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TUI Stiftung stellt Jugendstudie in Berlin vor

Geschrieben am 03-05-2019

Berlin (ots) - Junge Europäer für mehr Integration und politische
Teilhabe in Europa

Drei Wochen vor der Europawahl hat die TUI Stiftung ihre
europäische Jugendstudie "Junges Europa" heute den Medien in Berlin
vorgestellt. Die Ergebnisse: Junge Europäer sehen sich im
Europäischen Parlament nicht ausreichend repräsentiert, betrachten
die Europawahl als Wahl zweiter Klasse - und trotzdem fühlen sie sich
Europa sehr verbunden. "Die Generation Europa fordert mehr Gehör und
mehr Mitsprache. Das ist die Botschaft unserer diesjährigen
Jugendstudie der TUI Stiftung an alle, die politische Verantwortung
tragen" sagt Elke Hlawatschek, Geschäftsführerin der TUI Stiftung bei
der Vorstellung der Ergebnisse in Berlin.

Die Zustimmung zur EU ist seit 2017 stetig gewachsen und bleibt
auch in diesem Jahr hoch. Sie reicht 2019 von 61 Prozent in Italien
und Schweden bis 79 Prozent in Spanien. In Großbritannien,
Griechenland und Polen steigt die Präferenz für die EU-Mitgliedschaft
seit 2017 kontinuierlich an. In Frankreich, Spanien und Italien ist
die Zustimmungsquote nach einem Hoch im Jahr 2018 hingegen wieder
rückläufig. Dies gilt auch für Deutschland: So waren 69 Prozent der
jungen Befragten in 2017 für den Verbleib des Landes in der EU, in
2018 sogar 80 Prozent und 74 Prozent in 2019.

Weitere interessante Ergebnisse:

- Jeder fünfte junge Europäer hat in den vergangenen zwölf
Monaten an einer Demonstration teilgenommen (22 Prozent, in
Deutschland 18 Prozent). In etwa genauso hoch ist der Anteil junger
Menschen, der auf Produkte aus politischen oder ethischen Gründen
verzichtet beziehungsweise sie gerade deswegen konsumiert hat (28
Prozent, in Deutschland 33 Prozent).

- Klimaschutz und Umweltpolitik sehen die jungen Menschen in der
EU mehrheitlich (55 Prozent) eher als Chance denn als Bedrohung für
ihr persönliches Leben.

- Die Europawahlen sind für junge Menschen "Wahlen zweiter
Klasse": Nur 50 Prozent von ihnen finden die Wahl des
Europa-Parlaments "wichtig" (in Deutschland 56 Prozent). 73 Prozent
finden hingegen die Wahl zum nationalen Parlament "wichtig" (in
Deutschland 74 Prozent).

- Dabei wollen 38 Prozent aller Befragten (in Deutschland 54
Prozent) "mehr" Europa und wünschen sich, dass die EU-Mitgliedsländer
stärker zusammenwachsen. Doch nur 23 Prozent (in Deutschland 21
Prozent) glauben, dass dies in fünf Jahren tatsächlich passieren
wird.

- Fragt man junge Menschen, wie sie sich im nationalen Parlament
und Europaparlament vertreten fühlen, zeigt sich ein einheitliches
Bild. Stets fühlen sie sich von den nationalen Parlamenten besser
repräsentiert (30 Prozent fühlen sich "sehr stark" oder "stark"
vertreten) als vom Europarlament (20 Prozent).

"In der Vergangenheit lag die Wahlbeteiligung junger Erwachsener
in der Regel unter der der Gesamtbevölkerung und dieser Abstand
vergrößert sich. Einer der Gründe hierfür sind sich ändernde
Staatsbürgernormen. Wählen wird von jungen Menschen weniger als
Pflicht verstanden. Vor allem scheinen aber die traditionellen,
konventionellen Beteiligungsformen den Jungen nicht immer attraktiv
genug und die politischen Parteien und das politische System wenig
responsiv," sagt Marcus Spittler vom Wissenschaftszentrum Berlin für
Sozialforschung (WZB), der die Studie wissenschaftlich begleitet hat.
"In der Jugendstudie stimmen 45 Prozent der Aussage zu, dass sie sich
in der Lage fühlen, wichtige politische Fragen gut bis sehr gut zu
verstehen und einschätzen können. Gleichzeitig glauben nur 17
Prozent, dass Politiker sich auch darum kümmern, was die Leute
denken," so Spittler weiter.

"Charta for Young Europe" wurden ebenfalls vorgestellt

Parallel zur Befragung von mehr als 8000 jungen Europäerinnen und
Europäern für die Jugendstudie hat die TUI Stiftung gemeinsam mit dem
unanhängigen Think-Tank iRights.Lab das Projekt "Young Europe"
durchgeführt. Junge Mensche in Deutschland zwischen 16 und 26 Jahren
wurden aufgerufen, ihre Vorstellungen von der Zukunft Europas zu
artikulieren - per Text, Foto, Video oder Audiomessage. Innerhalb von
wenigen Wochen beteiligten sich mehr als 100 junge Menschen. Einige
von ihnen wurden von der TUI Stiftung zu Workshops nach Berlin
eingeladen. Die dabei konzipierte Graphic Novel zum Thema Europa wird
im Sommer 2019 vorgestellt. Zudem entstand eine "Charta of Young
Europe", mit der junge Menschen kurz vor der Europawahl zeigen,
welche Themen ihnen wichtig sind. In der Präambel schreiben sie: "Mit
dieser Charta wollen wir einen konkreten wie auch idealistischen
Anstoß geben für die europäische Politik, Wirtschaft und
Gesellschaft. Wir glauben, dass wir nur mutig und vereint eine
lebenswerte Zukunft gestalten können." Von einem "Amt für Würde" in
der EU, über stärkeres Engagement für den Umweltschutz bis zur
Forderung nach "kulturellen und sprachlichen Austauschprogrammen"
oder nach der Errichtung eines europäischen Kompetenzzentrums für die
gesellschaftlichen Aspekte der Digitalisierung zeigen die jungen
Menschen, dass sie konkrete Vorstellungen von der Zukunft Europas
haben. Die Charta ist auf www.young-eu.com abrufbar.

Hintergründe zur Studie

Seit dem Jahr 2017 führt die TUI Stiftung die Studie "Junges
Europa" durch, um die Lebenswelt, Identität und politischen
Einstellungen junger Menschen in Europa besser verstehen zu können.
Für die aktuelle Studie "Junges Europa 2019" wurden vom 21.01.2019
bis zum 12.02.2019 junge Menschen in den folgenden elf Ländern
befragt: Deutschland, Großbritannien, Frankreich, Spanien, Italien,
Griechenland, Polen (wie in den Jahren 2017 und 2018). Erstmals
wurden 2019 junge Menschen in Dänemark, Schweden, Finnland und
Norwegen befragt. Insgesamt wurden im Jahr 2019 8.220 junge Menschen
im Alter von 16 bis 26 Jahren per Online-Befragung befragt.

Mehr Informationen und alle Ergebnisse zur Studie finden Sie auf
www.tui-stiftung.de



Pressekontakt:
TUI Stiftung

Christian Rapp
Pressesprecher
Tel.: 0170/ 566 6028
christian.rapp@tui.com

Original-Content von: TUI Stiftung, übermittelt durch news aktuell


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