| | | Geschrieben am 19-02-2019 Börsen-Zeitung: Handlungsbedarf / Kommentar zu Heidelberg Cement von Helmut Kipp
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 Frankfurt (ots) - Was seit längerem in der Luft lag, ist nun
 offiziell: Nach langen 15 Jahren als Vorstandschef  von Heidelberg
 Cement nimmt Bernd Scheifele Ende Januar 2020 seinen Hut.  Als er im
 Februar 2005 an die Vorstandsspitze rückte, lag der Jahresumsatz bei
 6,9 Mrd. Euro. Daraus sind gut 18 Mrd. Euro geworden. Es ist
 allerdings  weniger das Wachstum, das bleibt, sondern die Bewältigung
 der weltweiten Finanz- und Wirtschaftskrise.
 
 Mit dem drohenden Zerfall des Merckle-Imperiums, zu dem der
 Baustoffhersteller gehört, zogen damals dunkle Wolken über dem
 Konzern auf, dem überdies der teure Kauf des britischen Sand- und
 Kiesherstellers Hanson aus dem Jahr 2007, also unter der Ägide
 Scheifeles, zusetzte. Die Akquisition trieb die Schulden in die Höhe,
 die Ratingagenturen senkten die Bonitätsnoten, die Zinslast drohte
 das Unternehmen zu erdrücken. Das Desaster spiegelte sich in einem
 Kurssturz bis auf 20 Euro.
 
 Scheifele reagierte mit einem dauerhaften Sparkurs,  der den
 Konzern stabilisierte, senkte die Verbindlichkeiten und führte das
 Unternehmen in den Dax. 2009 lagen die Nettoschulden beim Vierfachen
 des Gewinns vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen, 2015 war es nur
 noch das Doppelte. Das schuf den Spielraum für die Übernahme des
 italienischen Familienkonzerns Italcementi vor drei Jahren. Der
 Konzern stand seinerzeit unter Druck, weil zwei große Rivalen -
 Lafarge aus Frankreich und die Schweizer Holcim - zusammengingen. Mit
 dem Zukauf wurde Heidelberg Cement weltweit zur Nummer 1 bei
 Zuschlagstoffen, Nummer 2 bei Zement und Nummer 3 bei Transportbeton.
 
 Die Bilanz des vergangenen Geschäftsjahres fällt dagegen
 ernüchternd aus, vor allem wegen der Gewinnwarnung im Oktober und des
 Aktienkursabsturzes um gut 40%. Daran können weder das etwas über den
 Analystenerwartungen liegende Ergebnis des vierten Quartals noch die
 Kurserholung im neuen Jahr viel ändern. Trotz jahrelangen Sparens
 kommen die Margen nicht nachhaltig voran.
 
 Die versprochene progressive Dividendenpolitik und Aktienrückkäufe
 werden kaum ausreichen, um Investoren zufrieden zu stellen. Im
 letzten Jahr seiner Amtszeit muss Scheifele vor allem den
 Portfolioumbau voranbringen. Der angekündigte Rückzug aus einzelnen
 Märkten und Regionen kann helfen, die Kräfte zu bündeln. Erste
 Verkäufe sind unter Dach und Fach, doch scheint LafargeHolcim nicht
 zuletzt aufgrund der wegweisenden Trennung vom Indonesiengeschäft
 schon weiter zu sein.
 
 (Börsen-Zeitung, 20.02.2019)
 
 
 
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