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Allg. Zeitung Mainz: Unerreichbar / Kommentar von Friedrich Roeingh zu Einkommensunterschieden

Geschrieben am 03-08-2018

Mainz (ots) - Das Grundgesetz spricht in Artikel 72 nicht von
gleichen Löhnen, sondern von gleichwertigen Lebensverhältnissen.
Gleichwertige Lebensverhältnisse sind aber kein einklagbares
Versprechen, sondern ein permanentes Politikziel, das genau genommen
das Unerreichbare beschreibt. Dass Menschen in ländlichen Regionen
naturnaher leben als Menschen in Großstädten, ist seit der
Industrialisierung so. Dass Menschen in strukturschwachen Regionen
weniger verdienen als in Ballungsräumen, ist ein Phänomen, das die
gesamte Nachkriegszeit durchzieht. Die unterschiedlichen
Lebenshaltungskosten, die sich am deutlichsten in den Mietpreisen
ausdrücken, machen diese Unterschiede zum Teil wett, manchmal mehr
als wett. Wir haben es bei den regionalen Unterschieden von Einkommen
und Wirtschaftskraft also nicht mit einem Schwarz-Weiß-Thema zu tun.
Trotzdem laufen wir in eine Entwicklung, in der die meisten Regionen
Ostdeutschlands und entlegenere Mittelgebirgsregionen wie Hunsrück,
Odenwald oder Rhön auszubluten drohen. Der Staat wird den Drang
junger und qualifizierter Leute in die Ballungszentren auch mit noch
so vielen Mitteln nicht aushebeln können. Bund und Länder können ihn
aber beeinflussen, ja sie müssen ihn beeinflussen: mit guten
Schulangeboten und ordentlicher Gesundheitsversorgung auf dem Land,
mit digitaler Anbindung und exzellenter Pendlerinfrastruktur. Ein
Trend hat sich angesichts der galoppierenden Wohnpreise in den
Ballungsräumen nämlich auch verstärkt: in der Provinz zu bleiben und
immer längere Wege zur Arbeit in Kauf zu nehmen.



Pressekontakt:
Allgemeine Zeitung Mainz
Andreas Trapp
Newsmanager
Telefon: 06131/485980
online@vrm.de

Original-Content von: Allgemeine Zeitung Mainz, übermittelt durch news aktuell


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