(Registrieren)

NOZ: Ferkelkastration: Bund will Bauern mit 22 Millionen Euro fördern

Geschrieben am 27-06-2019

Osnabrück (ots) - Ferkelkastration: Bund will Bauern mit 22
Millionen Euro fördern

Geld für Narkosegeräte - Grüne kritisieren Plan der
Bundesregierung

Osnabrück. Die Bundesregierung will Bauern beim Kauf von
Narkosegeräten für eine schmerzlose Ferkelkastration mit 22 Millionen
Euro unterstützen. Das berichtet die "Neue Osnabrücker Zeitung" (NOZ)
unter Berufung auf ein Papier des Landwirtschaftsministeriums an den
Agrarausschuss im Bundestag. Demnach sollen für dieses Jahr zwei
Millionen Euro zur Verfügung stehen, kommendes Jahr dann 20
Millionen. "Ein Start der Förderung ist noch 2019 möglich", schreibt
Staatssekretär Hans-Joachim Fuchtel.

In den Geräten sollen Bauern die Ferkel zunächst mit dem Mittel
Isofluran narkotisieren, bevor sie den Tieren dann die Hoden
abschneiden. Bislang geschieht das ohne Betäubung. Ab 2021 ist das
verboten. Am Donnerstag hat Bundesministerin Julia Klöckner (CDU) zu
einem runden Tisch zum Thema Ferkelkastration Branchenvertreter,
Politik und Tierschützer in ihr Ministerium geladen.

Renate Künast, tierschutzpolitische Sprecherin der Grünen, warf
der Regierung auf Anfrage der "NOZ" vor, allein die Interessen der
Wirtschaft im Blick zu haben. Das angepeilte Verfahren sei ebenso
wenig wie die jetzt praktizierte betäubungslose Kastration mit dem
Tierschutzgesetz in Einklang zu bringen. Dieses erlaube chirurgische
Eingriffe an Tieren nur in Ausnahmefällen. Dazu zählten aber nicht
wirtschaftliche Interessen. Künast kritisierte: "Hier werden Gewinne
nicht nur auf Kosten der Schweine, sondern auch auf Kosten der
Steuerzahler erwirtschaftet."

Neben Grünen und Tierschützern hatten auch Tierarztverbände die
Isofluran-Methode kritisiert. In einer Stellungnahme zum
Gesetzentwurf der Regierung hieß es: "Laien nach einer kurzen
Schulung mit der Durchführung einer Inhalationsnarkose bei
Ferkelkastrationen zu betrauen, widerspricht aus unserer Sicht
zutiefst dem Tierschutzgedanken." Neben der Vollnarkose gebe es
verschiedene andere Möglichkeiten, darunter die Aufzucht der Eber,
eine Art Impfung gegen den Ebergeruch oder Kastration nach lokaler
Betäubung. Bei allen Methoden gibt es große tierschutzrechtliche oder
wirtschaftliche Bedenken.



Pressekontakt:
Neue Osnabrücker Zeitung
Redaktion

Telefon: +49(0)541/310 207

Original-Content von: Neue Osnabrücker Zeitung, übermittelt durch news aktuell


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

692232

weitere Artikel:
  • NOZ: Unions-Innenexperte: Wir schließen Terrorkämpfer, Polygamisten und Identitätstäuscher aus Osnabrück (ots) - Unions-Innenexperte: Wir schließen Terrorkämpfer, Polygamisten und Identitätstäuscher aus Middelberg verteidigt Verschärfung des Staatsbürgerschaftsrechts - Linkspartei warnt vor "Leitkultur-Paragraph" Osnabrück. Vor der für Donnerstag geplanten Verschärfung des Staatsbürgerschaftsrechtes hat Unions-Innenexperte Mathias Middelberg (CDU) Kritik zurückgewiesen. "Mit der Änderung schließen wir Terrorkämpfer mit Doppelpass, Polygamisten und Identitätstäuscher von der deutschen Staatsangehörigkeit aus. Eigentlich mehr...

  • Mitteldeutsche Zeitung: Sachsen-Anhalt/Asylbewerber Abschiebegefängnis in Dessau-Rosslau wird deutlich teurer Halle (ots) - Halle. Der geplante Umbau der früheren Dessauer JVA zu einer Abschiebehaftanstalt verzögert sich massiv und wird zudem deutlich teurer. Das berichtet die in Halle erscheinende Mitteldeutsche Zeitung (Donnerstagausgabe). Nachdem es ursprünglich hieß, dass die Einrichtung für bis zu 30 abgelehnte und ausreisepflichtige Asylbewerber ab 2019 nutzbar sein soll, wird die Einrichtung nach Einschätzung von Experten nun erst 2022 fertig sein. Die Arbeiten sollen nach MZ-Informationen frühestens 2020 beginnen und zwei Jahre mehr...

  • Amtsgericht will nicht über Brandenburgs Kfz-Massenspeicherung entscheiden Berlin/Potsdam (ots) - Nach Auffassung des Amtsgerichts hätten Personen, deren Kfz-Kennzeichen nur zufällig miterfasst würden, kein "Rechtsschutzbedürfnis", so dass die Klage nicht zuzulassen sei.[1] Der Kläger Marko Tittel, ein Autofahrer aus Brandenburg, sieht das anders: "Von der Kfz-Massenspeicherung bin ich nicht nur zufällig mitbetroffen, sondern diese Maßnahme ist gezielt darauf angelegt, meine und auch alle sonstigen Kraftfahrzeuge auf der Strecke zu erfassen und festzuhalten. Das ist eine völlig unverhältnismäßige, wahllose mehr...

  • NDR, WDR und Süddeutsche Zeitung: Mordfall Walter Lübcke - Mehrere Waffenfunde - Durchsuchungen in Kassel und Nordrhein-Westfalen Köln (ots) - Im Zusammenhang mit dem Mordfall an dem Kasseler Regierungspräsidenten Walter Lübcke ist es in der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag zu Durchsuchungen gekommen. Sie richteten sich nach Informationen von NDR, WDR und Süddeutscher Zeitung gegen zwei Männer, die dem geständigen Täter Stephan E. Waffen vermittelt und verkauft haben sollen. E. hatte in seinem überraschenden Geständnis offengelegt, dass er über zahlreiche Waffen verfügt - neben der Tatwaffe auch über eine Pump-Gun und eine Maschinenpistole vom Typ Uzi samt mehr...

  • Deutscher Ethikrat: Maßnahmenbündel zur Erhöhung der Masernimpfquote statt allgemeiner Impfpflicht Berlin (ots) - In seiner heute in Berlin veröffentlichten Stellungnahme "Impfen als Pflicht?" begründet der Deutsche Ethikrat eine allgemeine moralische Pflicht, sich selbst und die eigenen Kinder gegen Masern impfen zu lassen. Die Einführung einer gesetzlichen Masernimpfpflicht empfiehlt er nur für Berufsgruppen in besonderer Verantwortung, nicht hingegen für alle Erwachsenen oder Kinder. Der Deutsche Ethikrat stellt fest, dass es keine reine Privatangelegenheit ist, ob man sich gegen eine hochansteckende Infektionskrankheit mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht