Denken an morgen und übermorgen Wenn es darum geht, die großen Aufgaben unserer Zeit zu lösen, schauen wir nicht weit genug in die Zukunft.
Geschrieben am 23-12-2019 |   
 
 Regensburg (ots) - Unangenehme Dinge schiebt man gern vor sich her. Das ist  
fatal, denn das Vor-sich-Herschieben führt letztlich zu Hektik und Fehlern.  
Manche winken dennoch lässig ab und raten zum Abwarten. Doch eigentlich wollen  
sie damit nur die eigene Bequemlichkeit legitimieren. Und so manches erledigt  
sich entgegen der Hoffnung eben nicht von selbst. Was sich definitiv nicht von  
selbst erledigt, sind die Probleme, die wir uns im Umgang mit unserem Planeten  
eingehandelt haben. Nicht nur die jüngste Weltklimakonferenz hat gezeigt, dass  
der Weg noch sehr weit ist, bis tatsächlich wirksame Maßnahmen beschlossen  
werden können. Seit langem schauen wir bei unserem Handeln nicht weit genug in  
die Zukunft. Wenn es um das Morgen und Übermorgen geht, schmunzeln wir gern über 
die - meist unzutreffenden - Vorhersagen von Zukunftsforschern zu Trends und  
technologischen Entwicklungen. Was unser heutiges Verhalten aber wirklich für  
die Zukunft bedeutet, damit wollen sich offensichtlich immer noch zu wenige  
befassen. Dabei ist doch klar: Nur wer sein Verhalten spätestens genau jetzt  
ändert, kann dazu beitragen, dass die Lebensbedingungen auch noch für die  
nächsten Generationen gut sind. Gefragt sind dabei auch und vor allem  
Gestaltungswille und Mut derjenigen, die für die gesellschaftlichen  
Rahmenbedingungen sorgen. Immer nur bis zur nächsten Wahl zu denken, teils  
gönnerhaft, teils autoritär auf die lauten Forderungen der Jugend zu reagieren,  
all das wirft kein gutes Licht auf die politischen Entscheider. Auch wenn es  
natürlich Ausnahmen gibt. Wer Rahmenbedingungen neu verhandelt, muss dies  
konkret unter einem Klima- bzw. Umwelt-Vorbehalt stellen. Immer nur den  
kleinsten gemeinsamen Nenner zu suchen, stets das Austarieren aller Interessen  
anzustreben - das bringt uns nicht weiter. Wer in Unternehmen Innovationen  
befördert, sollte denselben Prämissen folgen. Wo baut man Know-how auf, wo  
steckt man wirklich Investitionen hinein, woran wird geforscht? Das Wort  
Generationenvertrag existiert im Hinblick auf die Rentenanwartschaft seit  
langem, nun aber meint dieser Begriff nicht mehr nur die finanzielle Sicherung  
der Alten, sondern die Richtung dreht sich. Es geht um das (Über-)Leben der  
Kinder und Enkel in einer intakten Umwelt. Zu viel ist schon irreparabel  
verloren gegangen, die Selbstheilungskräfte der Natur sind nachhaltig  
geschwächt. Wollen wir ernsthaft, dass spätestens die übernächste Generation  
eine Suppe auslöffeln muss, die wir und unsere Vorfahren ihnen eingebrockt  
haben? Wer junge Leute nach der Zukunft fragt, erhält ganz andere Antworten, als 
wenn die Älteren darüber sprechen. Diese Diskrepanz gilt es aufzulösen. Und das  
funktioniert eben nur, wenn es zur Selbstverständlichkeit geworden ist, die  
Folgen des Handelns für das Morgen und Übermorgen konkret in Augenschein zu  
nehmen. Im Übrigen ist dies für die ganze Erde wichtig. Zerstörte Lebenswelten  
werden gerade in unterentwickelten Regionen zum Massenexodus führen. In Afrika,  
wo die Bevölkerung in den nächsten Jahrzehnten am meisten wächst, braucht es  
eine tiefgreifende Verbesserung der Daseinsvorsorge. Das geht nur mit Hilfe von  
außen. Oder will sich das wohlhabende Europa bald mit seinen Armeen den  
Flüchtenden entgegenstellen? Eine gute Zukunft zu haben, das ist ein zutiefst  
menschlicher Wunsch, der nicht mehr allein durch eigene Arbeit, wirtschaftliches 
Wachstum und Friedenssicherung zu erreichen ist. Eine gute Zukunft für viele  
wird am ehesten möglich durch eine Abkehr von Egoismen und kurzfristigem  
Erfolgsdenken sowie durch Empathie für diejenigen, die ohne fremde Hilfe keine  
Chance auf diese gute Zukunft haben. Ganz im Sinn eines christlichen  
Menschenbilds, das uns gerade an Weihnachten wieder besonders deutlich wird. 
 
Pressekontakt: 
 
Mittelbayerische Zeitung 
Redaktion  
Telefon: +49 941 / 207 6023 
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