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Kölner Stadt-Anzeiger: Politiker fordern von Bayer-Chef Kurswechsel im Glyphosat-Streit - Lauterbach: Sonst sollte er jemand anderem Platz machen

Geschrieben am 29-04-2019

Köln (ots) - Leverkusen/Köln. Nach der Schlappe bei der
Bayer-Hauptversammlung steigt auch der Druck aus der Politik auf den
Vorstandsvorsitzenden Werner Baumann. Der SPD-Bundestagsabgeordnete
Karl Lauterbach forderte im Gespräch mit dem "Kölner Stadt-Anzeiger"
(Montag-Ausgabe) den Konzernchef auf, seine Haltung zum umstrittenen
Unkrautvernichter Glyphosat zu ändern. Schaffe Baumann das nicht,
"sollte er jemand anderem Platz machen. Das wäre nur fair gegenüber
dem Unternehmen", sagte der SPD-Fraktionsvize. Die Haltung der
Weltgesundheitsorganisation, die den Unkrautvernichter als
wahrscheinlich krebserregend eingestuft hat, könne man nicht als
Einzelmeinung abtun und vom Tisch wischen. Bayer wäre gut beraten,
"eine große eigene Studie zu Glyphosat in Auftrag zu geben. Von
Wissenschaftlern, die über jeden Zweifel erhaben sind". Ihm fehlten
auch "der Dialog mit den Umweltorganisationen" oder "Programme, die
das Anwenden von Herbiziden sicherer machen", so der SPD-Politiker.

NRW-Grünen-Chefin Mona Neubaur stellte die Eignung des
Bayer-Vorstandes in Frage. "Wir brauchen eine nachhaltige Agrar- und
Chemieindustrie und eine Wirtschaft, die Klima- und Umweltschutz
ernst nimmt", sagte Neubaur der Zeitung. Es sei "mindestens
zweifelhaft", ob der aktuelle Vorstand von Bayer "dazu noch in der
Lage ist". Nach Ansicht des SPD-Fraktionschefs in NRW, Thomas
Kutschaty, muss sich die Bayer-Führung auf Regressansprüche der
Aktionäre einstellen. "Diese Hauptversammlung beweist, dass Aktionäre
nicht mehr bereit sind, alle Entscheidungen eines Vorstands
abzusegnen. Dieses Ergebnis ändert die Unternehmenskultur in
Deutschland", sagte Kutschaty dem "Kölner Stadt-Anzeiger". Die
Zustände bei der Hauptversammlung kommentierte er mit den Worten:
"Vor der Tür demonstrieren junge Menschen gegen die Zerstörung der
Umwelt, hinter der Tür demonstrieren die Aktionäre gegen die
Zerstörung des Börsenwertes." Der Grünen-Fraktionschef im Bundestag,
Anton Hofreiter, hatte zuvor die Entlassung von Baumann gefordert.

Nach dem Debakel um die Übernahme von Monsanto hatten die
Bayer-Aktionäre dem Vorstand um Baumann am späten Freitagabend die
Entlastung verweigert. Der Bayer-Kurs war eingebrochen, weil in den
USA Tausende Krebskranke wegen des Bayer-Monsanto-Mittels Glyphosat
Klage eingereicht haben. Der Bayer-Vorstand verteidigt hingegen das
Herbizid und erklärt, es sei nicht gesundheitsschädlich.



Pressekontakt:
Kölner Stadt-Anzeiger
Newsdesk
Telefon: 0221 224 2080

Original-Content von: Kölner Stadt-Anzeiger, übermittelt durch news aktuell


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