| | | Geschrieben am 12-06-2018 ROG stellt alternativen Ball zur Fußball-WM in Russland vor / SPERRFRIST: Dienstag, 12. Juni 2018, 13:30 UHR
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 Berlin (ots) -
 
 Sperrfrist: 12.06.2018 13:30
 Bitte beachten Sie, dass diese Meldung erst nach Ablauf der
 Sperrfrist zur Veröffentlichung freigegeben ist.
 
 Vor Beginn der Weltmeisterschaft in Russland bringt Reporter ohne
 Grenzen einen alternativen Fußball ins Spiel, der auf die fehlende
 Pressefreiheit im Land aufmerksam macht und einen Blick hinter die
 Fassade ermöglicht: Verpixelte Bilder auf dem Ball lassen sich über
 einen integrierten Chip entpixeln. So werden Informationen sichtbar
 über verfolgte Medien und inhaftierte Journalisten, den Kampf der
 russischen Regierung gegen die freie Kommunikation im Internet, über
 Zensur und Überwachung sowie über die Vielzahl der Gesetze, mit denen
 der Kreml die Meinungsfreiheit beschränkt.
 
 Reporter ohne Grenzen stellt den Ball am Dienstag (12.6.) um 13.30
 Uhr bei einer Protestaktion vor der Russischen Botschaft in Berlin
 vor (Unter den Linden 63-65, 10117 Berlin). Ein Bild des Balles
 finden Sie vorab unter: http://ogy.de/gquf. Die Webseite
 theunofficial.football wird am Montag (11.6.) um 18 Uhr
 freigeschaltet für die redaktionelle Verwendung. Bitte beachten Sie
 die Sperrfrist bis Dienstag, 12. Juni 2018, 13:30 Uhr.
 
 "Der Ball liegt jetzt bei der russischen Regierung. Sie hat sich
 als WM-Gastgeber dazu verpflichtet, die Pressefreiheit zu achten und
 muss zeigen, dass dies nicht nur hohle Worte sind", sagte
 ROG-Geschäftsführer Christian Mihr in Berlin. "FIFA und DFB müssen
 ihren Einfluss auf die Regierung in Moskau nutzen, um die Arbeit von
 Journalisten während der WM sicherzustellen - auch solcher, die
 Kritik üben. ARD-Dopingexperte Hajo Seppelt etwa muss sicher nach
 Russland einreisen und ungehindert dort recherchieren können."
 
 DFB SOLLTE SICH MIT REGIERUNGSKRITIKERN TREFFEN
 
 Reporter ohne Grenzen hat DFB-Präsident Reinhard Grindel in den
 vergangenen Monaten in mehreren Gesprächen auf die schwierige
 Situation für Journalisten in Russland aufmerksam gemacht und
 Vertreter des Verbandes aufgefordert, während der WM Redaktionen
 unabhängiger Medien zu besuchen oder sich mit Menschenrechtsgruppen
 zu treffen, die gegen staatliche Überwachung und Zensur kämpfen.
 "Solche Treffen, nicht nur hinter verschlossenen Türen, sondern für
 die Öffentlichkeit sichtbar dokumentiert, wären ein echtes Zeichen
 der Unterstützung und würden zeigen, dass der DFB als
 mitgliederstärkster Sportverein der Welt sich wirklich für die
 Pressefreiheit einsetzt", sagte ROG-Geschäftsführer Christian Mihr.
 In Dänemark und Schweden hatten sich die Nationalspieler vor der WM
 über die Menschenrechtslage in Russland informieren lassen
 (http://ogy.de/zblt, http://ogy.de/8jh4).
 
 FIFA FÜHRT BESCHWERDEMECHANISMUS FÜR JOURNALISTEN EIN
 
 Reporter ohne Grenzen begrüßt, dass die FIFA einen
 Beschwerdemechanismus für Journalisten und Menschenrechtsverteidiger
 eingeführt hat (http://ogy.de/bn0p). Online und in anonymisierter
 Form können seit Ende Mai Verstöße gegen die FIFA-Statuten und ihre
 Menschenrechtspolitik gemeldet werden (http://ogy.de/c2gp). In diesen
 Dokumenten nennt die Fifa Pressefreiheit als eine Grundvoraussetzung
 für WM-Gastgeber und sichert zu, ihren Einfluss auf die Behörden
 entsprechender Länder zu nutzen, um die ungehinderte Arbeit von
 Journalisten zu ermöglichen. Reporter ohne Grenzen ruft Journalisten
 auf, den Beschwerdemechanismus der FIFA bekannt zu machen und zu
 nutzen, um den Verband beim Wort zu nehmen und zu konkreten Taten zu
 verpflichten.
 
