zu Recht  
enttäuscht, dass ihnen der Eintritt in das Berufsleben durch formaljuristische  
Diskussionen verwehrt wird. Sie haben in Polen ein europaweit zertifiziertes  
Medizinstudium absolviert, das mit dem deutschen Studium identisch ist und in  
allen anderen europäischen Ländern anerkannt wird, nur bedauerlicherweise nicht  
in Brandenburg. 
 
Asklepios sieht diese Entwicklung mit großer Sorge. Die Kooperation des Konzerns 
mit der Pommerschen Medizinischen Universität Stettin hatte zum Ziel, aus  
Deutschland stammenden ärztlichen Nachwuchs für den Einsatz in seinen Kliniken  
zu gewinnen, insbesondere für die Häuser in Brandenburg, in denen die Besetzung  
von Stellen ohnehin äußerst schwierig ist. Durch die Blockadehaltung des  
Brandenburgischen Gesundheitsministeriums wird die Personalknappheit deutlich  
verschärft. Im Asklepios Klinikum Uckermark in Schwedt hatten sich fünf  
Absolventen des Asklepios Programms der Medizinischen Universität Stettin  
beworben. Diese Stellen sind nun auf unbestimmte Zeit nicht besetzt. Als Folge  
davon sind in letzter Konsequenz Stationsschließungen und damit Engpässe in der  
medizinischen Versorgung der Bevölkerung nicht mehr auszuschließen. 
 
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Asklepios Kliniken 
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