| | | Geschrieben am 08-06-2018 NOZ: Länder wollen Rundfunkbeitrag an Inflationsrate koppeln
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 Osnabrück (ots) - Länder wollen Rundfunkbeitrag an Inflationsrate
 koppeln
 
 Ministerpräsident Günther: "Wir müssen neu denken" - Aus der KEF
 steht bevor - Angebote sollen künftig leichter entfallen können -
 Beratungen nächste Woche
 
 Osnabrück. Die Entwicklung des Rundfunkbeitrags soll sich künftig
 an der allgemeinen Preissteigerung orientieren. Gleichzeitig wollen
 die Ministerpräsidenten es ARD und ZDF ermöglichen, Teile ihres
 Programms eigenverantwortlich zu streichen, um andere Schwerpunkte zu
 setzen oder um zu sparen. Das berichtet die "Neue Osnabrücker
 Zeitung" (NOZ, Samstag) unter Berufung auf eine Vorlage, die auf der
 kommenden Woche auf der Konferenz der Ministerpräsidenten in Berlin
 beraten werden soll.
 
 Grundlage des Vorhabens ist ein Vorschlag, den die Länder
 Baden-Württemberg, Bayern, Hamburg, Sachsen, Schleswig-Holstein und
 Thüringen erarbeitet haben. "Wir wollen einen starken
 öffentlich-rechtlichen Rundfunk", sagte der Kieler Regierungschef
 Daniel Günther der NOZ. "Allerdings sind Radio und Fernsehen heute
 nicht mehr die einzigen Verbreitungswege. Deshalb müssen wir neu
 denken: Wir brauchen einen flexibleren Auftrag, der auf Inhalten
 beruht, weg von der Betrachtung der Verbreitungswege", erklärte der
 Christdemokrat.
 
 "Für eine umfassende Meinungsbildung sind Inhalte, die im
 Schwerpunkt aus Information, Bildung und Kultur bestehen,
 unerlässlich", führte Günther weiter aus. "Nur mit einem so
 definierten Programmauftrag hat der öffentlich-rechtliche Rundfunk
 die Möglichkeit, auf die sich stetig verändernden Anforderungen der
 Gesellschaft zu reagieren", sagte er. Wenn der Umfang des Auftrags
 künftig weniger präzise formuliert sei, eröffne dies zudem
 Sparmöglichkeiten, indem das eine oder andere Angebot auf Basis
 eigener Entscheidung entfallen könne.
 
 "Dies wollen wir mit einer Finanzierungsstruktur verbinden, die
 den Anstalten den Raum gibt, ihren Programmauftrag im Rahmen eines
 festen Budgets erfüllen zu können", erklärte Günther. "Für uns gehört
 dazu eine Budgetentwicklung anhand der Inflationsrate."
 
 Das bisherige Verfahren, den Finanzbedarf von ARD, ZDF und
 Deutschlandfunk mitsamt etwaiger Steigerungen von der Kommission KEF
 festsetzen zu lassen, würde damit abgeschafft werden.
 
 Nach NOZ-Angaben deutet sich unter den Ministerpräsidenten eine
 breite Zustimmung für die Initiative an. Dafür sprächen die Größe der
 Gruppe der vorbereitenden Länder und der hohe Grad an Einigkeit
 darin. Auch seien Sondierungen in den übrigen Staatskanzleien positiv
 ausgefallen, hieß es in beteiligten Kreisen.
 
 Aktuelle Aussagen aus Niedersachsen und Mecklenburg-Vorpommern
 stützen diesen Eindruck, auch wenn die Regierungschefs die konkrete
 Vorlage im Vorfeld der Sitzung nicht öffentlich bewerten wollten.
 "Wir haben es mit einer neuen Medienwelt zu tun, in der die zentrale
 Frage lautet. Wie erhalten wir uns Qualitätsjournalismus? Die
 öffentlich-rechtlichen Anstalten sind für mich in dieser Hinsicht
 unverzichtbar", sagte Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil
 der NOZ. "Die Sendeanstalten dürfen nicht mit Geld um sich schmeißen,
 das tun sie auch nicht, und sie sollen auch darüber nachdenken, wie
 sie den Rundfunkbeitrag in Grenzen halten sollten. Aber Art und
 Struktur des Systems sind richtig und wichtig", sagte der
 SPD-Politiker.
 
 Ohne einer Bewertung der Reform vorgreifen zu wollen, erklärte
 Mecklenburg-Vorpommerns Regierungschefin Manuela Schwesig, "ich halte
 den öffentlichen Rundfunk für wichtig, und es ist richtig, dass er
 gebührenfinanziert ist". Nicht unter den Tisch fallen dürfe die
 Berichterstattung aus den Regionen, was etwa bei der Reduzierung der
 Sender auf nur noch einen gegeben sei, sagte die stellvertretende
 SPD-Bundesvorsitzende der NOZ.
 
 Offen ist, was aus der gegenwärtigen Prüfung des Systems durch das
 Bundesverfassungsgericht folgt. Insbesondere, dass Einzelpersonen
 dieselbe Summe zahlen müssen wie große Familien oder
 Wohngemeinschaften, könnte laut Juristen gegen den Grundsatz der
 Gleichbehandlung verstoßen. Auch europarechtlich sind Fragen des
 deutschen Systems derzeit Gegenstand der Prüfung durch den
 Europäischen Gerichtshof.
 
 
 
 Pressekontakt:
 Neue Osnabrücker Zeitung
 Redaktion
 
 Telefon: +49(0)541/310 207
 
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