| | | Geschrieben am 22-08-2018 Ein Jahr nach der Vertreibung der Rohingya: Alarmierend hohe Zahl von Waisenkindern in den Camps in Bangladesch
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 Berlin (ots) - Jedes zweite Rohingya-Kind, das sich ohne Eltern in
 Flüchtlingslagern in Bangladesch aufhält, ist aufgrund brutaler
 Gewalt zum Waisen geworden. Das zeigt eine neue Untersuchung von Save
 the Children. Gegenwärtig leben mehr als 6000 unbegleitete
 Rohingya-Kinder im Flüchtlingscamp Cox's Bazar in Bangladesch, wo sie
 mit akuter Nahrungsmittelknappheit konfrontiert und einem erhöhten
 Risiko von Ausbeutung und Misshandlung ausgesetzt sind.
 
 Am 25. August 2018 jährt sich zum ersten Mal die Vertreibung der
 Rohingya aus Myanmar. Damals flohen 700.000 Menschen nach
 Bangladesch, mehr als die Hälfte von ihnen Kinder.
 
 Kinderschutzexperten in den Flüchtlingslagern der Region gingen
 bisher davon aus, dass die überwiegende Mehrheit dieser Kinder im
 Chaos der Flucht nach Bangladesch vorübergehend den Kontakt zu ihren
 Eltern oder Betreuern verloren hat. Aber die Untersuchung legt nahe,
 dass dies nicht der Fall ist. 70 Prozent der befragten Kinder wurden
 im Verlauf brutaler Angriffe auf ihre Dörfer oder während der Flucht
 von ihren Familien getrennt. Die Hälfte aller befragten Kinder gaben
 an, dass ihre Eltern und Angehörigen getötet worden seien.
 
 Die Studie der Hilfsorganisation basiert auf Gesprächen mit 139
 unbegleiteten Rohingya-Kindern und ist die größte ihrer Art.
 
 Save the Children fordert, dass die Täter der systematischen,
 rücksichtslosen und vorsätzlichen Angriffe in Myanmar nach
 internationalem Recht für ihre Verbrechen zur Verantwortung gezogen
 werden. Die Kinderrechtsorganisation ruft alle Länder dazu auf,
 entsprechende Initiativen bei den Vereinten Nationen zu unterstützen.
 
 Mark Pierce, Landesdirektor für Bangladesch bei Save the Children,
 sagte:
 
 "Vor zwölf Monaten sahen unsere Teams unbegleitete Kinder in
 Bangladesch ankommen, die so verstört, hungrig und erschöpft waren,
 dass sie nicht sprechen konnten. Wir haben Räume für diese Kinder
 eingerichtet, wo sie rund um die Uhr Betreuung erhielten, während wir
 nach ihren Angehörigen suchten. Ein Jahr später ist klar, dass es für
 viele der Kinder keine Vereinigung mit ihrer Familie geben wird."
 Diese Kinder, berichtete der Länderdirektor weiter, mussten sich in
 den Lagern eine vollständig neue Existenz erschaffen: "Ohne Mutter
 oder Vater, und das in einer Umgebung, in der sie Risiken wie
 Menschenhandel, Kinderheirat und anderen Formen der Ausbeutung
 ausgesetzt sind", so Pierce.
 
 Damit Hilfsorganisationen weiterhin lebensnotwenige Hilfe für
 diese Kinder leisten könnten, müssten Geberländer in den
 internationalen Rohingya-Hilfsfonds einzahlen. "Von den benötigten
 950 Millionen US-Dollar, steht erst ein Drittel zur Verfügung",
 stellte Pierce fest. "Wir müssen sicherstellen, dass Rohingya-Kinder
 für die Dauer ihrer Vertreibung Zugang zu sicheren, hochwertigen und
 inklusiven Lernangeboten haben und dass die Verstörtesten unter ihnen
 gezielte psychologische Hilfe erhalten."
 
 Save the Children hat in den vergangenen zwölf Monaten mehr als
 350.000 Rohingya-Kinder in Cox's Bazar erreicht, darunter die große
 Mehrheit derjenigen, die ihre Eltern verloren haben oder von ihnen
 getrennt sind.
 
 Die Hilfsorganisation hat nahezu 100 kinder- und
 mädchenfreundliche Räume in den Rohingya-Flüchtlingscamps in Cox's
 Bazar eingerichtet. Diese bieten knapp 40.000 Kindern einen sicheren
 Ort, wo sie spielen, sich erholen und wieder Kind sein können.
 Außerdem unterhält Save the Children Programme, die Zugang zu
 Bildung, Gesundheit, Nahrung, Wasser und Hygiene ermöglichen.
 
 Susanna Krüger, Geschäftsführerin von Save the Children
 Deutschland, sagte:
 
 "Es ist jetzt ein Jahr her, dass die Kindheit dieser Kinder in
 Stücke gerissen wurde. Die Welt hat dabei versagt, die Täter dieser
 barbarischen Angriffe, darunter auch die Armee in Myanmar, zur
 Rechenschaft zu ziehen. Eine glaubwürdige, unparteiische und
 unabhängige Untersuchung dieser Verbrechen und der Verletzungen der
 Kinderrechte ist dringend gefordert.
 
 Die internationale Gemeinschaft muss sich für eine langfristige
 Lösung der Krise einsetzen, die den Rohingya-Flüchtlingen eine
 sichere, würdevolle und freiwillige Rückkehr erlaubt und die
 grundlegenden Rechte der Kinder und ihrer Familien respektiert."
 
 ***
 
 Save the Children betreut auch die 17-jährige Humaira* (Name
 geändert), die im August 2017 nach Bangladesch geflohen ist, nachdem
 ihre Eltern vor ihren Augen getötet worden waren.
 
 In Cox's Bazar wird sie von Rashna Sharmin Keya, einer
 Mitarbeiterin von Save The Children betreut. Keya berichtete, dass es
 einen Monat dauerte, bevor Humaira bereit war, über das Erlebte zu
 sprechen. "Als ich sie zum ersten Mal traf, redete sie nicht viel.
 Sie hatte Angst im Herzen und vertraute niemanden" sagte Keya. "Sie
 weinte und erzählte mir 'Alle sind tot. Meine ganze Familie ist in
 Myanmar getötet worden. Ich hab es gesehen."
 
 Für Interviews und Medienanfragen, kontaktieren Sie bitte:
 
 Evan Schuurman in Bangkok
 +66 (0) 989 725 908
 evan.schuurman@savethechildren.org
 
 Daphnee Cook in Cox's Bazar
 +88 (0) 170 121 2608
 daphnee.cook@savethechildren.org
 
 Videomaterial: Interview und Schnittbilder aus Cox's Bazar:
 
 http://ots.de/tmEb5v
 
 Interview mit Keya, Mitarbeiterin von Save the Children in einem
 Flüchtlingslager in Cox's Bazar, Bangladesch, wo aus Myanmar
 geflohene Rohingya vorübergehend Zuflucht gefunden haben. Länge: 2:38
 min
 
 
 
 Pressekontakt:
 Save the Children Deutschland e.V.
 Pressestelle - Jutta Kramm
 Tel.: +49 (30) 27 59 59 79 - 120
 Mail: presse@savethechildren.de
 
 Original-Content von: Save the Children Deutschland e.V., übermittelt durch news aktuell
 
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