| | | Geschrieben am 20-07-2018 Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zu Angela Merkel
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 Bielefeld (ots) - Jetzt ist erstmal Urlaub angesagt für die
 Bundeskanzlerin. Ja, sie freue sich aufs Ausschlafen. Und nein, es
 stelle sich ihr nicht die Frage, ob sie lieber Donald Trump, Wladimir
 Putin oder Horst Seehofer mit in den Urlaub nehmen wolle, antwortet
 sie einem Journalisten bei der traditionellen Sommer-Pressekonferenz.
 Versuch des Fragestellers, ihr etwas Emotionales zu entlocken,
 gescheitert. Wie so oft. Merkel ist wie immer die Ruhe selbst - im
 positiven wie im negativen Sinne. Fast schon gelassen wirkte sie
 trotz des bitterbösen Streits, der fast zum Ende der Regierung
 geführt hätte. Nicht mal ein Hauch von Kritik an Horst Seehofer
 persönlich ging ihr über die Lippen, obwohl der CSU-Chef alle in den
 Abgrund hatte blicken lassen. Beinahe hätte Merkel Seehofer vor die
 Tür gesetzt, daran ließ sie vor Beginn ihres Urlaubs - verklausuliert
 - keinen Zweifel. Mochte man mehr über den Zustand der Regierung
 erfahren, dann bleibt nur der Satz »Wir sind handlungsfähig« hängen.
 Wer gehofft hatte, von der Kanzlerin so etwas wie eine Vision für
 Deutschland zu erfahren, wurde enttäuscht. Bildungsoffensive,
 Digitaloffensive oder eine Wirtschaftsstrukturreform - Fehlanzeige.
 Stattdessen viel Klein-Klein. Zur Erinnerung: Angela Merkel selbst
 hatte ja Anfang des Jahres angekündigt, dass von der neuen Großen
 Koalition eine neue Dynamik ausgehen müsse. Ein neuer Aufbruch für
 Europa, eine neue Dynamik für Deutschland und ein neuer Zusammenhalt
 für unser Land. So steht es im Koalitionsvertrag. Davon ist nicht
 sehr viel zu spüren. Das Gegenteil ist der Fall. Die Menschen wenden
 sich enttäuscht ab, mit allen daraus entstehenden fatalen Folgen, die
 die Gesellschaft noch weiter auseinanderreißt statt sie
 zusammenzuführen. Dass Seehofer, Merkel und die Union wochenlang mit
 sich selbst beschäftigt sein würden, statt gute Politik zu machen,
 konnte Anfang Februar natürlich niemand wissen. Die Quittung des
 Streits wird Horst Seehofer und damit die CSU am 14. Oktober
 bekommen, wenn in Bayern gewählt wird. Gut möglich, dass danach
 Seehofers Zeit als CSU-Chef endgültig vorbei ist. Auf Bundesebene
 bleibt es, wie es zuletzt war. Viel Gießkanne. Die Milliarden werden
 munter weiter verteilt. Verwalten statt gestalten. Echte
 Veränderungen, gar Reformen, die in die Zukunft weisen und unseren
 Kindern ähnlich hervorragende insbesondere wirtschaftliche
 Bedingungen wie jetzt bieten, werden vermutlich in einer Rückschau
 mit dieser Bundesregierung nicht in Verbindung gebracht werden. Und
 was ist eigentlich, wenn die Wirtschaft nicht mehr so brummt und die
 Milliardenüberschüsse nicht wie selbstverständlich jedes Jahr in die
 Kasse des Bundesfinanzministers gespült werden? Eine ruhige Hand in
 stürmischen Zeiten ist wertvoll und wichtig. Aber das kann dennoch
 nicht alles sein.
 
 
 
 Pressekontakt:
 Westfalen-Blatt
 Chef vom Dienst Nachrichten
 Andreas Kolesch
 Telefon: 0521 - 585261
 
 Original-Content von: Westfalen-Blatt, übermittelt durch news aktuell
 
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