 BEHÖRDEN BEHINDERN ARBEIT AUSLÄNDISCHER REPORTER
 
 In den Wochen und Monaten vor der WM hat Reporter ohne Grenzen
 mehrere Fälle dokumentiert, in denen die russische Regierung
 versuchte, auf die Berichterstattung ausländischer Reporter Einfluss
 zu nehmen. So erhielten Journalisten nach kritischen Berichten Anrufe
 von Behördensprechern. Bei Interviewanfragen hieß es etwa aus dem
 Innenministerium, zunächst müsse die bisherige Berichterstattung des
 Kollegen geprüft werden, erst dann könne man entscheiden. Manche
 Gesprächspartner wurden offenbar so massiv eingeschüchtert, dass sie
 sich nicht mehr gegenüber ausländischen Medien äußern wollen. Eine
 Reporterin des britischen Senders BBC berichtete Anfang Juni, bei
 Recherchen in Nischni Nowgorod - einem der Austragungsorte der WM -
 hätte ihr Team ununterbrochen unter Beobachtung gestanden
 (http://ogy.de/xg08).
 
 Im Fall des ARD-Dopingexperten Hajo Seppelt, dem am 11. Mai
 zunächst die Einreise nach Russland verweigert wurde, drohte der
 Vorsitzende des russischen Journalistenverbandes, Wladimir Solowjow,
 der Journalist könne verprügelt werden, sollte er nach Russland
 reisen (http://ogy.de/id8n). Der Sportpolitiker und
 Parlamentsabgeordnete Dmitri Swischtschow erklärte, Seppelt sei
 willkommen, sobald "er objektive Filme über Russland macht"
 (http://ogy.de/uykz).
 
 KRITISCHE JOURNALISTEN WERDEN EINGESPERRT, UNABHÄNGIGE MEDIEN
 GESCHLOSSEN
 
 Der alternative Fußball zur Weltmeisterschaft, den Reporter ohne
 Grenzen zusammen mit der Werbeagentur Leo Burnett entwickelt hat,
 macht auf die folgenschwersten Einschränkungen der Pressefreiheit in
 Russland aufmerksam. Zurzeit sitzen dort sieben Journalisten und
 Blogger wegen ihrer Arbeit im Gefängnis - fünf davon in Städten, in
 denen die WM ausgetragen wird oder die Spieler Quartier beziehen. Oft
 werden Journalisten zudem Opfer brutaler Gewalt. Seit Wladimir Putin
 im Jahr 2000 seine erste Amtszeit antrat, wurden mindestens 34
 Reporter wegen ihrer Arbeit getötet, kaum ein Auftraggeber dieser
 Morde wurde zur Verantwortung gezogen.
 
 In den vergangenen Jahren hat der Kreml etliche Redaktionen
 zerschlagen, die Finanzierung unabhängiger Medienunternehmen
 zerstört, unbequemen Chefredakteuren gekündigt oder kritische
 Sendungen abgesetzt. Zahlreiche qualifizierte Journalisten sind
 aufgrund der schlechten Bedingungen in Russland oder wegen Drohungen
 gegen ihre Person inzwischen ins Ausland gegangen oder haben dem
 Journalismus den Rücken gekehrt.
 
 KREML SCHRÄNKT MEINUNGSFREIHEIT IM INTERNET EIN
 
 Vor allem im Internet hat die Staatsspitze die Meinungsfreiheit
 seit den Massenprotesten 2011/12 massiv eingeschränkt: durch eine
 Vielzahl von Gesetzen, mit denen der Datenverkehr lückenlos überwacht
 und anonyme Kommunikation unmöglich gemacht werden soll; durch
 Strafurteile gegen Blogger und Journalisten oder durch das Verbot des
 Messenger-Dienstes Telegram Mitte April.
 
 Informationen zum ROG-Fußball finden Sie unter:
 theunofficial.football (freigeschaltet ab 18 Uhr).
 
 Auf der ROG-Rangliste der Pressefreiheit steht Russland auf Platz
 148 von 180 Staaten. Weitere Informationen zur Situation von
 Journalisten in Russland finden Sie unter
 www.reporter-ohne-grenzen.de
 
 +++ SPERRFRIST: Dienstag, 12. Juni 2018, 13:30 UHR +++
 
 
 
 Pressekontakt:
 Reporter ohne Grenzen
 Ulrike Gruska / Christoph Dreyer / Anne Renzenbrink
 presse@reporter-ohne-grenzen.de
 www.reporter-ohne-grenzen.de/presse
 T: +49 (0)30 609 895 33-55
 F: +49 (0)30 202 15 10-29
 
 Original-Content von: Reporter ohne Grenzen e.V., übermittelt durch news aktuell
 
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