| | | Geschrieben am 13-06-2018 Klimaschutzbericht beziffert Handlungslücke: 100 Millionen Tonnen Treibhausgas trennen Bundesregierung vom Erreichen des 2020-Ziels
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 Berlin (ots) - Deutsche Umwelthilfe fordert als Sofortmaßnahme die
 Stilllegung ältester Kohlekraftwerke - Bundesregierung plant weitere
 Maßnahmen erst frühestens Ende 2019 und verspielt wertvolle Zeit -
 Lückenschluss bis 2020 damit unmöglich - Erreichen des
 Klimaschutzziels 2030 wird dadurch deutlich erschwert
 
 Der von der Bundesregierung vorgelegte Klimaschutzbericht
 verdeutlicht, wie weit Deutschland von seinem selbst gesteckten
 Klimaschutzziel entfernt ist. 500 Millionen Tonnen weniger CO2 (im
 Vergleich zu 1990) sollten bis 2020 ausgestoßen werden. Von diesem
 Ziel ist Deutschland noch mindestens 100 Millionen Tonnen CO2
 entfernt. Statt einer CO2-Reduktion um 40 Prozent seit 1990 werden
 nur maximal 32 Prozent erreicht. Die Deutsche Umwelthilfe (DUH)
 fordert die Bundesregierung auf, umgehend kurzfristig sowie
 mittelfristig wirksame Maßnahmen einzuleiten. An erster Stelle muss
 der sofortige Einstieg in den Kohleausstieg stehen.
 
 Dazu Sascha Müller-Kraenner, Bundesgeschäftsführer der DUH: "Diese
 jetzt auch aus Regierungskreisen bestätigte Verfehlung des Klimaziels
 2020 ist nicht überraschend und trotzdem erschreckend. Mit dem
 Bericht konstatiert die Bundesregierung ihren eigenen
 klimapolitischen Stillstand. Energieminister Peter Altmaier muss
 jetzt die dringend notwendigen Weichenstellungen vornehmen."
 
 "Wir sind mit dieser neuen Regierung an einem Tiefpunkt der
 Klimaschutzpolitik angelangt," resümiert Peter Ahmels, Leiter Energie
 und Klimaschutz der DUH. "Die Regierung erstellt umfassende Berichte,
 zieht aber keine Konsequenzen daraus. Im Ergebnis ist es dann nur
 noch ein kleiner Schritt zur Trump´schen Totalverweigerung des
 Klimaschutzes."
 
 Um das 2020-Ziel zu erreichen, muss der Einstieg in den
 Kohleausstieg sofort eingeleitet werden.
 
 "Die Kohle-Kommission muss ein Sofort-Programm für die Stilllegung
 ältester Kohlekraftwerke im Umfang von 10 Gigawatt auf den Weg
 bringen", fordert Müller-Kraenner.
 
 Das Nicht-Handeln der Bundesregierung heute hat dramatische
 Konsequenzen für die Klimapolitik im kommenden Jahrzehnt, da die
 überzähligen etwa 100 Millionen Tonnen Treibhausgas in der nächsten
 Periode 2020-2030 zusätzlich reduziert werden müssen. Bis 2030 gilt
 es also 288 statt 188 Millionen Tonnen Treibhausgas einzusparen. Das
 erfordert weitaus ambitionierte Maßnahmen als bislang im
 Klimaschutzplan abgebildet. "Mittelfristig muss für das Erreichen des
 2030-Ziels einen Preis auf CO2 eingeführt, eine Steigerung der
 Energieeffizienz durch steuerliche Anreize erreicht, eine
 ambitioniertere Energie-Einsparverordnung auf den Weg gebracht sowie
 der Ausbau der Erneuerbaren stärker gefördert werden," so
 Müller-Kraenner.
 
 Schließlich zeigt sich der mangelnde Wille zu mehr Klimaschutz
 auch beim Ausbau der Erneuerbaren Energien. Entscheidungen zu einem
 verstärkten Ausbau werden - trotz Vereinbarung im Koalitionsvertrag -
 auf Intervention insbesondere der CDU von Woche zu Woche vertagt.
 
 Hintergrund:
 
 Bereits 2007 hatte die Bundesregierung beschlossen, bis 2020 die
 Treibhausgasemissionen um 40 Prozent im Vergleich zu 1990 zu senken.
 2014 hatte die Bundesregierung eine Lücke von 5 bis 8 Prozent
 vorhergesagt und daraufhin das Aktionsprogramm Klimaschutz 2020 und
 den Nationalen Aktionsplan Energieeffizienz beschlossen. Laut
 aktuellem Klimaschutzbericht liegt die Handlungslücke immer noch bei
 8 Prozent. Andere Quellen gehen von einer noch höheren zu erwartenden
 Klimaschutzlücke von 10 bis 12 Prozent aus.
 
 Die Emissionen der Energiewirtschaft gingen gegenüber dem Vorjahr
 um 15 Millionen Tonnen CO2 zurück, Verkehr und Industrie emittierten
 dagegen jeweils 5 Millionen Tonnen mehr. In den drei Sektoren
 Landwirtschaft, Gewerbe, Handel und Dienstleistungen sowie private
 Haushalte bewegt sich das Emissionsniveau seitwärts.
 
 Der Klimaschutzbericht wird jährlich vom Bundesministerium für
 Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit erstellt und gibt einen
 zeitnahen Sachstand über den Erfolg von Klimaschutzmaßnahmen. 2018
 erscheint er zum dritten Mal.
 
 
 
 Pressekontakt:
 Sascha Müller-Kraenner, Bundesgeschäftsführer
 0160 90354509, mueller-kraenner@duh.de
 
 Peter Ahmels, Leiter Energie und Klimaschutz
 0151 16225863, ahmels@duh.de
 
 DUH-Pressestelle:
 Andrea Kuper, Ann-Kathrin Marggraf
 030 2400867-20, presse@duh.de
 www.duh.de, www.twitter.com/umwelthilfe, www.facebook.com/umwelthilfe
 
 Original-Content von: Deutsche Umwelthilfe e.V., übermittelt durch news aktuell
 
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